Über Schnittmaßnahmen bei Rosskastanien
Re: Über Schnittmaßnahmen bei Rosskastanien
Hallo,
abgesehen davon, dass in diesem Jahr alles etwas später kam, hat sich dazu durch meinen Klinikaufenthalt alles etwas schwieriger gestaltet. Aber man muss ja dran bleiben. So stelle ich hier mal den Rückschnitt von gestern vor. Einige Triebe hatten ein extrem langes erstes Internodium. Wie von Norbert bereits beschrieben, schneide ich auch alle Triebe komplett weg, dessen erstes Internodium über 2 cm Länge hat.
Hier das Aussehen vor dem Schnitt: Dann die Kastanie nach dem Rückschnitt: Den Zeitpunkt für einen Rückschnitt mache ich vom Aussehen der Knospenhüllblätter abhängig. Also, sehen die Hüllblätter braun aus und lassen sich leicht entfernen, kann der Rückschnitterfolgen. Es ist eine wage Vermutung und meine Hypothese, dass dann ein angemessener Reifegrad für eine Rückschnitt vorliegt. Das ist aber meine Orientierung für den richtigen Zeitpunkt eines Rückschnittes.
Hier mal ein Foto der reifen Knospenhüllblätter: Und hier ist der Triebansatz ohne Hüllblätter zu sehen: Leider haben die starken Fröste (für 3 Tagen zwischen -16 und -18 °C) im Februar Probleme an einigen Kastanien hinterlassen. So stehen immer noch einige im Knospenstadium da. Was soll ich machen, ich betreue sie ganz normal und warte ab, was sich entwickelt.
Eine dieser Schlafmützen beginnt jetzt die Blätter zu entfalten.
Gruß Heiner
abgesehen davon, dass in diesem Jahr alles etwas später kam, hat sich dazu durch meinen Klinikaufenthalt alles etwas schwieriger gestaltet. Aber man muss ja dran bleiben. So stelle ich hier mal den Rückschnitt von gestern vor. Einige Triebe hatten ein extrem langes erstes Internodium. Wie von Norbert bereits beschrieben, schneide ich auch alle Triebe komplett weg, dessen erstes Internodium über 2 cm Länge hat.
Hier das Aussehen vor dem Schnitt: Dann die Kastanie nach dem Rückschnitt: Den Zeitpunkt für einen Rückschnitt mache ich vom Aussehen der Knospenhüllblätter abhängig. Also, sehen die Hüllblätter braun aus und lassen sich leicht entfernen, kann der Rückschnitterfolgen. Es ist eine wage Vermutung und meine Hypothese, dass dann ein angemessener Reifegrad für eine Rückschnitt vorliegt. Das ist aber meine Orientierung für den richtigen Zeitpunkt eines Rückschnittes.
Hier mal ein Foto der reifen Knospenhüllblätter: Und hier ist der Triebansatz ohne Hüllblätter zu sehen: Leider haben die starken Fröste (für 3 Tagen zwischen -16 und -18 °C) im Februar Probleme an einigen Kastanien hinterlassen. So stehen immer noch einige im Knospenstadium da. Was soll ich machen, ich betreue sie ganz normal und warte ab, was sich entwickelt.
Eine dieser Schlafmützen beginnt jetzt die Blätter zu entfalten.
Gruß Heiner
Zuletzt geändert von HeinrichI am 24.05.2025, 15:30, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Über Schnittmaßnahmen bei Rosskastanien
Ich schneide die Triebe immer auf ein Länge von ca. 1 cm zurück.
Gruß Heiner
Im Hintergrund sind noch weitere 2 Stummel von zurück geschnittenen Trieben zu erkennen.Gruß Heiner
Re: Über Schnittmaßnahmen bei Rosskastanien
Es wird wohl ein paar Wochen dauern, bis sich neue Knospen gebildet haben.
Re: Über Schnittmaßnahmen bei Rosskastanien
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Alles klar Norbert, Deine Erfahrungen werde ich mir bei der Gestaltung schon vor Augen halten.
Ich habe das Problem, dass die Triebe eines Baumes sehr unterschiedlich wachsen und da schneide ich Triebe mit zu langen Internodien ganz und gar weg, um eine Gleichmäßigkeit zu erhalten.
Dann gibt es viele Triebe mit 2 normalen Blattpaaren, die Internodienlängen gegen Null haben. Das passiert trotz der meiner Meinung nach reichlichen Düngung: mineralisch und organisch von Wuxal, Saidung usw. bis Taubendung. Taubendung habe ich seit dem Frühsommer vorigen Jahres zur Verfügung, den bekommen alle meine Bonsai in der Saison jede Woche eine der Größe angemessenen Priese und vertragen es hervorragend. Die Blätter machen eine widerstandsfähigen Eindruck und sehen (bis auf meine Aprikose) sehr gesund aus.
