Hainbuche braune/trockene Blätter

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
Benutzeravatar
Der Maddin
Beiträge: 575
Registriert: 02.11.2012, 20:01

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von Der Maddin »

Hier mal ein paar Bilder meiner Problembuchen,
alle stehen in rein mineralischem Substraat.
Der Wald hat, bis auf einzelne Langtriebe, nur seinen Erstaustrieb.
Nach Teilblattschnitt hat er kaum neuen Austrieb gebracht.
Die geneigte hat nur den Erstaustrieb und die im Hochbeet
hat zwar Langtriebe aber auch braune Ränder.
*schulter zuck*

Gruß Martin
Dateianhänge
20200813_183926.jpg
20200813_183926.jpg (272.94 KiB) 1984 mal betrachtet
20200813_183931.jpg
20200813_183931.jpg (212.31 KiB) 1984 mal betrachtet
20200813_183944.jpg
20200813_183944.jpg (215.74 KiB) 1984 mal betrachtet
Bonsai benötigt einen Plan und Geduld.
Benutzeravatar
Der Maddin
Beiträge: 575
Registriert: 02.11.2012, 20:01

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von Der Maddin »

P.S.: sie stehen Halbschattig und seit beginn der Hitzewelle
hab ich den Sonnenschutz ausgezogen, d.H. 70% Filterung
der Sonnenstrahlen.
Bonsai benötigt einen Plan und Geduld.
Benutzeravatar
Bernd Schreiner
Freundeskreis
Beiträge: 1421
Registriert: 24.02.2005, 10:19
Wohnort: troisdorf

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von Bernd Schreiner »

Maddin,
genau das Schadbild wie bei mir, ein Pilz.

Grüße, Bernd
Sage nicht immer, was Du weißt, aber wisse immer, was Du sagst.
Matthias Claudius
Benutzeravatar
Heike_vG
Beiträge: 24312
Registriert: 04.09.2005, 20:30
Wohnort: Norddeutschland
Kontaktdaten:

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von Heike_vG »

Trockenschaden würde ich sagen. Bei der extremen Hitze kommen einige Bäume nicht mehr mit der Wasseraufnahme nach, selbst wenn man vier- oder fünfmal am Tag wässert.

LG, Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

AK Hamburg & Umland
Benutzeravatar
Bernd Schreiner
Freundeskreis
Beiträge: 1421
Registriert: 24.02.2005, 10:19
Wohnort: troisdorf

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von Bernd Schreiner »

Heike,
ich glaube nicht, dass es sich um einen Trockenschaden handelt,
weil die schräge Hainbuche und die Buche im Hochbeet in sehr viel Substrat stehen.

LG, Bernd
Sage nicht immer, was Du weißt, aber wisse immer, was Du sagst.
Matthias Claudius
Benutzeravatar
Heike_vG
Beiträge: 24312
Registriert: 04.09.2005, 20:30
Wohnort: Norddeutschland
Kontaktdaten:

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von Heike_vG »

Das trocknet doch bei der momentanen Hitze auch in den oberen 30 cm super schnell aus. Ist ja die Frage, wie lange die Bäume da schon drin stehen und wie lang und tief die Wurzeln sich ausgebildet haben. Wenn das viele Substrat sonst bei normalem Wetter tief unten zu kühl und zu nass und wenig belüftet ist, bilden sich die Wurzeln ja mehr in der oberen Schicht. Und je nach Beschaffenheit des Substrats bildet sich vielleicht auch nicht so ein leistungsfähiger, dicht verzweigter Feinwurzelapparat aus, sondern es schlängeln sich lange, dicke, holzige Wurzeln durch die Erde, die vielleicht bei diesem extremen Wetter überfordert sind.

LG, Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

AK Hamburg & Umland
Benutzeravatar
Bernd Schreiner
Freundeskreis
Beiträge: 1421
Registriert: 24.02.2005, 10:19
Wohnort: troisdorf

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von Bernd Schreiner »

Liebe Heike,
Glaube mir es ist ein Pilz.
Hier im Bonner Raum gibt es sehr alte Hainbuchenhecken
die das gleiche Schadbild haben.

LG,Bernd
Sage nicht immer, was Du weißt, aber wisse immer, was Du sagst.
Matthias Claudius
Benutzeravatar
Darjeeling
Beiträge: 123
Registriert: 26.10.2019, 21:57
Wohnort: Zwischen München und Stuttgart

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von Darjeeling »

Bernd Schreiner hat geschrieben:Liebe Heike,
Glaube mir es ist ein Pilz.
Hier im Bonner Raum gibt es sehr alte Hainbuchenhecken
die das gleiche Schadbild haben.

LG,Bernd
Hallo zusammen,

Apiognomonia errabunda kommt bei Buchen in den letzten Jahren wohl vermehrt vor. Dieser Pilz tritt aber meistens eher von der Mitte, also Mittelrippe des Blattes mit Flecken auf.

Die Blätter auf den Fotos sind an den Rändern braun, werden also wohl nicht richtig mit Nährstoffen versorgt.

Auf jeden Fall eine lange Zeit kein Stickstoff mehr verwenden!

