Shohin Acer Palmatum Deshojo in Besenform

Kleine Bäume ganz groß. Für alle Winzlinge, die schon Baum sind und nicht Sämling, also einen gewissen Entwicklungsgrad haben. Treu dem Motto "der kleinst mögliche Baum".
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mydear
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Shohin Acer Palmatum Deshojo in Besenform

Beitrag von mydear »

Hallo Shohin-Freunde,

dieser 40 cm-Standard-Acer palmatum Deshojo sollte ein kleiner Besen-Shohin werden.
Standard-Deshojo Nov 2013
Standard-Deshojo Nov 2013
Nachdem ich sonst nur grüne Palmati habe, wurden im März 2014 und 2015 die Gipfel abgemoost. Die Abmoosbeutel hatten nur Tischtennisball-Größe, bewurzelten innerhalb von 8 Wochen problemlos.
Gipfel-Abmoosung März 2014
Gipfel-Abmoosung März 2014
2. Abmoosung März 2015
2. Abmoosung März 2015
Der Wurzelansatz war nicht besonders. Ich versuchte mit 3mm Bohrlöchern den Wurzelansatz zu verbessern. Dazu wurde mit Sphagnummoos und Fahrradschlauch abgedeckt. Leider hat sich statt neuen Wurzeln nur Kallus gebildet, schade. Vielleicht wird später zur Nebari-Verbesserung nochmals abgemoost, vielleicht klappt es auch so. Ich werde nicht aufgeben...
3 mm Bohrlöcher zur Nebari-Verbesserung
3 mm Bohrlöcher zur Nebari-Verbesserung
2015-08-16 -5.jpg
2015-08-16 -7.jpg
2015-08-16 -8.jpg
nach Rückschnitt Januar 2016
nach Rückschnitt Januar 2016
Oktober 2016
Oktober 2016
Grüße
Rainer
schöne Herbstfärburg Nov 2016
schöne Herbstfärburg Nov 2016
Zuletzt geändert von mydear am 25.08.2017, 21:21, insgesamt 1-mal geändert.
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mydear
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Re: Gestaltung eines Shohin-Deshojo

Beitrag von mydear »

weiter:

Starker Rückschnitt um eine Besenform zu erreichen
starker Rückschnitt März 2017
starker Rückschnitt März 2017
am Nebari sind keine neuen Wurzeln entstanden, schade
am Nebari sind keine neuen Wurzeln entstanden, schade
Der Deshojo treibt stets Bündel von 5-10 Neuaustrieben an den Schnittestellen. Frühzeitige Selektion der richtigen Triebe ist nötig, oft nicht einfach bei der Minigröße. Wundverschluss ist für mich obligatorisch - immer wieder schön zu sehen, wie schnell die Schnittwunden zuwachsen. Der Kleine mach Spass und soll zum Nachmachen animieren *daumen_new*
Juli 2017
Juli 2017
2. Austrieb im August 2017
2. Austrieb im August 2017
Grüße
Rainer
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bonulli
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Re: Gestaltung eines Shohin-Deshojo

Beitrag von bonulli »

Hallo Rainer,

dein kleiner Deshojo beginnt, hübsch zu werden! Wie hast du denn den Schnitt an der Basis der Krone gemacht? Mit einer Kugel-Konkavzange?
Irgendwann muss ich auch einen Deshojo haben, die Farbe des Austriebs und des Herbstlaubs ist doch zu schön.
Deine Dokus finde ich immer sehr ermunternd, Dinge auszuprobieren. Ich finde auch gut, dass du über Schritte berichtest, die nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben. Davon lässt sich auch viel lernen, vielen Dank!

Gruß,
Ulrike
Gruß,
Ulrike
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mydear
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Re: Gestaltung eines Shohin-Deshojo

Beitrag von mydear »

Hallo Ulrike,

danke für dein Lob, schön wenn es dir Anregungen liefert.
Ja, der Schnitt war mit einer "Rund-Konkavzange" und kleiner Knospenzange sehr schonend und trotzdem eben möglich. Anschließend wurden mit einem scharfen Skalpell die Schnittränder geglättet und mit Wundpaste versiegelt. Aktuell ist die Wunde schon etwa zur Hälfte zugewachsen.
Januar 2016:  die obere Wunde beginnt abzuheilen
Januar 2016: die obere Wunde beginnt abzuheilen
Grüße
Rainer
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Michael 86
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Re: Gestaltung eines Shohin-Deshojo