Gruß Heiner
Solange die Triebe unterschiedlich wachsen, ist der Kraftausgleich über den Baum noch nicht gelungen. Diesen zu erreichen und zu erhalten ist eine der wichtigsten Aufgaben in der jährlichen Pflege unserer Bäume.
Die unterschiedliche Stärke im Baum kannst du bei Kastanien sehr leicht an der unterschiedlichen Knospengröße erkennen.
Bei den starken wäre es sinnvoll nicht erst durchtreiben zu lassen, sondern im Frühjahr zeitig die Spitzenknospen auszubrechen. Bis die Kraft in die zwei daneben liegenden gewandert ist und diese austreiben, haben die anderen einen Startvorteil und können früher austreiben und mehr Kraft sammeln. Dazu ist die Kraft durch ausbrechen jetzt auf zwei Triebe verteilt. schon diese Maßnahme führt unweigerlich zu einem verbesserten Kraftausgleich. Genaues Wahrnehmen unserer Bäume ist für mich zum wichtigsten Punkt in der Pflege aufgestiegen. Nur durch sie können die richtigen Maßnahmen abgeleitet und durchgeführt werden.
Wenn dieses selektive ausbrechen nicht alleine zielführend ist, kannst du bei gut gepflegten gesunden Kastanien auch durchaus einmal die stärksten Triebe pinzieren. Das beruhigt sie zusätzlich und schwächt sie nicht übermäßig. Pinzieren würde ich nicht jedes Jahr machen, dann verlieren die Triebe zuviel Kraft, davon halte ich nichts. Lieber etwas länger für die Zielerreichung benötigen mit vitalen Bäumen.
Die von dir beschriebenen Kurztriebe kenne ich auch, sind auch an meiner Kastanie zu finden. Sie sind nur sehr schwer zu dynamisieren, meist trocknen sie irgendwann ein. Das sind Triebe die vom Start an zuwenig Licht und Energie bekommen haben, weil der Blattschnitt zu spät gemacht wurde oder sie an einer eigentlichgünstigen Stelle sitzen, aber von den umliegenden stärkeren Äste die Kraft abgesaugt wird. Meist sind das Triebe, die für die Gestaltung ohne großen Wert sind, aber aus unterschiedlichen Gründen von uns nicht sofort ausgeschnitten werden.
Schönen Feiertag gewünscht.
Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
Re: Über Schnittmaßnahmen bei Rosskastanien
Danke Norbert, ich habe heute erst rein geschaut.
Das Prinzip mit dem Ausbrechen der Knospen hat mich voll überzeugt, da ich sonst, wie Du bereits erläutert hast, keine Gleichmäßigkeit rein bekomme. Das habe ich mir für die nächste Saison fest vorgenommen.
Ich werde mir Deinen Lehrsatz gut aufheben.
Ansonsten sehen die Kastanien alle gesund aus, außer 2 Stück, die mit anderen Jungpflanzen (trotz Unterstand) die 3 Frosttage im Februar mit Temperaturen zwischen -16 und -18 °C nicht verkraftet haben. Die, die gesund aussehen, haben an einer "besseren" Stelle gestanden.
Dir noch einen schönen Abend, Gruß Heiner
Das Prinzip mit dem Ausbrechen der Knospen hat mich voll überzeugt, da ich sonst, wie Du bereits erläutert hast, keine Gleichmäßigkeit rein bekomme. Das habe ich mir für die nächste Saison fest vorgenommen.
Ich werde mir Deinen Lehrsatz gut aufheben.
Ansonsten sehen die Kastanien alle gesund aus, außer 2 Stück, die mit anderen Jungpflanzen (trotz Unterstand) die 3 Frosttage im Februar mit Temperaturen zwischen -16 und -18 °C nicht verkraftet haben. Die, die gesund aussehen, haben an einer "besseren" Stelle gestanden.
Dir noch einen schönen Abend, Gruß Heiner
Re: Über Schnittmaßnahmen bei Rosskastanien
Abgesehen vom Strategiewechsel („zukünftig auch Knospen auszubrechen“), will ich von meinen Ergebnissen in diesem Jahr trotzdem weiter berichten.
An den zurück geschnittenen Extremtrieben, sind die „schlafenden“ Knospen am vorjährigen Holz erst jetzt zum Ausbruch gekommen. Das wären die gewesen, die bereits im Frühjahr gekommen wären, wenn ich die dicken Endknospen ausgebrochen hätte. Ebenso sind an den in diesem Jahr zurück geschnittenen Stummeln auch schon neue Knospen und auch kleine Triebe entstanden. Allerdings ist das folgende Beispiel nicht Erfolgversprechend, denn sie wachsen in dieselbe Richtung, wie die bereits größeren Triebe und müssen demzufolge entfernt werden. Ein Beispiel, wo die neuen Triebe an den Rückschnittstummeln brauchbar sind, werde ich zur gegebenen Zeit zeigen.
