Kleiner dicker Feuerahorn
Kleiner dicker Feuerahorn
Moin, moin
Heute möchte ich Euch einen kleinen Gesellen aus meinem Garten vorstellen.
Er ist noch nie woanders gewesen.
Mitte der 90er durch Vogelkot oder Wind als Samen in meinem Garten gelandet und gekeimt. Von Bonsaivirus frisch infiziert, wanderte alles was Baum werden wollte und nicht für die Gestaltung des Gartens in Betracht kam erst einmal in einen Topf. Dort blieb der Kleine für drei Jahre und wuchs eher bescheiden, weil ich ihm wohl etwas viele seiner noch jungen Wurzeln beraubt hatte.
Anfänger in diesem Hobby, Internet nicht vorhanden, Bücher schon; das war also mein dürftiges Rüstzeug, aus Sämlingen Bonsai werden zu lassen, zumindest war es meine Absicht.
Nach vier Jahren Schale war er gut gewachsen und ich hatte gelesen, man könne die jungen Bäume auch durchaus einmal für zwei drei Jahre in ein Beet Pflanzen.
Hab ich gemacht und zur Herbstzeit mit dem Spaten den Wurzelballen umstochen und oben zurück geschnitten.
Nach zwei Jahren habe ich ihn wieder ausgegraben und für zwei Jahre in einem Tontopf weiter gepflegt mit Wurzelschnitt und allem was man so macht. Dann wieder drei Jahre in ein hinteres Beet fast schon in den Knick gepflanzt und fast vergessen.
2006 war aus dem Burschen ein gut drei Meter hoher Strauch geworden, den ich auf 20cm einkürzte und in eine große Kunststoffschale pflanzte.
Diesen radikalen Rückschnitt hat er Baum mir übel genommen.
Leider habe ich von den ganzen Jahren der Entwicklung keine Bilder, die große Schnittstelle auf der rückwärtigen Seite ist auf den ersten Bildern aus 2008 nicht sichtbar.
Gestern präsentierte der Baum sich noch mit letztem Herbstlaub. Er hat jetzt eine aktuelle Höhe von 36 cm, die im Frühjahr auf 23 cm eingekürzt wird und das Nebari hat eine Breite von 22 cm. Mit dem Nebari bin ich sehr zufrieden. Der radikale Rückschnitt 2006 hat jedoch auf der Rückseite zu einem ausgedehnten Saftrückzug bis in den Bereich des Nebari geführt.
Für die geplante Gestaltung, mit der ich im nächsten Jahr dann langsam anfangen will, war mir das zu ausgedehnt und ich wollte möglichst viele Elemente des gut um den ganzen Baum laufenden Nebari erhalten. Deshalb habe ich einen im Frühjahr erschienenen Trieb frei wachsen lassen und erst einmal nur grob zurück geschnitten.
Auf dem letzten Foto ist dieser Trieb zu sehen. Diesen Trieb benötige ich für die Gestaltung später nicht, er erhält im Moment nur wichtige Teile des Nebari und schafft eine Saftbrücke zum lebenden Teil des Baumes.
Nach dem Laubfall und dann mit einer hoffentlich besseren Kamera werde ich davon Detailaufnahmen einstellen und den weiteren gedachten Gestaltungsplan näher erläutern. Ich habe mich entschlossen, diesen ja erst am Anfang der Gestaltung stehenden Baum hier zu zeigen, weil ich zum einen Mut machen möchte, ähnliches auch einmal selbst zu probieren und auch weil es mir wichtig ist ,den Zeitfaktor einmal aufzuzeigen.
Es ist doch nicht so, dass der Bonsailiebhaber wirklich leidet, wenn sein angehener Baum nicht in der Schale steht. Die Veränderungen zu begleiten bereitet doch schon Freude.
Was kann man seinem Baum besseres geben als Zeit???????????
Es schult das Auge und baut emotionale Beziehung auf, lehrt Rücksichtnahme auf spätere Ziele und bringt pflegerische Erfahrung.
Aber bei aller Freude, wenn der Baum sich gut entwickelt, birgt ein solches Vorgehen auch die Gefahr im jungen Entwicklungsabschnitt des Baumes elementare Fehler zu machen, die dann nie zu einem ansehnlichen Baum führen.
