Doku: Meine Buchengruppe

Allgemeine Philosophie, Stilarten, Techniken, Vorstellung und Besprechung von Rohmaterial sowie lose Sammlung von Entwicklungs-Dokus
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Frank80
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von Frank80 »

Lieber Namensvetter,

an deiner Stelle würde ich diese Bäumchen nächstes Jahr wieder einzeln weiter kultivieren. Ab in den Garten und in 3 bis 5 Jahren kannst du sie dann immer noch zusammen in eine Gruppe pflanzen. So dünn, wie die Stämme bisher im Verhältnis zur Blattgröße sind, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass daraus mal glaubwürdige Proportionen werden.

Zum anderen hast du (man erkennt es auf den Bildern nur schlecht) mMn 6 Bäumchen gepflanzt - das vermeidet man eigentlich. Ich empfehle dazu das Buch von Kato "Forest, Rock Planting & Ezo Spruce Bonsai". In Kürze: Ungerade Anzahl von Bäumen verwenden, ansonsten entsteht Symmetrie, die man vemeiden sollte.

Zu der Geschichte mit dem "Jeder muss seine eigenen Fehler machen": Jein. Man kommt im Leben und auch im Bonsaihobby mMn deutlich besser und schneller voran, wenn man sich erstmal an das hält, was andere schon erprobt haben. Wenn 100 Leute festgestellt haben, dass man Outdoor-Bonsai nicht in beheizten Räumen überwintern kann, dann kann ich natürlich darauf bestehen, dass auch nochmal zu probieren, um dann der 101. mit einem eingegangenen Baum zu sein. Für besonders sinnvoll erachte ich das ehrlich gesagt nicht.
Habe ich mir ein solides Wissen angeeignet, dann kann ich darauf aufbauend langsam anfangen zu experimentieren. Um auf deine Baumgruppe zurückzukommen: Kato sagt: "Ungerade Anzahl Bäume!" hier im Forum gibt es dazu die Aussage, dass man ab 8 Bäumen auch gerade Zahlen verwenden kann, wenn man entsprechend ungerade Gruppen bildet, im Beispiel also eine Gruppe mit 5 und eine mit 3 Bäumen. Das ist dann eine Erweiterung der Regel, die sich aber an dem grundlegenden Prinzip "Symmetrie vermeiden!" orientiert.
Von daher bin ich ein großer Freund von "Erst lesen, dann pflanzen!" Es gibt unglaublich viele gute Bonsai-Bücher und Internetseiten, leider werden diese oft erst genutzt, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

MfG Frank

edit sagt: Diesen Link http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... 55&t=20051 entdeckte ich nach ca. 30 sec. im Fachwissen Bereich - viel Spaß!
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Frank Abbing
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von Frank Abbing »