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Rainer

Ich kann Ulrike nur zustimmen. Es hilft viel, dass Neulinge zu dem Text auch ein Bild bekommen. Und das in entsprechend passenden Entwicklungsschritten. Danke dafür. Schade, dass die gezielte Wurzelbildung nicht funktioniert hat. Ich drücke auf gutes Gelingen die Daumen und werde zu gegebener Zeit bei gegebenem Material mal einen anderen weg versuchen und berichten.
Grüße Michael :)
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mydear
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Re: Gestaltung eines Shohin-Deshojo

Beitrag von mydear »

Michael 86 hat geschrieben: 19.08.2017, 08:20 Ich kann Ulrike nur zustimmen. Es hilft viel, dass Neulinge zu dem Text auch ein Bild bekommen. Und das in entsprechend passenden Entwicklungsschritten. Danke dafür. Schade, dass die gezielte Wurzelbildung nicht funktioniert hat. Ich drücke auf gutes Gelingen die Daumen und werde zu gegebener Zeit bei gegebenem Material mal einen anderen weg versuchen und berichten.
Hallo Michael,

ich freue mich über jede Rückmeldung, egal ob positiv oder als kritische Anmerkung. Es hilft mir über die Betriebsblindheit bei meinen eigenen Bäumen hinweg.

Du machst mich richtig neugierig auf dein Projekt. Was hast du denn vor?

Grüße
Rainer
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Michael 86
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Re: Gestaltung eines Shohin-Deshojo

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Rainer

Ich möchte mal versuchen, ähnlich wie beschrieben beim "Kronenschnitt" über ein V die Wurzelbildung zu "lenken" wo unbewurzelte Stellen sind. Allerdings nicht am ausbaufähigem Material. Wenn es fehlschlägt, wäre das zu schade. Den Gedankengang kennst du ja dazu...
Grüße Michael :)
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mydear
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Re: Gestaltung eines Shohin-Deshojo

Beitrag von mydear »

Hallo Michael,

ach so dieses Projekt, ja da bin ich auch neugierig ob es klappt.

Grüße
Rainer
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bonulli
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Re: Gestaltung eines Shohin-Deshojo

Beitrag von bonulli »

Danke für die Infos zum Schnittwerkzeuge, Rainer!
Gruß,
Ulrike
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mydear
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Re: Gestaltung eines Shohin-Deshojo

Beitrag von mydear »

Hallo Ulrike,

so sieht die Schnittstelle aktuell aus, könnte schon nächstes Jahr zu sein. Ende April 2017 habe ich die Ränder nochmals angeritzt, worauf der Kallus gut zugelegt hat.
August 2017
August 2017
Grüße
Rainer
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bonulli
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Re: Gestaltung eines Shohin-Deshojo

Beitrag von bonulli »

Die Schnittstelle sieht sehr gut aus! Was hat sie denn für einen Durchmesser? Hast du zufällig ein Bild vom angeritzten Kallus oder kannst du es genauer beschreiben?
Ich habe neulich bei einem Ficus (viewtopic.php?f=6&t=45912, letztes Bild des ersten Beitrages, leider kein Bild ohne Wundknete) am inneren Rand des Kallus, also quasi direkt über dem Kernholz in der Schnittstelle nur ca. 1 mm breit rundherum geritzt und dann mit Wundknete versorgt. Machst du das anders?
Gruß,
Ulrike
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mydear
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Re: Gestaltung eines Shohin-Deshojo

Beitrag von mydear »

Hallo Ulrike,

ja, ich ritze so wenig wie möglich ein, nehme ein scharfes Messer, meist auch zum Nachschneiden nach Schnitt mit der Konkavzange.
Messer mit Japanstahlklinge
Messer mit Japanstahlklinge
Messer-2.jpg
Hier drei Bilder die die Wunden vorher und nachher zeigen.
- bei Bild 1 war links Saftstau und Verdickung des Kallus. Die Kerbe half dass die Verdickung nicht weiter wucherte. Der Saftstrom wurde besser abgeleitet
- Bild 2 zeigt das sanfte Anritzen rundum
- Bild 3 nach Schnitt mit der Konkavzange und Glätten des Wundrandes mit dem Messer
In allen Fällen sieht man, dass trotz guter Abheilung trotzdem eine seitlich überstehende Verdickung entsteht. Mich würde interessieren ob es in Japan Spezialisten gibt die das verhindern können? Heike hatte ja mal Gegendruck mit Kabelbindern als Alternative genannt. Mich würden Bilder interessieren.