Es ist keine Hexerei und wer bei einem Baum ein ansprechendes Nebari liebt, dem sei dieser Weg ans Herz gelegt. Die Pflege und Arbeit unter der Erdoberfläche ist in den ersten Entwicklungsjahren so verdammt elementar, aber auch im periodischen Umtopfen liegt immer wieder die Chance auf zukünftige Verbesserungen hin zu arbeiten.
Heute möchte ich Euch einen kleinen Gesellen aus meinem Garten vorstellen.
Er ist noch nie woanders gewesen.
Mitte der 90er durch Vogelkot oder Wind als Samen in meinem Garten gelandet und gekeimt. Von Bonsaivirus frisch infiziert, wanderte alles was Baum werden wollte und nicht für die Gestaltung des Gartens in Betracht kam erst einmal in einen Topf. Dort blieb der Kleine für drei Jahre und wuchs eher bescheiden, weil ich ihm wohl etwas viele seiner noch jungen Wurzeln beraubt hatte.
Anfänger in diesem Hobby, Internet nicht vorhanden, Bücher schon; das war also mein dürftiges Rüstzeug, aus Sämlingen Bonsai werden zu lassen, zumindest war es meine Absicht.
Nach vier Jahren Schale war er gut gewachsen und ich hatte gelesen, man könne die jungen Bäume auch durchaus einmal für zwei drei Jahre in ein Beet Pflanzen.
Hab ich gemacht und zur Herbstzeit mit dem Spaten den Wurzelballen umstochen und oben zurück geschnitten.
Nach zwei Jahren habe ich ihn wieder ausgegraben und für zwei Jahre in einem Tontopf weiter gepflegt mit Wurzelschnitt und allem was man so macht. Dann wieder drei Jahre in ein hinteres Beet fast schon in den Knick gepflanzt und fast vergessen.
2006 war aus dem Burschen ein gut drei Meter hoher Strauch geworden, den ich auf 20cm einkürzte und in eine große Kunststoffschale pflanzte.
Diesen radikalen Rückschnitt hat er Baum mir übel genommen.
Leider habe ich von den ganzen Jahren der Entwicklung keine Bilder, die große Schnittstelle auf der rückwärtigen Seite ist auf den ersten Bildern aus 2008 nicht sichtbar.
Gestern präsentierte der Baum sich noch mit letztem Herbstlaub. Er hat jetzt eine aktuelle Höhe von 36 cm, die im Frühjahr auf 23 cm eingekürzt wird und das Nebari hat eine Breite von 22 cm. Mit dem Nebari bin ich sehr zufrieden. Der radikale Rückschnitt 2006 hat jedoch auf der Rückseite zu einem ausgedehnten Saftrückzug bis in den Bereich des Nebari geführt.
Für die geplante Gestaltung, mit der ich im nächsten Jahr dann langsam anfangen will, war mir das zu ausgedehnt und ich wollte möglichst viele Elemente des gut um den ganzen Baum laufenden Nebari erhalten. Deshalb habe ich einen im Frühjahr erschienenen Trieb frei wachsen lassen und erst einmal nur grob zurück geschnitten.
Auf dem letzten Foto ist dieser Trieb zu sehen. Diesen Trieb benötige ich für die Gestaltung später nicht, er erhält im Moment nur wichtige Teile des Nebari und schafft eine Saftbrücke zum lebenden Teil des Baumes.
Nach dem Laubfall und dann mit einer hoffentlich besseren Kamera werde ich davon Detailaufnahmen einstellen und den weiteren gedachten Gestaltungsplan näher erläutern. Ich habe mich entschlossen, diesen ja erst am Anfang der Gestaltung stehenden Baum hier zu zeigen, weil ich zum einen Mut machen möchte, ähnliches auch einmal selbst zu probieren und auch weil es mir wichtig ist ,den Zeitfaktor einmal aufzuzeigen.
Es ist doch nicht so, dass der Bonsailiebhaber wirklich leidet, wenn sein angehener Baum nicht in der Schale steht. Die Veränderungen zu begleiten bereitet doch schon Freude.
