Entwicklung einer Besen-Ulme (Feldulme, Ulmus minor)

Allgemeine Philosophie, Stilarten, Techniken, Vorstellung und Besprechung von Rohmaterial sowie lose Sammlung von Entwicklungs-Dokus
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mydear
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von mydear »

abardo hat geschrieben: 12.05.2022, 08:44 Ich hoffe, es ist ok, wenn ich Kritik an dem Baum übe. Hier sieht man genau, was passiert, wenn man einem Besen nicht mit den allerersten Trieben aufbaut, sondern immer wieder die dickeren wegnimmt, mit neuen Trieben aufbaut, sich dann doch im Stil umentscheidet und wieder welche wegnimmt ....

Man hat dann nach vielen Jahren wenig erreicht, dazu einen Besen mit vielen sichtbaren Schnittstellen, Knubbeln und Verdickungen.
Hallo Frank,
ja, dieser Kritik stelle ich mich. Der Rasierpinsel-Stil stand immer fest. Leider habe ich auf dem Weg dorthin Fehler gemacht. Vor allem das starke Triebwachstum zugunsten der Kallusbildung war fatal. Hier hätte ich frühzeitig auf Heiners Tipp hören sollen.

Fazit: eine makellose Besenform im Schnellverfahren ist nicht möglich. Deshalb sind gute Besen ja so teuer.

Grüße
Rainer
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woifiPRO
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von woifiPRO »

Toller Beitrag, sehr gerne hab ich ihn gelesen!
Ich bin so verblüfft von den neuen Wurzeln, das die Abmoosung in einem Sommer so einen fantastischen Wurzelansatz hervorbringt ist einfach nur unglaublich. Toll den Baum mitverfolgen zu können, mir jucken schon die Finger, schlechtes (ausbaufähiges) Nebari hab ich zu hauf bei mir :D
Nur eine kurze Frage, hast du gedüngt während der Abmoosung oder hast du das düngen für diese Zeit ausgelassen?

Lg
Wolfgang
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mydear
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von mydear »

woifiPRO hat geschrieben: 12.05.2022, 13:31 Nur eine kurze Frage, hast du gedüngt während der Abmoosung oder hast du das düngen für diese Zeit ausgelassen?
Danke Wolfgang,
ich möchte mit meinen Beiträgen andere ebenso zur Gestaltung aus eigener Nachzucht motivieren. Es muss nicht immer teuer gekauftes Material sein. Auch wenn es nicht immer Erfolg verspricht, es macht einfach Spaß ohne finanzielles Risiko.

Die Mutterpflanze wurde wöchentlich gedüngt. Ich verwende fast nur anorganischen Flüssigdünger Wuxal 8-8-6. Im TPK war der Wasserbedarf sehr hoch. Von außen war das gute Ergebnis nicht erkennbar, erst beim Auswaschen. Die Abmooszeit selbst fand ich recht kurz, weil erst Ende Mai begonnen wurde.

Viel Erfolg
Rainer
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mydear
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von mydear »

woifiPRO hat geschrieben: 12.05.2022, 13:31 schlechtes (ausbaufähiges) Nebari hab ich zu hauf bei mir :D
Hallo Wolfgang,
dann könnte das eine Fundgrube an Tipps sein: viewtopic.php?p=493306#p493306

Grüße
Rainer
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mydear
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von mydear »

Herbst-Update:
Ohne Farbshow haben die Blätter angefangen fast noch grün abzufallen. Der Rest wurde gezupft. Recht unspektakulär im Vergkleich zu ihren Japanischen Zelkoven-Verwandten.

Nur mit dem oberen Knubbel-Übergang bin ich nicht glücklich. Ich hoffe die nächsten Jahre auf Ausbildung borkiger Rinde, dass es weniger auffällt.

Grüße
Rainer
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16.10.2022
16.10.2022
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Heiner B.
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von Heiner B. »

Hallo Rainer,

die Entwicklung der Besen-Ulme kommt ja gut voran. Der Knubbel erinnert mich eher an eine Kopfweide. Das passt leider nicht zur Ulme, da hast du recht.

