Azalee Ashai-No-Hikari

Der richtige Ort Bonsai (Baum in Schale mit gewisser Reife) vorzustellen und zu präsentieren. Der Threadersteller möge bitte im Eröffnungsthread darauf hinweisen wenn allgemeine Kommentare unerwünscht sind. Andernfalls stellt sicher, dass ihr etwaige fachliche Kritik durch die "DREI SIEBE" gesiebt habt!
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Immergrün
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Azalee Ashai-No-Hikari

Beitrag von Immergrün »

Hallo zusammen,
eigentlich bin ich kein großer Freund von Azaleen-Bonsai. Zu oft haben sie eine Gestalt, die mich eher an Kiefern erinnert. Gefallen tun sie mir aber dann, wenn sie irgendwie "tropisch" aussehen. Also eine schirmförmige Krone und einen irgendwie interessanten Stamm. Ich habe LEIDER eine große Schwäche für Neagari-Formen oder irgendwie ineinander veschlungene Stämme. Mein Balkon ist bestenfalls halbschattig, das feuchtwarme Klima der letzten Tage scheint den Azaleen sehr zu gefallen.
Da es für mich zu heiß ist, um auf dem Balkon zu sitzen, habe ich etwas Zeit, um mal einen blühenden Bonsai dieser Art vorzustellen. Ich habe keine Ahnung von Azaleen-Kultivaren, aber ich tippe mal, es ist ene Ashai-No-Hikari. In meinem Bestimmungsbuch war die leicht zu finden, es ist eine ganz häufige Sorte, die im Bonsaihandel wohl sehr verbreitet ist. Im Moment kann ich mich an der Blütenpracht sehr erfreuen, man sieht von oben kaum noch Grün, alles ist Weiß-Pink.
Erworben habe ich den Baum, weil mir der Mehrfachstamm so gut gefällt. Irgendwie scheint die Azalee in der Schale mit den kleinen Füßchen auch zu "tanzen". Ein mir sehr willkommener visueller Bruch mit den fetten, optisch schweren Stämmen meiner sonstigen Bonsai. Ich nenne sie gerne "Wald von Elvynn"-Bäume. Wer "World of Warcraft" spielt, weiß, was ich meine.
Gestalterisch ist da jetzt nicht viel zu tun. Ich denke, dass die Polster über die Jahre dichter werden sollten. Da, wo sie steht, kann ich die Schale gut drehen, so dass sie gleichmäßig von allen Seiten besonnt wird.
Anbei mal ein paar Fotos. Ich sitze momentan tagsüber leider nur drinnen und von draußen winken die hübschen Blüten der Azalee herein. Ein Balkon zwingt aufgrund des Platzmangels zur Zurückhaltung beim Kauf (und ist bei unter 30° auch der pefekte Platz im Schatten). Er ist eigentlich vollgestellt, da ich ja meinen Garten aufgegeben habe und nun alles zusammenrücken muss. Aber ich mag die Bäume, denn sie lenken von der langweiligen Aussicht ab, die ich ohne sie hätte.
LG Stefan

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LIebe Grüße, Stefan
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Barbara
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Re: Azalee Ashai-No-Hikari

Beitrag von Barbara »

Hallo Stefan,

die Bäumchen, mit denen du deinen Balkon bestückt hast, gefallen mir sehr. Die Eibe ist ja der Hammer!
Den "Neagari- Stil" finde ich für eine Azalee durchaus passend und keinesfalls negativ.
Ich habe vor ca 25 Jahren auch mit einem Balkon angefangen, der immer mehr aus den Nähten platzte....wie so üblich in der Bonsaiwelt. :wink: .So richtig entfalten mit meinem Hobby, konnte ich mich aber erst später, mit einem Garten.
Umgekehrt stelle ich mir das sehr frustrierend vor.
Ich hoffe, du hast, trotz des beschränkten Raums, viel Freude mit deinem Hobby. Das Know How hast du ja offensichtlich. *daumen_new*

Liebe Grüße,
Barbara
"Sorge Dich um den Beifall der Leute, und Du wirst ihr Gefangener sein." LAOTSE
Immergrün
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Re: Azalee Ashai-No-Hikari

Beitrag von Immergrün »

Danke, Barbara!
Die "Yamadori-Nothilfe" in der linken Ecke ist auf dem Foto zum Glück nicht zu sehen. Ich schätze die Mischung aus unfertigen, ganz am Anfang stehenden Bäumen und ein paar "fertigen" Bonsai sehr. Natürlich ist immer was zu machen an den Bäumen und sie sind niemals fertig. Aber die Eibe werde ich wohl nicht mehr so ganz rasch auf Kaskadenform umstylen können.
Ich bin mit dem Balkon ganz zufrieden. Ehrlich gesagt habe ich lieber eine gute Handvoll Bäume mit Potential und ein paar Shohin als dass ich wieder endlos Unkraut zupfen muss und es am Ende Dutzende Bäume werden, bei denen ich dann den Überblick verliere.
Bei dir und deinen Bäumen ist das sicher anders, aber ich hatte einen Kleingarten. Da darf man zwar viel mehr als gedacht machen (das Bundekleingartengesetz kann man intelligent im eigenen Sinne lesen, ich war jahrelang Gartenfachberater), aber in Berlin ist die Gartenordnung ziemlich auf Blockadeerfahrungen aus 1948 fußend. Weißdorne sind etwa verboten - wegen der Raupen des Kohlweißlings. Viel zu spät habe ich gemerkt, dass die Mitpächter bei uns der Natur so entfremdet waren, dass sie es nicht einmal gemerkt hätten, wenn ein Kondorpärchen in ihrem Garten gebrütet hätte. Einen Weißdorn erkannten sie nicht einmal, wenn sie vor einem standen. Ich mag Weißdorne sehr, auf dem Balkon passt es mit denen super.
Wenn du einen Garten vorm Haus hast, ist alles sehr schön und viel einfacher. Ich musste täglich zum Gießen hin- und zurück insgesamt 1,5h mit den Öffis fahren (wenn sie in Berlin denn mal fahren). Und es wurde geklaut! Daher sind meine Berliner Bonsai so schwer, dass sie nur von zwei starken Männern getragen werden konnten. Da waren sie dann ungeeignet, um sie mal eben in die Einkaufstasche zu werfen. Meine alte Kupferkanne hingegen war sofort geklaut. Shohin/Mame wären auch rasch weg gewesen.
Und egal wie voll ein Balkon auch ist. Ein "einziger, letzter" Shohin passt immer noch. Das ist eine phänomenale physikalische Eigenschaft, die mich endlos online und offline nach kleinen Schönheiten Ausschau halten lässt. :-) Und wenn es doch mal kritisch wird mit dem Platz: Also "ein einziger, hübscher, winziger" Mame-Bonsai ist doch jetzt nicht ernsthaft ein Thema, denke ich. :-)
LIebe Grüße, Stefan
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