Sei nicht so streng mit uns, Anja :D .Anja M. hat geschrieben:Eine Seite vorher hatte ich den Ablauf laut dem Artikel von damals mal aufgedröselt:
Anja M. hat geschrieben:Ich hab mir den Artikel die Tage noch mal durchgelesen und festgestellt, daß der ganz schön verwirrend sein kann. Ich versuchs mal mit etwas mehr Systematik:
Jahr 1: Aussaat
Wer mitmachen möchte kann gerade jetzt loslaufen und Kiefernzapfen sammeln. Die keimen nächstes Jahr und schon ist man drin
Jahr 2: Pikieren in einen Tontopf und drahten des Sämlings
Tontöpfe, find ich, trocknen mir zu leicht aus, ich nehm lieber Plastik, d=~10cm
Jahr 3: Umtopfen in Tontopf d= 15cm, Stammbiegung nacharbeiten, Wurzeln ausbreiten für ein gutes Nebari
Die Wurzeln hab ich mir eigentlich eher angesehen, bzw die hälfte meiner Sämlinge beim Pikieren entsorgt, weil mir der Wurzelansatz nicht gepasst hat.
Ihr überspringt jetzt alle gekonnt 2-3 der Schritte und packt die Dinger gleich ins Sieb. Nach Dieters und meiner Erfahrung bilden sich aber erst durch die flachen Schalen zu Beginn des Vorganges die für den Shohin nötigen zusätzlichen Knospen.
Was versprecht ihr euch davon, diesen Schritt zu überspringen?
Die Kiefern sind doch schon im Jahr drei, da kann man vorhergehende Schritte nur noch schlecht nachvollziehen.
Es sieht so aus, dass die Kiefern sehr lange Pfahlwurzeln haben. Bewurzelung nur im unteren Bereich. Die hätten Gedrahtet werden müssen, um sie in eine flache Schale zu bekommen. Bei Sämlingen sollte man direkt die Pfahlwurzel entfernen, dass ist hier ja nicht passiert.
Also kamen sie in tiefere Teichpflanzkörbe. Dort befinden sich die wenigen Wurzeln nun am Boden. Da sie dort nicht optimal weiterwachsen können, wird die Pflanze genötigt, neue Wurzeln auch im oberen Bereich zu machen. Das mache ich nun einige Jahre, auch mit Koniferen, da bin ich mir sicher, dass es so ist.
Meine Vorgehensweise ist so, dass ich erst einmal um einen vernünftigen Wurzelballen bemüht bin. Der wird Jahr für Jahr immer weiter gestaltet. Hat sich ein vernünftiges Nebari gebildet, dann wirkt der Teichpflanzkorb. Ab da geht das Nebari schön in die Breite.
Drahten des Stammes war für mich im ersten Entwicklungsjahr sehr nebensächlich. Das mache ich dann vielleicht im nächsten Frühjahr.
Österreichische Schwarzkiefern habe ich einige. Keine andere Kiefer bringt mit der richtigen Behandlung so einfach neue Knospen, wie diese Art.
Mein Plan: Dieses Jahr durchwachsen lassen (was halt so wächst). Im Herbst werden alle alten Nadeln geschnitten. Nächstes Jahr durchwachsen lassen. Im August/September wird der komplette Neuzuwachs abgeschnitten. Daraufhin werden sich reichlich Knospen am ganzen Stamm bilden. Die dürfen das folgende Jahr frei wachsen. Im darauf folgendem Jahr wieder die selbe Zeremonie. Dann sollte schon eine schöne Verzweigung da sein.
Das ist meine persönliche Vorgehensweise :D . Wenn hier verschiedene Wege beschritten werden, ist es wesentlich spannender für alle. So können wir irgendwann auch sagen, welches der beste Weg ist.
Für die Leute, die nach Laubgehölzen im Nudelsieb fragten, kann ich sagen, dass es damit besonders rapide abgeht, beim Zuwachs. Bei meinen Forsythien sind schon ein paar schöne, kleine, fette Zwerge herausgekommen :D .
Reiner