Umbau einer chin. Ulme

Der richtige Ort Bonsai (Baum in Schale mit gewisser Reife) vorzustellen und zu präsentieren. Der Threadersteller möge bitte im Eröffnungsthread darauf hinweisen wenn allgemeine Kommentare unerwünscht sind. Andernfalls stellt sicher, dass ihr etwaige fachliche Kritik durch die "DREI SIEBE" gesiebt habt!
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migo
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Beitrag von migo »

Hallo zusammen,

Wer kennt das nicht, da hat man zB Geburtstag und die liebe Verwandschaft kommt mit einem echten Bonsai :roll: um die Ecke. Welche Freude! DEN hätte man sich ja wirklich nie selbst geleistet. :wink:

Hier mal eine die ich zu meinem letzten Geburtstag bekam.

Gepflanzt in einem normalen Plastikblumentopf mit Übertopf. Glücklicherweise hatte ich einen Tontopf mit Ablauf, in den ich sie sogleich umsetzte. Da das Innenmaß dem des Plastiktopfes genau entsprach, brauchte ich dazu noch nicht mal Erde. Natürlich habe ich sie gleich nach draußen gestellt und da steht sie selbst jetzt noch.

Auch wenn mir vieles an ihr nicht gefällt, ein echter Lichtblick ist das Herbstlaub - hätte ich nicht gedacht. 8)
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so kam sie an
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man beachte den eleganten Stammverlauf...
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immerhin tolle Herbstfarben
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Tschüüss, Michael

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migo
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Beitrag von migo »

Noch was zur chin. Ulme:
Inzwischen hat sie alle Blätter abgeworfen und außer bei Frost, wo ich sie in meinem Kaltraum unterbringe, stand und steht sie draußen. So ohne Blätter präsentiert sie sich in ihrer ganzen gnadenlosen Hässlichkeit. Also - Geschenk hin, Geschenk her - ich war inzwischen fest entschlossen sie im März auf Daumenlänge zu kappen um eine Besenform davon zu machen.
Gestern schaue ich mal wieder etwas genauer und stelle plötzlich fest, dass jetzt schon winzige grüne Knospen zu sehen sind.
Kann ich nun meinen Radikalschnitt und Umtopfen in einen TPK jetzt schon machen? Frostfrei steht sie ja sowieso.
Tschüüss, Michael

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ChSchulz
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Beitrag von ChSchulz »

Hallo Michael,

ich würd einfach noch bis Februar warten. Sofern sie gesund ist, sollten Umtopfen und Schnitt zusammen auch möglich sein.
migo hat geschrieben:auf Daumenlänge zu kappen um eine Besenform davon zu machen.


*iik*
Wie schade... Anhand des Fotos könnte ich mir noch einen Bunjin vorstellen, etwas ungewöhnlich, aber machbar:
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MFG Christian
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bonsaiheiner
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Beitrag von bonsaiheiner »

Hallo Michael,

Hast Du Geduld?

Bevor Du Deine China-Ulme auf Daumeslänge kappst und eine Besenform anstrebst, schau doch mal hier:

http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... la#p267376

Ist mir spontan in den Sinn gekommen, als ich die fast immer anzutreffende ach so schnuckelige S-Form gesehen habe,
aber bitte nicht als Eigenlob verstehen, will Dir nur eine weitere, wenn auch zeitraubende, Möglichkeit aufzeigen.

Beste Grüsse,
Heiner
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migo
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Beitrag von migo »

@Heiner
Deine durch Abmoosen gewonnene Ulme habe ich seinerzeit schon sehr bewundert. Ich fürchte allerdings, dass meine dafür an keiner Stelle eine vernünftige Ausgangsposition hergibt. Werde morgen mal versuchen, den Stamm genauer abzulichten. Jetzt wo sie kein Laub hat, wird das ganze Drama ersichtlich.
Zuletzt geändert von migo am 24.01.2011, 22:58, insgesamt 1-mal geändert.
Tschüüss, Michael

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bonsaiheiner
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Beitrag von bonsaiheiner »

Hallo Michael,

so würde ich das nicht sehen!

Setze Deine Pflanze in einen grösseren Anzuchttopf, mäste sie ein paar Jahre lang, forme den aus der Konkavität wachsenden Ast links in der Zwischenzeit schon mal etwas nach oben, (den, der in der Gegend des 3. Stammknicks nach links wächst),
und Du wirst sehen: Da bildet sich ein ganz hoffnungsvoller Zweierstamm (nach Abmoosung unter dem 3. Stammknick) heran, mit dem Du weiterplanen kannst.
Die von Dir favorisierte Alternative wäre ja ein völlig neu aufzubauender Besen, der aber gleichfalls einige Jahre benötigt:
Als Beispiel dafür gestatte mir bitte, daß ich in Deinem Thread ein Bäumchen zeige, welches einen Stamm von Daumeslänge(!) besitzt, nur so als Inspiration..
Beide Lösungen führen weg von der üblen S-Form, die so häufig angeboten wird, wo man mit vordergründigen, billigen, vom Kommerz gesteuerten Effekten eine nicht wirklich attraktive Bonsaigestalt vortäuschen will. Beide Lösungen brauchen Jahre, bis die kritischen Augen sagen: "So jetzt bin ich annähernd zufrieden". Beim Besen stellt sich noch die Frage: "Was habe ich denn jetzt für einen Nebariansatz? Kann ich mit dem weiterarbeiten?" Die Zweierstammlösung nach Abmoosung, hat was! Ich würde sie nicht vorschnell verwerfen.

