Metasequoia als Gartenbonsai

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oberbiffe
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Re: Metasequoia als Gartenbonsai

Beitrag von oberbiffe »

Hallo,

hier das Ergebnis meiner Abmoosung:
Am Samstag habe ich mich getraut mal nach den Wurzeln zu sehen und was ich sah war mehr als erwartet...
Die frischen Wurzeln kamen sprossen bereits oben und unten aus dem Topf!
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Als ich den Topf entfernte, sah ich, dass dieser komplett durchwurzelt war.
Im Nachhinen hätte ich wohl schon eher abtrennen sollen, da ich keine Möglichkeit hatte diese frischen Wurzeln, die ja sehr leicht brechen, zu entwirren oder in die gewünschte Wuchsrichtung zu bringen. Sie wuchsen im Topf teilweise schon wieder nach oben.
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Ich habe vorsichtig versucht möglichst viel Sphagnum zu entfernen und den Ballen etwas zu lockern.
Den Stamm unterhalb der Wurzeln konnte noch um ca 5cm einkürzen.
Der Baum wurde dann in ein Mix aus Lava/Bims/Kokosfaser mit etwas Sphagnum und Düngepellets angereichert gesetzt.
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Die derzeitige Höhe beträgt ca 170cm und er darf sich jetzt im Schatten erholen.
Gruß

Bernhard
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lager_indica
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Re: Metasequoia als Gartenbonsai

Beitrag von lager_indica »

Sehr schön,

so sahen die Wurzeln bei meiner Abmoosung auch aus.

Welche Form und Endhöhe hast Du geplant? Ein Spitzen-Jin bietet sich ja an.
Ich würde noch weiter kürzen, um die unteren Zweige zu mehr Wachstum anzuregen und um schlafende Knospen am Stamm zu wecken.

Gruß, Andreas
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oberbiffe
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Re: Metasequoia als Gartenbonsai

Beitrag von oberbiffe »

Hallo Andreas,

die Endhöhe wird wohl ca 120 -130cm werden, je nach dem wo was zu sprießen anfängt.
Weiter wollte ich derzeit nicht kürzen, um den doch relativ vielen Wurzeln nicht zu viel Grün zu nehmen.
Die Äste werde ich dann in den Wintermonaten zurück schneiden.
Gruß

Bernhard
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oberbiffe
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Re: Metasequoia als Gartenbonsai

Beitrag von oberbiffe »

Hallo,

ich wollte nach etwas mehr als zwei Jahren mal wieder den Fortschritt meines Urweltmammuts zeigen.
Nachdem er 2020 komplett durchtreiben konnte, wurde er im Frühjahr 2021 in die derzeitige Ibuki Schale getopft.
Diese ist nicht optimal. Die Schale muss breiter und flacher werden, evtl. weiß..., jedoch konnte ich die Abmoosstelle noch nicht weiter reduzieren.

Die Höhe liegt derzeit bei ca 120cm ab Schalenrand.
Den Kronenbereich muss ich noch drastisch komprimieren, jedoch geht das nur Schritt für Schritt, da die Zweige doch ab einer gewissen Biegung sehr schnell brechen.
Im Austrieb wären sie etwas biegsamer, leider fallen die filigranen Farnblätter aber bei der gerinsten Verformung bei der Drahtung ab und das möchte ich vermeiden.

Mittlerweile kann man aber schon sehen in welche Richtung es gehen soll - Hauptstamm mit Spitzenjin und Nebenstamm.
Über die Jahre wird die Krone weiter runter kommen und kompakter werden.
Die realistische Endhöhe wird bei so ca 100cm liegen.
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Gruß

Bernhard
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Re: Metasequoia als Gartenbonsai

Beitrag von Andreas Ludwig »

Ganz spontan: Nimm ihm nicht den Charakter eines Nadelbaums. Du hast da wacker gedrahtet und durchaus nicht schlecht – aber kann der Baum halten, was du da von ihm verlangst? Und wird es den «Bolzen», was der Stamm nunmal ist, ausreichend «verwedeln»? War es richtig, den unteren Ast so hoch zu biegen? Ich frage, Konzept habe ich kein wirkliches. Möglicherweise würde ich nochmals einen halben Meter absägen und es beim unteren Ast belassen – aber lass dich nicht auf meine Flausen ein. Es ist dein Baum.
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Re: Metasequoia als Gartenbonsai

Beitrag von Barbara »

Hallo Bernhard,

ich hatte sofort genau den Gedanken, den Andreas hier vorbringt. :)
So ist die Wuchsform ziemlich untypisch. Außerdem wirst Du Dich schwertun, eine glaubhafte, harmonische Verbindung zwischen den beiden Kronen zu schaffen.
Ich würde einen kleinen Teil des oberen Stammes als Totholz lassen (wobei ich nicht weiß, wie haltbar das beim Urweltmammut ist) und mit der unteren Krone weiterarbeiten.

Und pflanze den Baum direkt im Frühjahr in einen längeren Pott, sonst wachsen Dir alle Wurzeln nach unten und Du bekommst einen Krallenfuß statt eines gescheiten Nebaris.

Liebe Grüße,
Barbara
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oberbiffe
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Re: Metasequoia als Gartenbonsai

Beitrag von oberbiffe »

Hallo Barbara, Andreas,

vielen Dank für eure Einschätzungen!
Der "Bolzen" als Stamm war eben der Grund, weshalb ich mich für das Hochziehen des unteren Astes entschieden habe.
Ich bin der Meinung, ein Nebenstamm mit Bewegung gleicht den geraden Hauptstamm etwas aus.
Das war das, was mir der Baum bislang angeboten hat. Leider gab es bislang keinen weiteren Austrieb am Hauptstamm, den ich mit einbeziehen konnte.
Evtl ändert sich das ja auch noch...
Bezüglich der Wuchsform bin ich anderer Meinung. Bilder von Urweltmammutbäumen oder Zypressen zeigen oft auch Nebenstämme als "Katherdralen".

Ich bin mir auch sicher, in einer flacheren und breiteren Schale wirkt die Gesamterscheinung weit weniger drastisch.
Mit etwas mehr Dickenwachstum des Nebenstammes und Kronenastes wird sich ein harmonischeres Gesamtbild ergeben, hoffentlich :-D

Ich werde mal versuchen eine Skizze meiner Vorstellung zu erstellen.

Und den Rat mit dem Umtpfen werde ich berücksichtigen!
Gruß

Bernhard
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oberbiffe
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Re: Metasequoia als Gartenbonsai

Beitrag von oberbiffe »

So in etwa stelle ich ihn mir auf lange Sicht vor
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Gruß

Bernhard
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achim73
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Re: Metasequoia als Gartenbonsai

Beitrag von achim73 »

hmm...ganz ehrlich...wieso ? der mammutbaum wächst dioch ausschliesslich streng aufrecht, mit mehr oder weniger waagerecht abgehenden ästen. der stamm von diesem gibt das ja auch schon vor. also warum da jetzt so ein krummes gewusel dranbasteln ? bitte nicht krumm nehmen, wollte mich nur verständlich ausdrücken ? *z*
Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
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