Große alte Ulme

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mydear
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Re: Große alte Ulme

Beitrag von mydear »

Norbert_S hat geschrieben: 23.11.2018, 15:21 Wie am 4.10.18 geschrieben haben die Ablaktionen 2016 nicht gehalten und mussten neu gesetzt werden.
Insofern sind die Bilder, die aktuell ja gerade die Verwachsungen einer Saison zeigen, noch wenig aussagefähig.
Auch diesen Details muss man die gleiche Zeit zum reifen geben, wie allen anderen heftigen gestalterischen Eingriffen.
Hallo Norbert,

mir gefällt die mächtige Ulme viel besser mit dem betonierten Fuß. Jetzt strahlt sie für mich viel mehr Standfestigkeit aus und der olivgrüne Farbton wird mit der Zeit schon unauffälliger werden.

Unten hast du ja in kürzester Zeit eine "Brücke" setzen können. Diese Technik fasziniert mich. Planst du die anderen Stellen oben und unten auch noch zu schließen? Wenn das klappt, werde ich das künftig auch ausprobieren.

Ulme-Norbert.jpg
Ulme-Norbert.jpg (142 KiB) 1409 mal betrachtet


Wenn ich es richtig verstehe willst du oben an der Kappstelle durch verwachsende Einbuchtungen das Ganze unregelmäßiger gestalten. Ich bin neugierig wie sich die Schnittstelle entwickelt, ob sich da nicht sogar viel Totholz-Überwallung einbauen läßt.


Umle-Norbert .jpg
Umle-Norbert .jpg (152.94 KiB) 1409 mal betrachtet


Danke für deine vielen Anregungen, das macht dieses Forum einzigartig.

Grüße
Rainer
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Norbert_S
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Re: Große alte Ulme

Beitrag von Norbert_S »

Rainer,
das sieht nur wie eine Brücke aus. Wenn du etwas zurückscrollst, dann siehst du den notwendigen Bogen der Ablaktion. Das Bild ist zwar aus 2016, aber ich habe in 2017 den selben Ast genommen.
Wenn ich die ganzen Löcher hätte schnell schliessen wollen, wäre das doch einfach. Stecklinge machen und dann jeweils in die Löcher einablaktieren. Das habe ich bei Fächerahornen so oft erfolgreich gemacht, wäre auch bei der Ulme kein Problem.
Bei den unteren Löchern ließe sich so sicherlich auch das Nebari weiter verbessern.
Norbert

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mydear
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Re: Große alte Ulme

Beitrag von mydear »

Hallo norbert,

ach stimmt, du hast ja 2016 ein Bogen außen herum ablaktiert. Was hältst du davon die untere Hohlstelle am Nebari noch mit Ablaktion(en) zu schließen?

Grüße
Rainer
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Norbert_S
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Re: Große alte Ulme

Beitrag von Norbert_S »

Wenn es mir langweilig wird, dem Kallus beim kriechen über Beton zu beoachten, Rainer.

Vielleicht entwickelt es sich aber über die Jahre so schön, dass ich den Beton wieder entferne und nur ein tolles Loch offen lasse.
Graham Potter hat so eine tolle alte Ulme mit schönem Loch - der Baum ist natürlich um Klassen besser als meine Ulme, aber darum geht es ja nicht.
Ich kann mit dieser Schnittstellen-Loch-Phobie ohnehin nichts anfangen sonst hätte ich mir andere Bäume zugelegt. Das ist doch einfach.
Der Stamm ist ja nicht komplett ausgegossen, dafür ist dieser zwei Komponnenten-Mix zu teuer.
Der hohlen Stamm habe ich mit Holzstücken und Papier gefüllt und dann nur eine ausreichend dicke stabile Schicht davon aufgetragen.
Das Endergebnis bei diesem Baum ist noch völlig offen.
Norbert

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Norbert_S
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Re: Große alte Ulme

Beitrag von Norbert_S »

Erwin hat eine wunderbare Schale für den alten Recken über den Winter getontechnikt.
Jetzt hat der Baum für die nächsten Jahre den passenden Schuh.
Bis die passende Glasur entwickelt war, hat Erwin viel probieren müssen.

Aber der Eifer hat sich gelohnt, danke mein lieber Erwin.

