von Reiner Vollmari
Vielleicht kennst Du ja das Problem. Du hast einige große und vor allem sehr schwere Bonsai, die Du alleine kaum tragen kannst. Im Frühjahr steht man immer wieder vor dem Problem, wie topft man sie um ohne dass man einen Bandscheibenschaden davonträgt oder es zu Schäden an den Ästen und der Rinde kommt.
Gute Dienste leistet dabei ein kleiner Flaschenzug, den man in den meisten Baumärkten kaufen kann. Du brauchst nur einen Querbalken, an dem Du den Flaschenzug aufhängen kannst. Auch wenn man sich erst ein Gestell bauen muss, der Einsatz eines solchen Hilfsmittels zahlt sich bei einer größeren Bonsaisammlung aus.
Ein stabiler Balken hält den Flaschenzug. Nach der Arbeit lässt er sich sehr leicht abnehmen.
Mit einem Flaschenzug hat man so einen Baum gut unter Kontrolle, trotzdem muß er ja immer noch unter diese Hebevorrichtung geschafft werden. Da ist es dann doch besser, sich Hilfe zu holen.
Der Baum muß gut angebunden sein und dann: HEBT AN!!!!!!!
Die Thuja war gut in der Schale angebunden, so konnte ich den Baum mit Schale hochziehen.
Ein neuer Flaschenzug ist zuerst etwas sperrig. Nach drei bis vier mal rauf und runter funktioniert das aber wunderbar.
Da hängt er, der Baum. Die Schale kann man nun gut abnehmen und dann den Wurzelballen bestens bearbeiten.
Der Baum hängt in der Luft. Er stößt mit der Rinde nirgends an und man braucht sich auch keine Sorgen machen, dass Äste abbrechen oder beschädigt werden.
Mit dem Elektrofuchsschwanz lassen sich dicke Wurzeln sehr einfach absägen.
Die Thuja ist fertig eingetopft. Wer sich für die weitere Gestaltung des Baumes interessiert, schaue bitte hier nach.
Diese Eibe ist ein weiterer Baum, der kaum zu bewältigen ist. Gut und gerne 70 kg schwer, mußte er erst einmal für den Flaschenzug positioniert werden.
Der Baum war zu dem Zeitpunkt noch so hoch, dass er schon unter das Dach der Terrasse stieß, wenn man ihn in der Schubkarre hinstellte.
Dann ging es doch. Hochziehen, Schubkarre wieder drunter und dann konnten die Wurzeln bearbeitet werden. Das war übrigens ein Lichtblick. Die Eibe hatte sich im Anzuchtbeet ausgezeichnet verwurzelt.
Der Wurzelballen war in zwei Jahren enorm dicht gewachsen. Hier sieht man wieder, warum ein Flaschenzug bei diesen Arbeiten unbezahlbar ist.
Die Eibe steht in ihrer ersten Schale. Dadurch, dass sie auf diese Art sehr schonend eingetopft wurde, entwickelte sie sich im ersten Jahr schon sehr vielversprechend.
Ein Jahr später konnte mit den Vorbereitungen für die Gestaltung begonnen werden. Nach dem Auslichten werden die Totholzbereiche vorbereitet. Das dauert ein weiteres Jahr. Bei Eiben arbeite ich niemals an nassem Holz. Meine Eibe bekommt große Totholzbereiche, die nach dem vorsichtigen Austrocknen bearbeitet werden.