Eine super Entwicklung zeigst du da. Es ist vor allem schön zu sehen, da du wirklich über mehrere Jahre dokumentiert hast.
Das wichtigste ist bei Felsbepflanzungen, wie du schon geschrieben hast, die Wahl des Felsens. Jungpflanzen sind so gut wie immer gleich und können nach Belieben gestaltet werden, aber wenn der Fels nichts gleich schaut, wird das nie was.
Genau, der Stein ist extrem wichtig! Wie ich im anderen Thread schon geschrieben habe, das nehme ich hier noch einmal mit rein:
Heike_vG hat geschrieben:Was ich dazu auch noch betonen möchte: die Qualität des Steins ist von herausragender Bedeutung! Am besten wirken immer dunkle Steine, sie sollten sich farblich von den Baumwurzeln unterscheiden und sie sollten eine interessante, nicht zu glatte und vor allem eine in sich stimmige Struktur haben. Auch nicht übertreiben, der Stein soll dem Baum ja nicht komplett die Show stehlen. Bitte keine weißen, gelben und roten Kiesel, Quarz, Gneiss oder runde Feldsteine benutzen! Sobald man ein fortgeschrittener geschultes Auge hat, wird man diese Steine hassen und sich ärgern, dass man sich all die Mühe mit dem Baum darauf im Prinzip vergeblich gemacht hat.
Wer eine Felsenpflanzung plant, sollte enorme Sorgfalt bei der Wahl des geeigneten Steins walten lassen und lieber länger suchen (in entsprechenden Landschaften oder bei Händlern, wo man allerdings auch nicht immer gleich was für den gehobenen Anspruch findet und die Steine sehr teuer sein können), als sich mit einem langweiligen oder nicht so guten Stein zufrieden zu geben, nur weil man endlich anfangen will. Geduld braucht der Bonsaianer an allen Ecken und Enden!
LG, Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...
Deine Felspflanzung muss sich vor keinem Japanischen Import verstecken, im Gegenteil sie wirkt
überzeugender und die Wurzeln liegen sehr natürlich über dem Stein.
a la bonheur
Liebe Grüße
Holger
Nichts kann den Menschen mehr stärken,
als das Vertrauen, das man ihm entgegenbringt.
Paul Claudel
Wow, vielen Dank für diese super Beurteilung, Holger!
Darüber freue ich mich wirklich sehr.
An einigen Ecken und Enden hätte vielleicht noch etwas besser laufen können, aber wenn man nur einen solchen Versuch macht und nicht 10, 20 oder mehr, hat man keinen Spielraum für verschiedene Vorgehensweisen und Versuche. Daher war es ohne Netz und doppelten Boden.
Liebe Grüße,
Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...
Wieder einmal mehr eine inspirierende Doku von Dir, merci ! Die Wurzeln brauchen den Vergleich mit japanischen Bäumen nicht zu scheuen - tolles Ergebnis.
Der "Reiter" sitzt sehr gerade auf dem schönen Stein - in einer schnellen Skizze habe ich ihn mal etwas gekippt (da ist wohl MartinS schuld, dass ich alles drehe und kippe ). Wäre das eine Option?
Hallo Fips,
vielen Dank, dass Du Dich mit meinem Baum beschäftigt hast und mir eine interessante Option skizziert hast! Die ist mir so noch nicht in den Sinn gekommen, ist aber sicher eine Überlegung wert!
Ich habe eigentlich eher daran gedacht, den Baum beim nächsten Umtopfen noch gerader zu setzen (der schwere Stein drückt die Erde unter sich immer runter, muss wohl ein Stein oder Holzstück drunter). Über dem Stein möchte ich einen Negativraum offen halten. Ich habe gerade mal ein bisschen herumgemalt, um mein Gestaltungsziel so ungefähr zu verdeutlichen. Ich möchte auf jeden Fall eine Laubbaumform gestalten, keine spitze Krone und keine hängenden Äste.
Liebe Grüße,
Heike
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Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...
Ja, Heike, so sieht das auf jeden Fall toll aus!
Der Gedanke hinter meiner Idee war, dass Baum und Stein jeweils ein Gegengewicht bilden.
Auf Deine Weiterentwicklung bin ich sehr gespannt.
Der Baum macht in Deinen Händen auf alle Fälle gut mit, Heike .
Das V würde mich persönlich nicht stören. Die Gestaltung als Gegengewicht wäre sicherlich etwas dramatischer (die hängenden Äste müssten nicht sein, ev. nur der Erste rechts einwenig, und eine rundere Laubbaumkrone hätte ich auch angedacht, aber nicht skizziert ).
Dein Gestaltungsweg ist definitiv ruhiger.
Es ist doch immer interessant, verschiedene Optionen auf dem Radar zu haben. Dann kann (ich) mich viel leichter für einen Weg entscheiden.
Das sehe ich genauso, Fips, es ist wirklich gut, mehrere Möglichkeiten abwägen zu können. Wahnsinnig spannend ist es auch immer, was andere Leute in einem Baum sehen, da man selbst alleine ja immer zur Betriebsblindheit neigt und auf manche Idee alleine gar nicht kommt. Ich hatte schon viele Fälle, wo mir die Idee eines anderen Bonsaifreundes die ideale Lösung gebracht hat. Mein Blauregen (der jetzt kurz vor dem Aufblühen steht , den zeige ich dann in Kürze wieder) ist ein sehr gutes Beispiel dafür.
Liebe Grüße,
Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...
Meine Skizze von vorhin war etwas sehr "kiefernlastig". Anstatt sie zu ersetzten (dann wäre unser Geschriebenes nicht mehr ganz passend ), erlaube ich mir, eine etwas verbesserte Skizze anzuhängen, wenn's recht ist, Heike. Kann leider nur "Fingermalen". Jetzt schweige ich .
Bitte unbedingt Deinen tollen Blauregen zeigen, wenn's soweit ist. Danke, Fips
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P1140664k[1] (2).jpg (101.33 KiB) 1368 mal betrachtet
Sieht wirklich so viel besser aus als im ersten Versuch. Vielen Dank für Deine Gedanken und den schönen Dialog, Fips!
Eben hatte ich die Vision von einem Baum, der auf dem Stuhl sitzt!
Liebe Grüße,
Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...