Der Baum und der Pfleger machen stur weiter wie bisher; es ist ja erst die Hälfte der obligatorischen 20 Jahre Entwicklungszeit vergangen und große Unzufriedenheit hat sich bisher bei uns beiden nicht bemerkbar gemacht.
20210331_134839-1.jpg
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Norbert

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Re: Große alte Ulme

Beitrag von Barbara »

Oh ja, Norbert, da hat Erwin mal wieder ganze Arbeit geleistet. Tolle Schale! Die Glasur ist wunderschön und passt sehr gut zu Deiner tollen Ulme.
Die Betonstelle unten sieht, zumindest auf dem Foto, schon wesentlich natürlicher aus. So, als wäre dort nur die Rinde ab.

Liebe Grüße,
Barbara
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Norbert_S
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Re: Große alte Ulme

Beitrag von Norbert_S »

In natur leider nicht, Barbara. Ist halt so.
Norbert

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BenBonsai
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Re: Große alte Ulme

Beitrag von BenBonsai »

Norbert, das Durchschauen gerade eben führte mir wieder einmal vor Augen, wie bewegt und gleichzeitig facettenreich solche Entwicklungsgeschichten sind. Ja, es entsteht eine Geschichte zwischen Gestalter und Baum. Das hast Du schön dargestellt, danke schön.
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bock
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Re: Große alte Ulme

Beitrag von bock »

Moin Norbert,

ich habe gerade erst die letzten zwei Jahre dieses Baumes rekapituliert und möchte auch gern noch ein lobendes Wort loswerden.
Baum und Schale sehr beeindruckend - und vielen Dank, dass du uns an der Entwicklung teilhaben lässt.
Hat sich in Sachen Ablaktion eine herzeigbare Entwicklung ergeben?

:-D
liebe Grüße Andreas
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Norbert_S
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Re: Große alte Ulme

Beitrag von Norbert_S »

Viel verändert sich nicht.
Es ist sehr schwer im Nachhinein im unteren Bereich einen gut entwickelten Ast aufzubauen.
In den letzten Jahren hatte ich immer einen relativ früh einsetzenden Befall mit Gallmilben. Dann habe ich die befallenen Blätter entfernt und mit Careo erfolgreich behandelt. Dieses Jahr scheint das eher als Droge gewirkt zu haben. Ich hatte einen beinahe Komplettbefall. Jetzt totaler Blattschnitt.
Macht jetzt schon gießen oder spritzen mit einem Insektizid Sinn?
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Norbert

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mati
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Re: Große alte Ulme

Beitrag von mati »

Hallo Norbert,
deine Klage über die furchtbar hartnäckigen Gallmilben kann ich gut nachvollziehen. Mit meiner Ulme geht es mir ähnlich. Dieses Jahr hatte gefühlt jedes Blatt Gallen augebildet. Jetzt nach einem kompletten Blattschnitt sieht man nichts mehr davon. Die letzten Jahre habe ich da alles Mögliche probiert, doch ein komplettes ausbleiben des Befalls hat sich bisher leider nicht eingestellt. Nachdem ich bei dem Baum nach dem Blattfall und im Frühjahr eine Jinmittelbehandlung durchgeführt hatte, und danach noch ein Substratwechsel gemacht hatte, war der Befall einigermaßen gemäßigt. Doch schon im folenden Jahr war alles wieder wie gehabt. Ich habe aufgegeben die befallenen Blätter zu entfernen und mache einen kompletten Blattschnitt, so habe ich wenigstens die zweite hälfte des Jahres einen gefälligen Anblick.
Fals du ein Rezept findest die Gallmilben zu vertreiben lass es uns wissen. Dieser Umstand hat mich schon fast dazu gebracht die Ulme abzugeben.
Gruß
Mati
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bonulli
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Re: Große alte Ulme

Beitrag von bonulli »

Ein beeindruckender Baum mit beeindruckender Entstehungsgeschichte!
Gruß,
Ulrike
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Georg
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Re: Große alte Ulme

Beitrag von Georg »

Ich habe dieses Jahr meine Ulme, eine U glabra, vollsonnig von morgens an gestellt und letztes Jahr jeden Gallmilbenbefall sofort nach Erkennen entfernt.
Dieses Jahr habe ich noch keinen Befall und eine etwas bessere Wüchsigkeit als letztes Jahr.
Mal sehen, was nächstes Jahr bringt.
Gespritzt habe ich nichts. Teilweiser Substratwechsel beim Umtopfen war letztes Jahr im August bei schattigen 25C.
Gruß
Rüdiger
Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
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