VG!!

Gesendet von meinem ELE-AL00 mit Tapatalk

Michael 86
Beiträge: 2233
Registriert: 08.10.2016, 09:00

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von Michael 86 »

Ich habe auch so meine Probleme mit Hainbuchen. Die Jungpflanzen in TPKs, auch mit organischem Zuschlag zeigen ähnliche Schadbilder. Auch ein größerer Baum beginnt von den Spitzenrändern her braun zu werden und durchzutrocknen. Das aber nur auf der aktuell sonnenzugewandten Seite. Habe aber auch vor 2-3 Wochen anständig Saidung Plus nachgelegt. Zu der Zeit ist es mir dann auch aufgefallen, dass diese Probleme begannen. Mein Hainbuchen Mehrfachstamm kann ich überhaupt nicht mit den gezeigten Bildern hier vergleichen. so schlecht sieht er aus. Die äußeren Blätter sind schon fast knusprig und nur noch wenig grün. Knospen sind aktiv. Erst die inneren, also etwa 30% des kompletten Laubes, sind noch okay.
An anderer Stelle hat jemand geschrieben, dass Pilze zum Leben auch Wasser benötigen. Ich bin mir aber sicher, dass ich vor allem den Yamadori als auch den Mehrfachstamm nicht in den betroffenen Bereichen übergieße. Regen kann ich fast komplett ausschließen.
Übrigens hat ein vor c.a. 5 Jahren gepflanzter Hainbuchen Hochstamm so gut wie keine Blätter mehr, obwohl ich ihn auch seit beginn der Hitzewelle immer mal ne Minute mit gieße. Was grün ist sind noch die niedrigen stammaustriebe und die Samenstände. Er gleicht eher einem Winterbaum. Viele Pflanzen im Garten, die ewig eingewachsen sind und schon über von den verstorbenen Vorbesitzern gepflanzt wurden, gleichen mittlerweile eher einem Zombie.... schreckliche Trockenperiode, schlimmer als letztes Jahr, da war mir das auch besonders aufgefallen
Grüße Michael :)
Benutzeravatar
Dirk K. aus L.
Beiträge: 1116
Registriert: 31.05.2009, 09:11
Wohnort: Oldenburger Münsterland (Norddeutsche Tiefebene)

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von Dirk K. aus L. »

Bernd Schreiner hat geschrieben: 13.08.2020, 18:59 genau das Schadbild wie bei mir, ein Pilz.
Was macht dich da so sicher?
Der wahre Weg geht über ein Seil, das nicht in der Höhe gespannt ist, sondern knapp über dem Boden. Es scheint mehr bestimmt stolpern zu machen, als begangen zu werden. (Franz Kafka)
Benutzeravatar
Heike_vG
Beiträge: 24312
Registriert: 04.09.2005, 20:30
Wohnort: Norddeutschland
Kontaktdaten:

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von Heike_vG »

Bernd Schreiner hat geschrieben: 13.08.2020, 20:01 Liebe Heike,
Glaube mir es ist ein Pilz.
Hier im Bonner Raum gibt es sehr alte Hainbuchenhecken
die das gleiche Schadbild haben.
Und diese Hecken können nicht auch unter dem dritten heißen, trockenen Sommer in Folge leiden? Die werden doch bestimmt nicht ständig gewässert.
Ich will ja nicht halsstarrig sein, aber welcher Pilz soll es denn sein und wo sitzt er in der Pflanze? Keine Flecken auf den Blättern, keine plötzlich komplett absterbenden Äste etc.
Diese gelb-braunen Blattränder sehen einfach typisch für Trockenschäden (die auch durch Versalzung / Überdüngung auftreten können) aus, finde ich.
Gerne lasse ich mich eines besseren belehren, aber im Moment bin ich noch nicht von einem Pilz überzeugt.
Darjeeling hat geschrieben: 13.08.2020, 20:40
Apiognomonia errabunda kommt bei Buchen in den letzten Jahren wohl vermehrt vor. Dieser Pilz tritt aber meistens eher von der Mitte, also Mittelrippe des Blattes mit Flecken auf.

Die Blätter auf den Fotos sind an den Rändern braun, werden also wohl nicht richtig mit Nährstoffen versorgt.
Buchen und Hainbuchen sind zwei sehr verschiedene Schuhe. Laut Informationen von Arbofux kommt der genannte Pilz ausschließlich bei Buchen (Fagus) vor, Hainbuche (Carpinus) wird da nicht erwähnt. Das Schadbild sieht auch ganz anders aus.

Die braunen Blattränder werden gar nicht mehr versorgt, die sind schlicht trocken. Bei solchen Schäden wäre Düngen in der Tat kontraproduktiv.