Hallo und danke für eure Anregungen!
Ab in den Garten und in 3 bis 5 Jahren kannst du sie dann immer noch zusammen in eine Gruppe pflanzen. So dünn, wie die Stämme bisher im Verhältnis zur Blattgröße sind, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass daraus mal glaubwürdige Proportionen werden.
Die Trainungsschale fasst über 10 Liter. Ich denke, dort können sie fast so frei wachsen wie im Hochbeet. Dort hab ich sie aber schöner beisammen.
Die Blattgröße beachte ich noch gar nicht. Das kommt viewl später.
In Kürze: Ungerade Anzahl von Bäumen verwenden, ansonsten entsteht Symmetrie, die man vemeiden sollte.
Das schlechteste Bäumchen wird später entfernt, oder vielleicht geht noch eines ein. Solange die Schale nur bei mir Zuhause rumsteht, stört mich das zusätzliche Bäumchen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. ;-)
Zu der Geschichte mit dem "Jeder muss seine eigenen Fehler machen": Jein. Man kommt im Leben und auch im Bonsaihobby mMn deutlich besser und schneller voran, wenn man sich erstmal an das hält, was andere schon erprobt haben. Wenn 100 Leute festgestellt haben, dass ...
Ich würde sagen, dass ist nur zu 90 Prozent korrekt. Die restlichen 10 Prozent sind Kreativität und Innovation. Wenn niemand mehr eigene Dinge ausprobiert, bleibt ja immer alles auf dem gleichen Stand.
Darum finde ich z.B. Walter Palls Anmerkungen und Einfälle auch so genial. Hätte er immer das gemacht, was in den Büchern steht, würden heute noch Generationen von Anfängern veralterte Praktiken anwenden, in bestem Wissen und Gewissen. An solchen Leuten orientiere ich mich. Nur stures Nachbeten ist negativ.
mach bitte die Drähte ganz schnell wieder ab! :shock:
Bei Buchen ist das völlig unnötig und wenn da ein Draht einwächst, siehst Du die Narbe noch Jahrzehnte später.
Ich schaue jeden Tag danach, darum wird da nichts einwachsen.
Die Drähte machen bei diesen Strohhalmen doch erst recht Sinn, so bekomme ich gleich etwas Dynamik in die schnurgeraden Stämmchen. Später, wenn die Stamme an Umfang zugenommen haben, wird das Drahten sonst nur schwieriger.
Wenn vorher nichts einschneidet, werde ich Mitte/Ende Juni die längsten Triebe einkürzen und die Drähte entfernen können.
An meinen Drahten muss ich noch arbeiten, das ist mir klar. Sowas machen Gärtner normalerweise nicht an ihren Pflanzen. Ist also Neuland. :-)

Der Buchenwald von Walter in Arbeit sieht toll aus. Mit Laub wahrscheinlich aber auch weit weniger. ;-)
Liebe Grüße
Frank *up*
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Frank80
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von Frank80 »

Frabbing hat geschrieben:
Zu der Geschichte mit dem "Jeder muss seine eigenen Fehler machen": Jein. Man kommt im Leben und auch im Bonsaihobby mMn deutlich besser und schneller voran, wenn man sich erstmal an das hält, was andere schon erprobt haben. Wenn 100 Leute festgestellt haben, dass ...
Ich würde sagen, dass ist nur zu 90 Prozent korrekt. Die restlichen 10 Prozent sind Kreativität und Innovation. Wenn niemand mehr eigene Dinge ausprobiert, bleibt ja immer alles auf dem gleichen Stand.
Darum finde ich z.B. Walter Palls Anmerkungen und Einfälle auch so genial. Hätte er immer das gemacht, was in den Büchern steht, würden heute noch Generationen von Anfängern veralterte Praktiken anwenden, in bestem Wissen und Gewissen. An solchen Leuten orientiere ich mich. Nur stures Nachbeten ist negativ.
Ok, also nochmal (ich dachte eigentlich, ich hätte das gut genug ausgedrückt...):
Es geht nicht um stures Nachbeten. Es geht darum, dass man erstmal versteht, WAS da überhaupt gebetet wird. Man braucht eine gewisse Grundlage, auf der man überhaupt erst experimentieren kann. Ein Forscher im Labor mischt ja auch nicht einfach irgendwelche Stoffe zusammen, sondern überlegt vorher, was zusammenpassen könnte, um einen bestimmten Effekt zu erzielen. Dass dabei dann unvorgesehene Dinge passieren können (positiv wie negativ), ist klar, aber eben auf einer soliden Grundlage der chemischen und physikalischen Gesetze.
Von daher bitte erst die "langweiligen" 90% machen, bei den letzten 10% darfst du dich dann gerne austoben :wink:
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Frank Abbing
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von Frank Abbing »

Hi,w

ich denke, jetzt kam es besser rüber. Sicher muss man die Basics erstmal drauf haben. ;)

Du wohnst in Münster und gehst nach Hannover zum Arbeitskreis?
Liebe Grüße
Frank *up*
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Frank80
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von Frank80 »

