Winterhobby

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bonsaioldie
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Re: Winterhobby

Beitrag von bonsaioldie »

Danke.
Die Dame ist ja auch schon sehr alt. Sie war eine berühmte Pianistin und lebte in Leipzig. Ihr Bildnis zierte den 100DM Schein. Sie ist eine geborene Wieck und in meinem Ort steht das Wieck-Haus. In dem lebte ihr Vater in seiner Jugend.
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Andreas Ludwig
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Re: Winterhobby

Beitrag von Andreas Ludwig »

Dazu ist anzumerken, dass genau dieser Vater absolut dagegen war, dass sie den Robert heiraten wollte, der sich das Recht auf Heirat deswegen vor Gericht erstreiten musste. Es war eine stürmische Liebe, Robert schrieb für Clara ein berühmtes Klavierkonzert, dessen Hauptthema auf ihrem Namen beruht: C-H-A-A, die Verkürzung von Chiara, ihrem Namen auf italienisch. Er starb jung, aber man kennt ihn heute noch. Es war Robert Schumann. Ohne seine Clara wäre er vielleicht vergessen gegangen.

Man höre und staune: https://www.youtube.com/watch?v=Ynky7qoPnUU
Kein kommerzieller Link, liebe Mods. Ich bin ein realer Mensch und habe die Argerich im Basler Stadtcasino mehrmals als Kritiker gehört. Ich hatte nie etwas zu bemängeln, sondern gerne kritisiert, ich sei begeistert gewesen.
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bonsaioldie
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Re: Winterhobby

Beitrag von bonsaioldie »

Vielen Dank Andreas,
das Du die Geschichte um Clara Schumann vervollständigen konntest.
Das Bild von Klara hängt in meiner Wohnstube und ich hab mich noch nicht satt gesehen.
Liebe Grüße Eva Warthemann
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migo
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Re: Winterhobby

Beitrag von migo »

Andreas Ludwig hat geschrieben: 07.02.2021, 09:29 Man höre und staune: https://www.youtube.com/watch?v=Ynky7qoPnUU
...die Argerich...
...und alles ohne ein Notenblatt :shock:
Tschüüss, Michael

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Hippo
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Re: Winterhobby

Beitrag von Hippo »

Man möge mir verzeihen aber aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen mag ich Tiffany Poon lieber am Flügel zugucken. :oops:
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Andreas Ludwig
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Re: Winterhobby

Beitrag von Andreas Ludwig »

migo hat geschrieben: 10.02.2021, 20:48 ...und alles ohne ein Notenblatt :shock:
Manche können das. Radu Lupu hat mir mal erzählt, wie sehr er Andras Schiff bewundert, weil der alles auswendig im Kopf habe. Er selbst könne nur seine Schubert-Stücke. Das sind so gegen 50, 60 Werke...

Hippo – Sviatoslav Richter, ein sehr guter russischer Pianist, spielte lange Zeit im abgedunkelten Konzertsaal. Er wollte, dass die Leute hören und nicht abgelenkt werden (ich habe dich nämlich im Verdacht, etwas abgelenkt zu sein...). Als er älter wurde, erlaubte er sich eine kleine Schreibtischlampe – er fand, er sei nicht mehr «partiturtreu» und wollte darum wieder nach Noten spielen. Ich habe es sporadisch nachgeprüft an Aufnahmen – er machte da und dort kleine Verspieler, aber solche «Freiheiten» wie Rubinstein erlaubte er sich auch im Dunkeln nicht.

Am «Wettbewerb», wer die beste oder der beste am Flügel ist, beteilige ich mich ansonsten nicht. Von Chopins Werken (ein Monomane, er schrieb mit Ausnahme zweier Orchester-Konzerte und ein bisschen was für Cello praktisch ausschliesslich für Klavier) etwa habe ich Dutzende CDs (ja, ich hab noch CDs!) der verschiedensten Interpreten, von Rubinstein und Horowitz, Michelangelo Benedetti, seinen Schülern Argerich und Pollini, dann Zimermann und so weiter und auch jungen, teils fast unbekannten Interpreten. Die Sonate Nr. 2 ist da für mich wiederum der Kern im Kern.