Bis dann, Gruß Heiner
An den zurück geschnittenen Extremtrieben, sind die „schlafenden“ Knospen am vorjährigen Holz erst jetzt zum Ausbruch gekommen. Das wären die gewesen, die bereits im Frühjahr gekommen wären, wenn ich die dicken Endknospen ausgebrochen hätte. Ebenso sind an den in diesem Jahr zurück geschnittenen Stummeln auch schon neue Knospen und auch kleine Triebe entstanden. Allerdings ist das folgende Beispiel nicht Erfolgversprechend, denn sie wachsen in dieselbe Richtung, wie die bereits größeren Triebe und müssen demzufolge entfernt werden. Ein Beispiel, wo die neuen Triebe an den Rückschnittstummeln brauchbar sind, werde ich zur gegebenen Zeit zeigen.
Bis dann, Gruß Heiner
Re: Über Schnittmaßnahmen bei Rosskastanien
Heiner,
es gibt auch noch 2 weitere Schnittalternativen.
Je nachdem, wo der Ast sitzt, kann man den Schnitt wählen. Diese Schnittführung ist für die weitere Entwicklung auf der langen Zeitachse nicht unwichtig, weil diese Art des Schnittes später natürlicher aussieht.
es gibt auch noch 2 weitere Schnittalternativen.
Je nachdem, wo der Ast sitzt, kann man den Schnitt wählen. Diese Schnittführung ist für die weitere Entwicklung auf der langen Zeitachse nicht unwichtig, weil diese Art des Schnittes später natürlicher aussieht.
- Dateianhänge
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Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
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Sullivan, 1924
Re: Über Schnittmaßnahmen bei Rosskastanien
Hallo Norbrt,
ich danke Dir für Deine Mühe. Das etwas gemacht werden muss, war mir schon klar. Den Unterschied der von Dir eingezeichneten Farben ist mir nicht klar.
Es ist ein zur Seite stehender Ast, bei dem ich die beiden kleineren Knospen erst einmal entfernen werde. Wenn die beiden größeren Triebe stärker geworden sind, kommt dann auch der Stummel weg.
Dann schaue ich, wie sich die beiden (größeren) Triebe entwickeln werden. Auf jeden Fall bleibt der nach unten stehen Trieb erhalten.
Gruß Heiner
ich danke Dir für Deine Mühe. Das etwas gemacht werden muss, war mir schon klar. Den Unterschied der von Dir eingezeichneten Farben ist mir nicht klar.
Es ist ein zur Seite stehender Ast, bei dem ich die beiden kleineren Knospen erst einmal entfernen werde. Wenn die beiden größeren Triebe stärker geworden sind, kommt dann auch der Stummel weg.
Dann schaue ich, wie sich die beiden (größeren) Triebe entwickeln werden. Auf jeden Fall bleibt der nach unten stehen Trieb erhalten.
Gruß Heiner
Re: Über Schnittmaßnahmen bei Rosskastanien
Das würde ich, wie geschrieben, von der Stellung des Astes im Baum abhängig machen.
Da die Kastanie ja doch relativ dicke Zweige ausbildet, wird der Astverlauf schöner, wenn man die Möglichkeit hat, die neuen Triebe nicht aus einem Punkt sondern leicht versetzt nutzen kann.
Grundsätzlich sind die blauen oder roten Schnitte gleichwertig.
Da die Kastanie ja doch relativ dicke Zweige ausbildet, wird der Astverlauf schöner, wenn man die Möglichkeit hat, die neuen Triebe nicht aus einem Punkt sondern leicht versetzt nutzen kann.
Grundsätzlich sind die blauen oder roten Schnitte gleichwertig.
Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
Re: Über Schnittmaßnahmen bei Rosskastanien
Kapiert: "...leicht versetzt...".
Die rote Variante schien mir dabei als zweckmäßig, obwohl es mir schwer fiel, den kräftigeren Trieb zu entfernen. Aber es erscheint mir auch als logisch.
An einer anderen Stelle, an diesem Baum, habe ich es noch einmal so gemacht.
Danke, Gruß Heiner
Die rote Variante schien mir dabei als zweckmäßig, obwohl es mir schwer fiel, den kräftigeren Trieb zu entfernen. Aber es erscheint mir auch als logisch.
An einer anderen Stelle, an diesem Baum, habe ich es noch einmal so gemacht.
Danke, Gruß Heiner
Re: Über Schnittmaßnahmen bei Rosskastanien
Schon erledigt:
Fast zu Schade, um es weg zu schneiden; beim nächsten Mal rechtzeitiger:
Noch einen schönen Pfingsttag, Gruß Heiner
Fast zu Schade, um es weg zu schneiden; beim nächsten Mal rechtzeitiger:
Noch einen schönen Pfingsttag, Gruß Heiner