Munster - ohne ü-Striche :wink: Und auf meine Arbeitskreiskollegen aus Hannover möchte ich nie mehr verzichten, das ist echt ne super Truppe *kuschel*
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Frank Abbing
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von Frank Abbing »

Ach so, Munster... mein Handy-Screen ist wohl zu klein. ;)
Liebe Grüße
Frank *up*
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migo
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von migo »

Frabbing hat geschrieben:
mach bitte die Drähte ganz schnell wieder ab! :shock:

Die Drähte machen bei diesen Strohhalmen doch erst recht Sinn, so bekomme ich gleich etwas Dynamik in die schnurgeraden Stämmchen.
Das Foto von Walters Wald habe ich dir eigentlich nur geschickt, damit du siehst wie Buchen wachsen. Solltest du als langjähriger Gärtner eigentlich auch selbst wissen. Normale Rotbuchen wachsen nicht in Schlangenlinien oder S-Formen - darum: Drähte ab!
Tschüüss, Michael

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achim73
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von achim73 »

na gut, s-formen kann ich da jetzt nicht erkennen. unter dem aspekt, dass es eine gruppe ist und keine waldpflanzung, ist das beispiel von walter nicht wirklich relevant. bei einer gruppe dürfen (zumindest in meinen augen) die einzelnen bäume schon etwas mehr bewegung haben. das verwächst sich sowieso, wenn sie mit der zeit stärker werden. insofern...no harm done, würde ich sagen :)
Gruss, Achim
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Martin_S
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von Martin_S »

War dieses Waldbeispiel wirklich vom Walter?
Ich dachte der gehört in Richtung Herbert A. oder so.....
M
Beste Grüße
Martin

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zopf
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von zopf »

...oder so war Zopf
grüsse an die bewohner von melmac
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achim73
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von achim73 »

gib doch mal ein update :)
Gruss, Achim
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Dirk K. aus L.
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von Dirk K. aus L. »

zopf hat geschrieben:...oder so war Zopf
Aha!

Ich hatte mich schon darüber gewundert, dass Walter Akadama verwendet. Das hätte dann schon eine rechte weit zurückliegende Gestaltung sein müssen ...
Der wahre Weg geht über ein Seil, das nicht in der Höhe gespannt ist, sondern knapp über dem Boden. Es scheint mehr bestimmt stolpern zu machen, als begangen zu werden. (Franz Kafka)
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Frank Abbing
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von Frank Abbing »

migo hat geschrieben:Das Foto von Walters Wald habe ich dir eigentlich nur geschickt, damit du siehst wie Buchen wachsen. Solltest du als langjähriger Gärtner eigentlich auch selbst wissen. Normale Rotbuchen wachsn nicht in Schlangenlinien oder S-Formen - darum: Drähte ab!
Ähem, Buchen wachsen aber auch nicht schnurgerade. Du kennst wohl nur die Bretterbuchen aus Nutzwäldern... :P

Hier mal ein typischer Buchenstamm aus einer Buchengruppe, vergleich mal mit denen im Posting hierunter. Kommt dem doch recht nahe...
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IMG_201305293449.jpg
Zuletzt geändert von Frank Abbing am 29.05.2013, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Frank *up*
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Frank Abbing
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von Frank Abbing »

Habe die Drähte vorhin kontrolliert, der Draht kann nun ab. Gleichzeitig mal die langen Schweppen eingekürzt. Ich bin bisher mit der Entwicklung sehr zufrieden.
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IMG_201305295838.jpg (26.48 KiB) 2037 mal betrachtet
Liebe Grüße
Frank *up*
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Anja M.
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Re: Doku: Meine Buchengruppe

Beitrag von Anja M. »

.... und vielleicht wäre der ein oder andere Artikel über das Drahten nicht verkehrt. Diese 'Wicklungen' bewirken in dem Fall, daß wirklich etwas gebogen werden sollte, kaum etwas. Zu dicht sind die Windungen, zu dünn der Draht.
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