Beste Grüsse,
Heiner
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migo
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Beitrag von migo »

@Heiner
Tolles Bäumchen, der Kleine - so hab ich mir das vorgestellt, selbst wenn es Jahre dauert.

Natürlich werde ich bei meinem zu allererst den Wurzelansatz anschauen.

Und jetzt bin ich mal gespannt, was ihr so zu den "Nacktaufnahmen" sagt. Vorab aber noch mal das schöne Herbstlaub.
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Tschüüss, Michael

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Beitrag von bonsaiheiner »

Hallo Michael,

ich bin´s nochmal.
Wenn es überhaupt etwas positives über diese Ulme zu berichten gibt, dann ist es die Farbe des Herbstlaubes, sorry!
Also, die Ausgangslage bei Deiner Pflanze ist ziemlich bescheiden und enttäuschend. Mein oben geposteter Vorschlag lässt sich wohl nicht so ohne weiteres realisieren. Der nach unten abknickende Ast bei 3 kann nicht stimmig aufgerichtet werden. Die Schnittstelle bei 4 hat zu einer noch viele Jahre lang sichtbaren Verdickung geführt. Ich glaube jetzt nicht mehr daran, dass eine spätere Abmoosung bei 3 wirklich der beste Weg sein wird.

Wieviel Stamm steckt noch unter der Substratoberfläche? Kann man mit dem jetzt vorhandenen Wurzelansatz weiter arbeiten? Wenn die Pflanze aus einem Steckling stammt oder vielleicht sogar schon einmal abgemoost wurde, kannst Du vielleicht mit einem verwertbaren Wurzelansatz rechnen.
Das musst Du, wie Du ja schon gesagt hast, als erstes klären. Dann umtopfen in größeren Behälter, Wurzelansatz optimieren, mästen, den Stamm sich verdicken lassen und dann, so wie Du es geplant hast, fortfahren, wenn überhaupt...
Vielleicht kennt jemand einen anderen gangbaren Weg bei diesem ungünstigen, schwierigen Ausgangsmaterial.

Beste Grüsse,
Heiner
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ChSchulz
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Beitrag von ChSchulz »

Also bei mir Sprühen die Gedanken förmlich. :)

Aus dem Material kann man langfristig alles machen. Selbst wenn du auf Daumenlänge abschneidest, kannst du aus dem Stummel machen was du willst. Bevor du das aber machst, plädiere ich auf Abmoosen (1) und diesen interessanten Abschnitt darüber als Mehrfachstamm nutzen.

Dann mach ich mit meiner Geschenk-Ulme gleich mit. Die hat nämlich immer noch einen besch *kotz* Wurzelansatz. ;)
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MFG Christian
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Beitrag von migo »

Ja das Herbstlaub, wenn das nicht wäre... also ich habe alle Vorschläge gedanklich mal durchgespielt und mein Entschluss steht jetzt fest. Ich werde die Radikallösung nehmen, so wie ich es schon am Anfang angedacht hatte.
Drückt mal die Daumen, dass die kommenden Triebe auch an den richtigen Stellen erscheinen. Werde zu gegebener Zeit weiter berichten.
Tschüüss, Michael

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Beitrag von migo »

*updated*
Es kam, wie es kommen musste...

Nachdem sie ja Mitte Januar begonnen hatte bei ca 5°C in meinem Kaltraum die Knospen anschwellen zu lassen, wurde einen Tag nach dem letzten Posting ausgetopft, gekappt, Nebari geordnet (könnte schlechter sein) und ab in den TPK.
Anfang März hatte der Stumpf neue Knospen aus schlafenden Augen angesetzt.
Heute noch eine schöne Entdeckung gemacht, es bilden sich Triebe, die direkt aus dem Wundkitt heraus schieben. :-D

Schätze mal, einer Besenform steht nichts mehr im Wege.
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Tschüüss, Michael

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Beitrag von migo »

...und wächst und wächst und...

im Juli die Triebe das erste mal etwas gekürzt,
Anfang Nov. schon wieder total lang.
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Beitrag von bonsaiheiner »

Na bitte, geht doch!

Gruss,
Heiner
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Beitrag von migo »

Moin zusammen,

ich glaube, ich habe es hier schon mal irgendwo erwähnt. :)

Trotzdem nochmal: Das Herbstlaub ist einfach sagenhaft!

Obwohl sie immer noch draußen steht, fängt sie aber erst jetzt an, sich so richtig zu verfärben.
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Tschüüss, Michael

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Beitrag von migo »

*updated* 19.03.2012

Die weitere Entwicklung:
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