Nur wenn ich mir alle diese Interpretationen anhöre (was ich tatsächlich immer wieder mal tue, besonders eben im Winter, auch ein Hobby) komme ich ein bisschen dahinter, was Robert Schumann meinte, als er darüber schrieb: «Dass Chopin es Sonate nannte, möchte man eher eine Caprice heißen, wenn nicht einen Übermut, dass er gerade vier seiner tollsten Kinder zusammenkoppelte.» Es ist ein technisch anspruchsvolles Ding, diese «Sonate», und fast niemand am Flügel kommt meines Erachtens mit dem vierten Satz* klar, sei er nun ein adretter Schönling oder eine hübsche Dame – man hört es.

Letzte Anekdote: Chopin wurde 1939 von einem Pianisten namens Szpilman im polnischen Rundfunk interpretiert, es war das letzte Konzert des Senders für lange Jahre. Als der Krieg zu Ende und der Sender wieder in Betrieb war, war es derselbe Szpilman, der wiederum Chopin spielte. Seine Geschichte kennen viele aus dem Film «Der Pianist». Das bloss, weil manche Leute all diese Sachen für überkandidelten Schmonz halten. Anderen ist es so wichtig wie Brot.

*(Änderung: Im Eifer und diesem «Lockdown-Hangover» habe ich erst «Coda» geschrieben. Blödsinn – hat die Sonate gar nicht. Dagegen die Balladen, die aber mindestens so anspruchsvoll sind, wenn nicht mehr. Da empfehle ich die Aufnahmen von Vladimir Ashkenazy. Aus den 60er-Jahren zwar, aber immer noch für viele ein Standard. Wir haben ja alle gerade etwas Zeit, uns das mal anzuhören, besonders die Ballade Nr.2. Trotzdem werde ich heute beim Aufräumen lieber Pink hören oder Stromaë. Klassik kann auch wirklich nerven.)
Zuletzt geändert von Andreas Ludwig am 11.02.2021, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Hippo
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Re: Winterhobby

Beitrag von Hippo »

Als Akademikerkind wurde mir, wie Vielen, auch das Klavierspielen/Lernen aufgezwungen.
Zudem wurde ich, noch bevor ich richtig schreiben konnte, im Kinderchor des nationalen Rundfunks aufgenommen und musste als Vorzeige-Sprössling einer, vom Profilierungswahn besessenen Pädagogengeneration, glänzen.
Ich durfte auch nur selten mit gewöhnlichen Kindern spielen und wenn ich in Begleitung mal Raus durfte, wurde ich, neben Haarklammer für den Scheitel, mit weissen Socken mit Spitzenbordüren und Lackschüchen sowie Glacéhandschuhen ausgestattet. Das war mitunter die heile Welt der 60-er in Budapest.
Alles und Jedes war ein Wettbewerb und jede Bewegung war ein Catwalk.
Erst 10-jährig konnte ich mich davon befreien und als Reaktion grauste es mir fortan vor Klaviermusik aber mit 18 habe ich ein paar andere Instrumente spielen gelernt.
Klar steht noch ein Piano und ein Harmonium bei mir rum und je eine Handvoll Geigen, Flöten, Gitarren, Trommeln und Schnuregiige aber das Piano dient mir nur noch vereinzelt zum Einüben meines Registers im Chor.
Also betrachte ich die kleine Tiffany Poon nicht wirklich hörenderweise und gestehe sehr gerne ein, dass ich mich vornehmlich auf ihre visuellen Attribute konzentriere. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Andreas Ludwig
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Re: Winterhobby

Beitrag von Andreas Ludwig »