LG, Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

AK Hamburg & Umland
Benutzeravatar
Stefan72
Beiträge: 519
Registriert: 01.11.2016, 22:03
Wohnort: Im Nordschwarzwald

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von Stefan72 »

Schon um es nächstes Jahr richtig einzuschätzen, würde mich interessieren, wie sich das gezeigte Schadbild als Pilz und eben nicht als Trockenschaden erkennen lässt. Meine Hainbuchen sehen ganz ähnlich aus und waren bis vor zwei Wochen ohne erkennbare Schäden - trotz Hitze. Dann war ich mal zwei Tage im Krankenhaus und meine Töchter haben die Bäume - trotz bestem Bemühen - eben wohl doch zuwenig gegossen; nicht tragisch bei meinen Rohlingen. Bisher ging ich von einem Trockenschaden aus. Kann man die Hinweise auf einen Pilz irgendwie objektivieren?
Freundliche Grüße, Stefan

Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen. Seine Arbeit entsagt nicht, sie ist in das Gelingen verliebt statt ins Scheitern.
Benutzeravatar
mydear
Beiträge: 7777
Registriert: 13.09.2011, 17:47
Wohnort: Regensburg

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von mydear »

Ich würde wie Heike einen Pilz ausschließen. Meine Hainbuchen sind zum Glück überhaupt nicht betroffen. Ich habe heuer wenig und nur mineralisch gedüngt. Ob es daran liegt?

Ich könnte mir vorstellen, dass die gezeigten Schäden von organischen Düngepellets in Kombination mit schnellem Abtrocknen des Oberflächensubstrates verursacht werden. Wenn organischer Dünger bei der aktuellen Hitze schneller verfügbar ist, können höhere Konzentrationen auftreten. Allgemein wird ja gesagt dass Mikroorganismen erst den organischen Dünger aufarbeiten müssen, erst so die NPK-Anteile verfügbar werden. Deshalb ist Überdüngung im Garten eher unwahrscheinlich. In Schale mit wenig Substrat sieht das anders aus. Wer weiß schon genau, welche Bestandteile in welcher Form enthalten sind und wie aggressiv sie reagieren?
Bei enthaltenem Hühnermist oder Kuhdung sehe ich durchaus die Gefahr einer pH-Wert-Anhebung: Geruch nach Ammoniak zeigt alkalische Wirkung, das mögen nicht alle Pflanzen. Ich habe an einigen schleimigen Düngepellets mit dem pH-Papier basische Wirkung erkennen können.

Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Benutzeravatar
abardo
Beiträge: 5945
Registriert: 21.09.2014, 20:35
Wohnort: knapp neben Berlin
Kontaktdaten:

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von abardo »

Ist für mich auch ein klassischer Trockenschaden (kann ja bei Bernds Pflanzen was anderes sein), die Bilder hier finde ich sehr eindeutig. Insbesonderes scheint ein Langtrieb komplett braun zu sein, der ist erst vor wenigen Wochen gekommen und dessen Wurzel hat nun versagt. Da reicht mal ein grösserer "Klumpen" im Substrat, wenn genau die Wurzel des Langtrieb sich darunter befindet. Oder die wuchs unterm Stamm, oder ganz am Rand ...

Schatten hilft leider bei den Temperaturen auch nicht, wenn zu wenig Wasser da ist.

Ich erwähnte in einem anderen Thread, dass ich (und vielleicht auch andere) die höheren Schalen nicht durchdringend genug giessen, oben ist alles nass und manche unteren Wurzelspitzen sind trotz rauslaufenden Wassers immer noch trocken. Höhere Schalen verhalten sich mit Substrat oft wie Trichter, da wird unten nur der mittlere Bereich nass. Ich werde bei solchen Temperaturen auch öfter tauchen müssen.

Zudem sind die gezeigten Schalen alle dunkel, heizen sich bestimmt mehr auf, als helle und verdunsten dann schneller.
Grüße, Frank
___________
Ich will nur noch hupen !
Benutzeravatar
bock
Freundeskreis
Beiträge: 6141
Registriert: 25.02.2009, 14:20
Wohnort: EU, D, S-H (z.Z. Langenhorn)

Re: Hainbuche braune/trockene Blätter

Beitrag von bock »

Moin!

Ich hatte vor Wochen einen ähnlichen Schaden an meiner Hainbuche, vor allem an der Schattenseite beim Neuaustrieb nach Blattschnitt.
Zu heiß war es definitiv damals nicht, ich vermute eher zuviel Dünger und / oder Wasser. Ergo Wurzelschaden. Der Baum hat sich inzwischen erholt, gedüngt habe ich nicht mehr.
Mein erster Verdacht war ebenfalls ein Pilz, da der Schaden aber ohne Einsatz der chemischen Keule verschwand, kann es das kaum gewesen sein.
Die Hainbuche steht luftig und vollsonnig 1/2 m über dem Rasen. Bei uns steigen die Temperaturen allerdings auch aktuell kaum über 30°C. Seit Beginn des Hochsommerwetters dünge ich nicht mehr, das scheint den meisten Bäumen gut zu bekommen. Die Blattläuse sind auch weniger geworden, hier und da etwas Mehltau (Eichen, Felsenbirne, Pfaffenhut) und Rosenrost, sonst alles im grünen Bereich...

:-D
liebe Grüße Andreas
Ein Leben ohne Bonsai ist möglich - aber völlig sinnlos! :faellen:
besucht mich auf flickr
Antworten