Was kann man seinem Baum besseres geben als Zeit???????????
Es schult das Auge und baut emotionale Beziehung auf, lehrt Rücksichtnahme auf spätere Ziele und bringt pflegerische Erfahrung.
Aber bei aller Freude, wenn der Baum sich gut entwickelt, birgt ein solches Vorgehen auch die Gefahr im jungen Entwicklungsabschnitt des Baumes elementare Fehler zu machen, die dann nie zu einem ansehnlichen Baum führen.
Es ist keine Hexerei und wer bei einem Baum ein ansprechendes Nebari liebt, dem sei dieser Weg ans Herz gelegt. Die Pflege und Arbeit unter der Erdoberfläche ist in den ersten Entwicklungsjahren so verdammt elementar, aber auch im periodischen Umtopfen liegt immer wieder die Chance auf zukünftige Verbesserungen hin zu arbeiten.
Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
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- BonsaiFanHitdorf
- Beiträge: 1287
- Registriert: 02.02.2008, 13:19
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Re: Kleiner dicker Feuerahorn
klasse baum
trifft genau meinengeschmack
trifft genau meinengeschmack
lG Marcel
Der zentralste Fehler von Verschwörungstheorien jeder Couleur ist, dass man am Ende der einzigste ist, der sich nicht verschwört.
Der zentralste Fehler von Verschwörungstheorien jeder Couleur ist, dass man am Ende der einzigste ist, der sich nicht verschwört.
Re: Kleiner dicker Feuerahorn
Hallo Norbert,
finde ich ganz toll, dass Du hier einmal den langen Weg und den Zeitfaktor ansprichst, den ein guter Baum in Anspruch nimmt um etwas zu werden. Oftmals wird ja der Eindruck vermittelt ( und ich neige auch gern dazu muß ich ja zugeben ) , dass man nur den richtigen yamadori finden muss, ein wenig carven, drahten und gut isses. So ist es eben nicht und der Faktor Zeit, Pflege, die richtigen Aktionen zur rechten Zeit und vor allen Geduld und Muße sind ein bedeutender Faktor beim Bonsai.
saludos
avicenna
finde ich ganz toll, dass Du hier einmal den langen Weg und den Zeitfaktor ansprichst, den ein guter Baum in Anspruch nimmt um etwas zu werden. Oftmals wird ja der Eindruck vermittelt ( und ich neige auch gern dazu muß ich ja zugeben ) , dass man nur den richtigen yamadori finden muss, ein wenig carven, drahten und gut isses. So ist es eben nicht und der Faktor Zeit, Pflege, die richtigen Aktionen zur rechten Zeit und vor allen Geduld und Muße sind ein bedeutender Faktor beim Bonsai.
saludos
avicenna
- Martin_S
- Beiträge: 11867
- Registriert: 05.01.2004, 20:26
- Wohnort: Linker Niederrhein, da wo et geil is'
Re: Kleiner dicker Feuerahorn
Das schreit ja nach einem Shohin!
Seeeehr geil!!
Glückwunsch dazu.
M
Seeeehr geil!!
Glückwunsch dazu.
M
Beste Grüße
Martin
Lieber Querlüften als Querdenken!
Martin
Lieber Querlüften als Querdenken!
- Robert S.
- Freundeskreis
- Beiträge: 9783
- Registriert: 28.03.2005, 07:09
- Wohnort: München
- Kontaktdaten:
Re: Kleiner dicker Feuerahorn
Sehr fein, bravo!
Ich bin mal so frei und nehm Martins Aufruf zum Anlaß dieses Bäumchen nach Shohin zu verschieben.
Ich denke, er hat es verdient. Bitte halte uns über seinen weiteren Werdegang auf dem Laufenden.
Servus,
Robert
Ich bin mal so frei und nehm Martins Aufruf zum Anlaß dieses Bäumchen nach Shohin zu verschieben.
Ich denke, er hat es verdient. Bitte halte uns über seinen weiteren Werdegang auf dem Laufenden.
Servus,
Robert
Re: Kleiner dicker Feuerahorn
Lieber Norbert,
vor diesem Bäumchen stehe ich in Deinem Garten ja immer mit besonderer Freude, toll dass Du den Feuerahorn der Allgemeinheit vorstellst!