Hippo – ohjeh, es tut mir leid, dass man dich so trainiert hat. Gerade stand ich am Fenter und hörte wie mein Nachbar übt. Riccardo ist Pianist, hat also nichts zu tun derzeit und übt den ganzen Tag (ausser wenn Samira, seine Tochter, wieder mal rumbrüllt. Auch Pianisten haben Stress mit Kleinkindern). Er sagt, er habe Angst, alles zu vergessen. Die meisten Pianisten, denen ich begenet bin, sind ganz normale Leute, finden es furchtbar, wenn man sie «maestro» nennt und möchten nicht ständig Programmhefte signieren. Lupu z.B., von vielen verehrt wie irgendwas, wollte nach den Schubert-Impromptus, die er hier mal spielte, einen Teller Pasta mit viel Sauce. Dann erzählte er von Galati in Rumänien, wo er geboren wurde, Altersbeschwerden, den viel besseren, jüngeren Pianisten und erkundigte sich, wann eigentlich die Züge fahren. Ganz normal.
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Re: Winterhobby

Beitrag von Heike_vG »

Ach Du meine Gute, wie doch die Eltern oft ihren Ehrgeiz den Kindern aufgezwungen haben. Du hast auch mein Mitgefühl, George. Bei mir war es nicht die Musik, sondern der Tennissport. Meine Eltern waren sehr gute Spieler und meine Mutter Trainerin. Von meinem 7. bis zu meinem 17. Lebensjahr konnte ich nur passiven Widerstand leisten. Dann hatte ich endlich den Mumm, meinen Eltern klar ins Gesicht zu sagen: "Egal was ihr tut, ich gehe nie wieder auf einen Tennisplatz. Ob ihr die Vereinsbeiträge für mich noch zum Fenster rauswerfen wollt, könnt ihr euch selbst überlegen." Da in dem Alter auch keine Hoffnung mehr bestand, dass ich jemals Wimbledon gewinnen würde, haben meine Eltern dann endlich aufgegeben. Zwar habe ich später noch gerne Tennis im Fernsehen geschaut, wenn Boris Becker spielte, aber ich kriege noch immer eine Gänsehaut, wenn ich an einer Tennisanlage vorbeikomme.
Insofern bin ich sehr froh, dass meine Töchter sich nicht ausgerechnet diesen mir aufs Schlimmste verleideten Sport ausgesucht haben, sondern leidenschaftlich Fußball spielen (wenn es nicht gerade wegen Corona verboten ist).

LG, Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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abardo
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Re: Winterhobby

Beitrag von abardo »

Manche Hobbies beschäftigen auch mich im Winter. Im Gewächshaus hatte ich Befürchtigung, wenn bei -18 Grad mal die Heizung kaputt gehen sollte oder der Strom ausfällt.

Na wen ...
Na wen ...
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... haben wir denn hier ?
... haben wir denn hier ?
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Bei 8 Grad im Kühlschrank ruht sie viel besser. Und ich schlafe dann entspannter.
Bei 8 Grad im Kühlschrank ruht sie viel besser. Und ich schlafe dann entspannter.
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Grüße, Frank
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espanna
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Re: Winterhobby

Beitrag von espanna »

Was ist das Frank (Blumenzwiebel, oder Samen)?
Gruß
László

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abardo
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Re: Winterhobby

Beitrag von abardo »

Nein, das ist eine "Sie" und heißt Amanda.
Mag jemand raten ?
Grüße, Frank
___________
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Berndbonsai
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Re: Winterhobby

Beitrag von Berndbonsai »

Schildkröte
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Re: Winterhobby

Beitrag von Sanne »

Eure Schildkröte vielleicht, die sich über Winter eingebuddelt hat, Frank?

Grüße, Sanne

P.S.: Bernd war 1 Sek. schneller.
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
Tete
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Re: Winterhobby

Beitrag von Tete »

Habe beim ersten Blick nix gesehen....(was soll denn das).
Aber dann ....würde auf eine Landschildkröte tippen.Glaube ein Bein und ein stück Panzer gesehen
zuhaben.Gab es früher in jeder Zoo Handlung und sogar bei Karstadt glaub ich.... *kopfkratz*.
Gruß Tete
Der Lohn des Künstlers ist der applaus.
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