Kannst du den nicht mit anderen Ästen kaschieren, also Äste ablaktieren oder Bohrpfropfungen durchführen? Den Kallus mit Nachschneiden zu reduzieren düfte auch nicht richtig funktionieren, oder?
Liebe Grüße
Heiner
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Barbara
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von Barbara »

Hallo Rainer,

notfalls kannst du ja unterhalb des Knubbels abmoosen.... *undwech*

Liebe Grüße,
Barbara
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mydear
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von mydear »

Heiner B. hat geschrieben: 17.10.2022, 19:05 Der Knubbel erinnert mich eher an eine Kopfweide. Das passt leider nicht zur Ulme, da hast du recht.

Kannst du den nicht mit anderen Ästen kaschieren, also Äste ablaktieren oder Bohrpfropfungen durchführen? Den Kallus mit Nachschneiden zu reduzieren düfte auch nicht richtig funktionieren, oder?
Hallo Heiner,

die Knubbelulme wird mich lange daran erinnern, dass ich einen zu schnellen Weg gehen wollte.

Mit Ulmen habe ich nicht so gute Erfolge mit Ablaktionen. Nicht alle sind angewachsen, hinterlassen öfter sichtbare Verdickungen, brauchen länger als Ahorne oder sterben nach dem Winter ab. Zudem würde der verdickte Teil durch den Eingriff noch breiter werden. Das möchte ich nicht riskieren.

Was mir vorschwebt wäre den Stamm in verdünntes Jinmittel zu tauchen, dass der Farbunterschied weniger auffällt. Dazu je älter die Ulme wird, je mehr der Stamm verdickt, umso weniger wird der Knubbel auffallen. Mit dickerem Stamm kommt es schneller zu borkiger Rinde, wodurch der Knubbel nochmals etwas weniger auffällt.

Grüße
Rainer
Ein anderer Weg wäre die Ulme in eine größere Holzkiste zu pflanzen und ordentlich durchtreiben lassen. Doch dann ist der schöne Wurzelansatz in Gefahr, könnten die Wurzeln zu dick werden.
Zuletzt geändert von mydear am 18.10.2022, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von mydear »

Barbara hat geschrieben: 17.10.2022, 21:05 notfalls kannst du ja unterhalb des Knubbels abmoosen.... *undwech*
Nicht lachen, das war doch April 2020 mein heimlicher Favorit *daumen_new*
Ich mag doch so kleine Sch…chen

viewtopic.php?p=569032#p569032

Grüße
Rainer
Zuletzt geändert von mydear am 31.10.2022, 19:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Heiner B.
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von Heiner B. »

Hallo Rainer,

du hast wohl recht. Die Zeit wird's richten. Schauen wir einfach mal, wie sie sich entwickelt.


Und Barbara,

es wäre eine Möglichkeit, die man im Hinterkopf behalten könnte, wenn alles andere, was Rainer schrieb, so überhaupt nicht funktioneren sollte, wie er sich das vorstellt.
Liebe Grüße
Heiner
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mydear
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von mydear »

Fällt euch ein Unterschied auf?

Grüße
Rainer
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31. Okt 2021
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Barbara
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von Barbara »

Sieht irgendwie besser aus, aber ich weiß nicht warum. Bis ich raufgeskrollt habe, habe ich schon wieder vergessen, wie der Baum aussah...... :lol:
Setz die Bilder doch mal nebeneinander, das kannst du doch so gut. :wink:

Liebe Grüße,
Barbara
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Heiner B.
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von Heiner B. »

Hallo Barbara,

ich hatte die Bilder in zwei tabs nebeneinander geöffnet und bin auch ein wenig verwirrt bezüglich des Unterschiedes zwischen den Bildern, denn außer dem helleren Licht beim Letzteren und dem einzelnen kleinen Blättchen in der Mitte auf der Erde beim Ersten ist mir nicht wirklich etwas aufgefallen *confused* :) . Rainer weiß da sicher mehr :lol: .
Liebe Grüße
Heiner
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Gary
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von Gary »

Sorry ihr Beiden,
scheinbar sind Suchbilder nicht Eure Stärke. *undwech*

mydear_Besen-Ulme_2022-10-31.jpg
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Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary

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Barbara
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Re: Entwicklung einer Besen-Ulme

Beitrag von Barbara »

....achso, ich habe nach verschwundenen Ästen gesucht. :lol:
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