Bild

Bild

Bild

Und hier noch die Größe der Schnittstelle am Ahorn knapp 2 cm. Der Wundrand wurde 2016 und 2017 an der grünen Linie angeritzt. Unten werde ich den leicht überstehenden Rand noch kürzen und mit Wundpaste abdecken.
2017-08-20 -1.jpg
2017-08-20 -2.jpg
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bonulli
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Re: Gestaltung eines Shohin-Deshojo

Beitrag von bonulli »

Wow, Rainer, deine Antwort hat ja Workshop-Qualität, vielen Dank für die Mühe! *respekt* :-D

Auch die Bilder von den Messern helfen mir sehr. Bei meiner letzten Akadamabestellung bin ich eine Weile in der Online-Schnitzwerkzeugeabteilung gekreiselt weil ich mir genau so etwas zulegen möchte. Bei der großen Vielfalt wusste ich dann aber gar nicht mehr was Sinn macht und habe erstmal Abstand genommen. Nun kann ich gezielter auswählen, danke!

Darf ich noch fragen was ein Saftstau ist und woher das kommt? (Lese ich gerade zum ersten Mal).

Zum Thema Gegendruck mit Kabelbindern meine ich, vor kurzem in einem von Heikes Berichten gelesen zu haben, dass der Baum (war es ein Ahorn?) mit Verdickung unter dem Kabelbinder reagiert hatte und sie weniger gute Erfahrungen mit dieser Methode gemacht hat. Aber sicher bin ich nicht, finde den Thread auch gerade nicht wieder.

Wenn du möchtest könnte ich auch einen extra Thread zum Thema Wundversorgung eröffnen, damit dieser Ausflug hier nicht die Geschichte deines kleinen Deshojo so stört. Oder einer der Mods trennt es uns eventuell ab?
Gruß,
Ulrike
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mydear
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Re: Gestaltung eines Shohin-Deshojo

Beitrag von mydear »

Hallo Ulrike,

freut mich wenn ich dir weiterhelfen konnte.
bonulli hat geschrieben: 20.08.2017, 23:16 Darf ich noch fragen was ein Saftstau ist und woher das kommt? (Lese ich gerade zum ersten Mal).
"Saftstau" kann ich dir nicht mit Fakten belegen. Ich habe den Eindruck, dass Wunden anschwellen wenn der Transport von auf- und absteigenden Säften gestört ist. Ich denke, dass dieses Anschwellen (im Bild der rote Kreis) durch vertikalen Saftstrom verhindert werden kann. Im Bild links hat der horizontale Saftstrom ein Verdicken des Kallus bewirkt. Es sind Beobachtungen über Jahre die ich so gedeutet habe. Ob es dazu Literatur gibt weiß ich nicht.

Bild


Ich habe versucht einen Beitrag dazu aufzumachen, leider kam keine Resonanz.

viewtopic.php?f=9&t=44869
viewtopic.php?f=35&t=33618&start=45

bonulli hat geschrieben: 20.08.2017, 23:16 Zum Thema Gegendruck mit Kabelbindern meine ich, vor kurzem in einem von Heikes Berichten gelesen zu haben, dass der Baum (war es ein Ahorn?) mit Verdickung unter dem Kabelbinder reagiert hatte und sie weniger gute Erfahrungen mit dieser Methode gemacht hat. Aber sicher bin ich nicht, finde den Thread auch gerade nicht wieder.
Der Beitrag mit den Kabelbindern würde mich interessieren, wenn du ihn wieder findest.
bonulli hat geschrieben: 20.08.2017, 23:16 Wenn du möchtest könnte ich auch einen extra Thread zum Thema Wundversorgung eröffnen, damit dieser Ausflug hier nicht die Geschichte deines kleinen Deshojo so stört. Oder einer der Mods trennt es uns eventuell ab?
Mich stört nicht, wenn das Thema hier diskutiert wird. Wenn es die Mods abtrennen wollen meinetwegen.

Grüße
Rainer
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mydear
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Re: Shohin Acer Palmatum Deshojo in Besenform

Beitrag von mydear »

*updated*
Der Kleine übt schon mal den großen Auftritt :lol:
Auch der Kontrast von Klika-Schale und rostiger Eisenplatte gefällt mir. Diese lag seit Jahren vergessen in der Garage, da hat sich Aschenputtel richtig zur Prinzessin verwandelt ähh verrostet.
15.11.2017 auf einer rostigen Eisenplatte
15.11.2017 auf einer rostigen Eisenplatte
Grüße
Rainer
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