Kuniyoshi (1798-1861) - Bonsaibilder

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gunter

Kuniyoshi (1798-1861) - Bonsaibilder

Beitrag von gunter »

Kuniyoshi Utagawa (1798-1861) war Schüler von Toyokuni, studierte aber auch die Malstile der Tosa- und der Kano-Schule. Er war ein experimentierfreudiger Künstler und hat sich auch von der europäischen Kunst anregen lassen, besonders in der Landschaftsmalerei. Er hat den Stil des Farbholzschnitts in der späteren Zeit geprägt: nicht mehr so elegant und subtil, sondern farbkräftig und oft dramatisch.

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Dies zeigt sich sehr schön in der Szene aus dem Hachi-no-Ki. Tsuneyos Trauer wird nicht psychologisch beschrieben, sondern dramatisch in Szene gesetzt, eben wie im Kabuki-Theater. Die drei Bäume stehen in den üblichen verzierten Blumentöpfen in einer Schmucknische auf der Terrasse. Der abgeplatzte Putz kennzeichnet den heruntergekommenen Samurai-Haushalt. Aus dem Schauspielernamen in der Inschrift auf dem Blatt läßt es sich auf das Jahr 1844/45 datieren.

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Ein Blatt aus der Serie über "Kluge Frauen und treue Gattinnen". Es geht um Hotoke Gozen, eine Gestalt aus einem mittelalterlichen Epos. Sie war eine Tänzerin, 16 Jahre jung und schön, und sie gewann die Gunst des Clanchefs Taira no Kiyomori. Dieser verstieß seine bisherige Favoritin Gio und bevor sie den Palast verließ, schrieb sie ein Gedicht über die Vergänglichkeit der Liebe auf einen Wandschirm. Hier ist die Szene dargestellt, in der Hotoke Gozen mit der Laterne das Gedicht liest. Der Bonsai rechts illustriert das Thema. Noch blüht er üppig, aber schon bald werden die Blüten abfallen. Die Geschichte ist noch lang und endet damit, dass die beiden Konkurrentinnen unabhängig voneinander und aus unterschiedlichen Motiven ins Kloster gehen, die eine, weil sie den sozialen Abstieg (der auch die Familie traf) nicht verwindet, die andere, weil sie sich an diesem sozialen Abstieg schuldig glaubt (und auch, weil ihr nach einem Jahr das Palastleben nicht mehr so attraktiv erscheint). Beide treffen sich im Kloster, vereint in der Hoffnung auf das Paradies Amida Buddhas.

Bildquellen:
1.Holzschnittsammlung des Tsubouchi Memorial Theatre Museums,www.enpaku.waseda.ac.jp/db/enpakunishik , Nr. 100-5130
2.www.kuniyoshiproject.com unter Kenjo Repuden
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