Hier zeigst Du sehr deutlich, dass Bonsai keine Geheimwissenschaft ist, sondern dass man mit einfachen Hausmitteln und Geduld etwas so Schönes erreichen kann und dass auch gewisse Pannen mit der Zeit wieder ausgleichbar sein können.
Man lernt an solchen Beispielen viel über die Art, wie Bäume wachsen und "funktionieren". :D
Liebe Grüße,
Heike
vor diesem Bäumchen stehe ich in Deinem Garten ja immer mit besonderer Freude, toll dass Du den Feuerahorn der Allgemeinheit vorstellst!
Hier zeigst Du sehr deutlich, dass Bonsai keine Geheimwissenschaft ist, sondern dass man mit einfachen Hausmitteln und Geduld etwas so Schönes erreichen kann und dass auch gewisse Pannen mit der Zeit wieder ausgleichbar sein können.
Man lernt an solchen Beispielen viel über die Art, wie Bäume wachsen und "funktionieren". :D
Liebe Grüße,
Heike
- bonsaiheiner
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- Beiträge: 3899
- Registriert: 24.05.2010, 15:30
- Wohnort: Mittelbaden
Re: Kleiner dicker Feuerahorn
Hallo Norbert,
vor allem wird deutich, dass es sehr sinnvoll ist, den Bäumen zwischendurch längere Phasen des Wachstums im Freiland (oder in geräumigen Pflanzschalen) zu gönnen und sie nicht immer nur in Schalen zu pflegen, wie ich es bisher gemacht habe.
Sehr lehrreich, Dein Beitrag; vielen Dank für´s zeigen.
Beste Grüsse,
Heiner
vor allem wird deutich, dass es sehr sinnvoll ist, den Bäumen zwischendurch längere Phasen des Wachstums im Freiland (oder in geräumigen Pflanzschalen) zu gönnen und sie nicht immer nur in Schalen zu pflegen, wie ich es bisher gemacht habe.
Sehr lehrreich, Dein Beitrag; vielen Dank für´s zeigen.
Beste Grüsse,
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
Re: Kleiner dicker Feuerahorn
Hallo Norbert
Dazu fällt mir eigentlich nur ein
"Aus deutschen Landen, frisch auf den Tisch !"
mfG Dieter
ps Für die nicht werbegeschädigten,
deutsche Freilandtomaten schmecken besser als holländisches Treibhausgut
Dazu fällt mir eigentlich nur ein
"Aus deutschen Landen, frisch auf den Tisch !"
mfG Dieter
ps Für die nicht werbegeschädigten,
deutsche Freilandtomaten schmecken besser als holländisches Treibhausgut
grüsse an die bewohner von melmac
Re: Kleiner dicker Feuerahorn
gibt´s die überhaupt ? ich dachte, das wetter hier ist zu besch... dafür...
toller baum, danke für den bericht. vielleicht werde ich ihn mal als entwicklungsgeschichte aufbereiten.
gerade für anfänger kann sowas nicht oft genug gezeigt werden ! :D
toller baum, danke für den bericht. vielleicht werde ich ihn mal als entwicklungsgeschichte aufbereiten.
gerade für anfänger kann sowas nicht oft genug gezeigt werden ! :D
Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
Re: Kleiner dicker Feuerahorn
Hallo
Zuerst einmal ein Dankeschön für das tolle Feedback.
Ob es dann letztendlich bei einem shohin bleibt erscheint mir fraglich, etwas Platz nach oben benötigt der Gnubbel schon noch. Aber ich denke ihm sind diese Einteilungen so egal wie mir.
Heiner, deine tollen Bäume sind doch ein Beweis dafür, dass deine Antwort nicht stimmen muss.
Es ist einfach eine Möglichkeit etwas zu entwickeln, es gibt noch andere. Jede zeitigt ihre eigenen Ergebnisse. Nie wird es möglich sein, im Freiland so herrliche filigrane Strukturen aufzubauen, wie in der Schale.
Wenn es etwas im generellen zu verbessern gibt, dann ist es mit dem Irrglauben aufzuhalten, es gebe den "einen" Weg.
Der hier gezeigte Baum hat der Geschichte nach 15 Jahre auf dem Buckel, vielleicht auch 16 oder 13, so entscheidend ist das nicht. Die Erkenntnis aus diesem Weg ist, dass er sehr gut abzukürzen ist. Wenn alles richtig läuft ist es in 10 Jahren zu packen unter günstigsten Voraussetzungen in 8. Wissen zu schaffen, wie es funktioniert erscheint also durchaus lohnend.
Lust auf das unsichere Ergebnis, Geduld, die Fähigkeit Vorfreude zu empfinden und eine gute Portion Frustrationstoleranz sind entscheidende Parameter.
Ich bin auch kein Gegner von Bonsai-Fachbüchern, glaube allerdings, dass die allgemeine gärtnerische Literatur für die hier behandelte Fragestellung weitaus ergiebiger ist. Die oft geäußerte Ablehnung aller Bonsai-Literatur halte ich für einen fatalen Fehler, ebenso wie das kritiklose Übernehmen von aktuellen Pflegetipps aus Gebirgsregionen oder dem nördlichen Flachland, wenn man selbst nicht in dieser Region wohnhaft ist.
Äste verbiegen lernt man besser unter Anleitung und dieses immer so hoch gehaltene Schaffen ist eben auch nur ein Aspekt - wenn auch ein elementarer - unseres herrlichen Hobbies. Die tägliche angemessene Pflege wird nicht sofort, nicht in Wochen oder Monaten sichtbar, ihre Einwirkungen auf den Baum sind so fein, dass wir erst nach Jahren ihre Wirkung vor Augen geführt bekommen.
Achim, für eine Entwicklungsgeschichte fehlen die Dokumente der Zwischenstadien. Gerade die sind es, die dem Anfänger fehlen und zugegebener Maßen sind sie es auch, die im positiven Verlauf für ein Weitermachen ausschlaggebend sind.
Meine "Bildersammlung" fängt generell erst 2006 an und das ist auf Bonsaiebene unbedeutend.
Zuerst einmal ein Dankeschön für das tolle Feedback.
Ob es dann letztendlich bei einem shohin bleibt erscheint mir fraglich, etwas Platz nach oben benötigt der Gnubbel schon noch. Aber ich denke ihm sind diese Einteilungen so egal wie mir.
Heiner, deine tollen Bäume sind doch ein Beweis dafür, dass deine Antwort nicht stimmen muss.
Es ist einfach eine Möglichkeit etwas zu entwickeln, es gibt noch andere. Jede zeitigt ihre eigenen Ergebnisse. Nie wird es möglich sein, im Freiland so herrliche filigrane Strukturen aufzubauen, wie in der Schale.
Wenn es etwas im generellen zu verbessern gibt, dann ist es mit dem Irrglauben aufzuhalten, es gebe den "einen" Weg.
Der hier gezeigte Baum hat der Geschichte nach 15 Jahre auf dem Buckel, vielleicht auch 16 oder 13, so entscheidend ist das nicht. Die Erkenntnis aus diesem Weg ist, dass er sehr gut abzukürzen ist. Wenn alles richtig läuft ist es in 10 Jahren zu packen unter günstigsten Voraussetzungen in 8. Wissen zu schaffen, wie es funktioniert erscheint also durchaus lohnend.
Lust auf das unsichere Ergebnis, Geduld, die Fähigkeit Vorfreude zu empfinden und eine gute Portion Frustrationstoleranz sind entscheidende Parameter.
Ich bin auch kein Gegner von Bonsai-Fachbüchern, glaube allerdings, dass die allgemeine gärtnerische Literatur für die hier behandelte Fragestellung weitaus ergiebiger ist. Die oft geäußerte Ablehnung aller Bonsai-Literatur halte ich für einen fatalen Fehler, ebenso wie das kritiklose Übernehmen von aktuellen Pflegetipps aus Gebirgsregionen oder dem nördlichen Flachland, wenn man selbst nicht in dieser Region wohnhaft ist.
Äste verbiegen lernt man besser unter Anleitung und dieses immer so hoch gehaltene Schaffen ist eben auch nur ein Aspekt - wenn auch ein elementarer - unseres herrlichen Hobbies. Die tägliche angemessene Pflege wird nicht sofort, nicht in Wochen oder Monaten sichtbar, ihre Einwirkungen auf den Baum sind so fein, dass wir erst nach Jahren ihre Wirkung vor Augen geführt bekommen.
Achim, für eine Entwicklungsgeschichte fehlen die Dokumente der Zwischenstadien. Gerade die sind es, die dem Anfänger fehlen und zugegebener Maßen sind sie es auch, die im positiven Verlauf für ein Weitermachen ausschlaggebend sind.
Meine "Bildersammlung" fängt generell erst 2006 an und das ist auf Bonsaiebene unbedeutend.
Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
Re: Kleiner dicker Feuerahorn
ach so. schade...
Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
Re: Kleiner dicker Feuerahorn
Hallo Norbert
Das von Heiner angesprochene Wiederauspflanzen von Bäumen in´s Freiland,
halte ich auch für einen vielversprechenden Weg.
Das sich dadurch in der Grobstruktur ein etwas wilderes Aussehen ergibt
sehe ich durchaus als Vorteil an. Langfristig betrachtet ermöglicht das
wohl mehr Optionen bei der späteren Feinstruktur.
Persönlich empfinde ich die "Erzeugung" solchen hochwertigen Rohmaterials
als wesentlich befriedingender, als hier mal schnipp, da mal schnapp.
mfG Dieter
Das von Heiner angesprochene Wiederauspflanzen von Bäumen in´s Freiland,
halte ich auch für einen vielversprechenden Weg.
Das sich dadurch in der Grobstruktur ein etwas wilderes Aussehen ergibt
sehe ich durchaus als Vorteil an. Langfristig betrachtet ermöglicht das
wohl mehr Optionen bei der späteren Feinstruktur.
Persönlich empfinde ich die "Erzeugung" solchen hochwertigen Rohmaterials
als wesentlich befriedingender, als hier mal schnipp, da mal schnapp.
mfG Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
Re: Kleiner dicker Feuerahorn
Moin, Dieter
da bin ich voll bei dir, was den Spaß bei der Erzeugung angeht.
Ich habe immer nur Probleme mit der Ausschließlichkeit. Mir imponieren Hermann Piepers Gestaltungen immer. Sein schlanker Cornus oder die Schlehe sind so die Dinge, die anspornen.
Kommt auch etwas auf die Art an. Wenn es heute trocken bleibt, mach ich ein paar Bilder von einer Eberesche, die nie etwas anderes gesehen hat als eine Schale und das jetzt ca. 20 Jahre lang.
da bin ich voll bei dir, was den Spaß bei der Erzeugung angeht.
Ich habe immer nur Probleme mit der Ausschließlichkeit. Mir imponieren Hermann Piepers Gestaltungen immer. Sein schlanker Cornus oder die Schlehe sind so die Dinge, die anspornen.
Kommt auch etwas auf die Art an. Wenn es heute trocken bleibt, mach ich ein paar Bilder von einer Eberesche, die nie etwas anderes gesehen hat als eine Schale und das jetzt ca. 20 Jahre lang.
Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
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- bonsaiheiner
- Freundeskreis
- Beiträge: 3899
- Registriert: 24.05.2010, 15:30
- Wohnort: Mittelbaden
Re: Kleiner dicker Feuerahorn
Hallo Norbert,
auch wenn vor 2006 keine Bilddokumente vorliegen, sollte man Deinen Beitrag durchaus für die Rubrik "Highlights" oder "wie man es machen sollte" oder so ähnlich konservieren und herausheben. Du bist offenbar ein sehr bescheidener Zeitgenosse, aber mit dieser Veröffentlichung ist Dir wirklich ein großer Wurf gelungen!
Beste Grüsse,
Heiner
auch wenn vor 2006 keine Bilddokumente vorliegen, sollte man Deinen Beitrag durchaus für die Rubrik "Highlights" oder "wie man es machen sollte" oder so ähnlich konservieren und herausheben. Du bist offenbar ein sehr bescheidener Zeitgenosse, aber mit dieser Veröffentlichung ist Dir wirklich ein großer Wurf gelungen!
Beste Grüsse,
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!