längere Entwicklung einer Hainbuche
längere Entwicklung einer Hainbuche
Hallo zusammen,
diese Hainbuche fand ich in den 90ern ausgerissen am Wegrand. Offensichtlich störte sie die Waldarbeiter, wurde einfach aus dem Weg herausgerissen. Sie hat einige Jahre gebraucht bis sie nach dem Trockenschaden wieder kräftig austrieb. Eine Schönheit war sie keine und sie wird auch keine mehr, dachte ich.
Weil sie immer an den falschen Stellen austrieb und die kräftigen Rückschnitte schlecht verheilte stand sie immer im Abseits und fotogen war sie schon gar nicht.
2007 kam sie aus dem Container und durfte 5 Jahre im Garten in sehr magerem Boden wachsen. Auf der Suche nach Wasser haben sich lange, senkrecht wachsende Tiefwurzeln gebildet.
Im März 2012 wurde in eine Anzuchtschale getopft. Alle senkrechten Wurzeln wurden abgesägt.
Im Mai 2013 sieht sie gar nicht schlecht aus. Durch die am linken Rand hoch ansetzende Wurzel war es grenzwertig die Pflanze nach rechts zu neigen: die linke Wurzel kommt noch höher heraus. Das schöne vordere Nebari mußte zunächst noch unter die Oberfläche. Die Neigung ist notwendig sonst kommt der Stamm gerade aus dem Boden und kippt oben nach links weg. Der "Linksabbieger" verjüngt sich leider nicht.
Hier wird sichtbar, dass ober kein Ast da ist auf den abgesetzt werden kann. Es wird lange dauern bis ein Seitentrieb eine neue Spitze ausbilden wird. Diese Hainbuche hatte jedes Jahr im Mai rätselhaften Schädlingsbefall mit verkrüppelten Blättern. Anfängliches Spritzen half nichts, vielleicht hatte ich auch damals kein systemisches Mitte eingesetzt, sondern nur Elefantenöl. Also wurden die betroffenen Blätter jedes Jahr frühzeitig beim ersten Bemerken abgezupft. Es wurde über die Jahre besser und seit 2016 oder 2017 ist der Befall gestoppt. Grüße
Rainer
diese Hainbuche fand ich in den 90ern ausgerissen am Wegrand. Offensichtlich störte sie die Waldarbeiter, wurde einfach aus dem Weg herausgerissen. Sie hat einige Jahre gebraucht bis sie nach dem Trockenschaden wieder kräftig austrieb. Eine Schönheit war sie keine und sie wird auch keine mehr, dachte ich.
Weil sie immer an den falschen Stellen austrieb und die kräftigen Rückschnitte schlecht verheilte stand sie immer im Abseits und fotogen war sie schon gar nicht.
2007 kam sie aus dem Container und durfte 5 Jahre im Garten in sehr magerem Boden wachsen. Auf der Suche nach Wasser haben sich lange, senkrecht wachsende Tiefwurzeln gebildet.
Im März 2012 wurde in eine Anzuchtschale getopft. Alle senkrechten Wurzeln wurden abgesägt.
Im Mai 2013 sieht sie gar nicht schlecht aus. Durch die am linken Rand hoch ansetzende Wurzel war es grenzwertig die Pflanze nach rechts zu neigen: die linke Wurzel kommt noch höher heraus. Das schöne vordere Nebari mußte zunächst noch unter die Oberfläche. Die Neigung ist notwendig sonst kommt der Stamm gerade aus dem Boden und kippt oben nach links weg. Der "Linksabbieger" verjüngt sich leider nicht.
Hier wird sichtbar, dass ober kein Ast da ist auf den abgesetzt werden kann. Es wird lange dauern bis ein Seitentrieb eine neue Spitze ausbilden wird. Diese Hainbuche hatte jedes Jahr im Mai rätselhaften Schädlingsbefall mit verkrüppelten Blättern. Anfängliches Spritzen half nichts, vielleicht hatte ich auch damals kein systemisches Mitte eingesetzt, sondern nur Elefantenöl. Also wurden die betroffenen Blätter jedes Jahr frühzeitig beim ersten Bemerken abgezupft. Es wurde über die Jahre besser und seit 2016 oder 2017 ist der Befall gestoppt. Grüße
Rainer
Zuletzt geändert von mydear am 10.12.2023, 22:08, insgesamt 1-mal geändert.
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Hainbuche - häßliche Entlein?
Auf dem Foto vom August merke ich, dass ich oben zu wenig Wuchsausgleich betreibe. Dadurch verzweigt die Hainbuche unten zu wenig.
Anyway - das häßliche Entchen geizt nicht mit Reizen, hat sich zu meinem erotischsten Bonsai entwickelt
Grüße
Rainer
Im April 2016 sieht man wo es hingehen soll.
Schönes Farbenspiel im November 2016.
Insgesamt ein Baum an dem ich nie viel gemacht habe. Den unteren linken Ast die innere Verzweigung verbessern und vor allem rechts über die Jahre den Ast einkürzen. Dazu den Stamm noch mehr nach rechts kippen und falls nötig die obere(n) Wurzeln abmoosen.Anyway - das häßliche Entchen geizt nicht mit Reizen, hat sich zu meinem erotischsten Bonsai entwickelt
Grüße
Rainer
Zuletzt geändert von mydear am 04.02.2023, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Hainbuche - das häßliche Entlein
Hallo Rainer,
wenn er mehr Verzweigung mit den Jahren bekommt, wird das sicher was. Hast Du schon mal darüber nachgedacht, den oberen, schräg weggehenden Stammbereich ungefähr auf die Hälfte zu kürzen? Würde für mich harmonischer aussehen. Das lange gerade Stück will mir immer auffallen.
Liebe Grüße
Robert
wenn er mehr Verzweigung mit den Jahren bekommt, wird das sicher was. Hast Du schon mal darüber nachgedacht, den oberen, schräg weggehenden Stammbereich ungefähr auf die Hälfte zu kürzen? Würde für mich harmonischer aussehen. Das lange gerade Stück will mir immer auffallen.
Liebe Grüße
Robert
Liebe Grüße
Robert
Bonsaifreunde Franken e. V.
Robert
Bonsaifreunde Franken e. V.
Re: Hainbuche - das häßliche Entlein
Hallo Robert,
danke für deine Rückmeldung, genau das ist mein Plan. Momentan wächst da noch kein Kandidat der in absehbarer Zeit die Spitze übernehmen könnte.
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Hainbuche - das häßliche Entlein
Hallo Rainer,
für den betriebenen Aufwand kannst Du Dich sicherlich nicht über das derzeitige Erscheinungsbild der Hainbuche beschweren.
Vielleicht könntest Du nach dem Blattfall noch mal vier Fotos in 90°-Schritten machen, ziemlich waagrecht fotografiert, vor neutralem Hintergrund. Die gezeigten Fotos sind leider oft ungünstig für eine Beurteilung.
Der obere "Schrägteil" dominiert allmählich und muss sicherlich gekürzt werden, eine Veränderung des Pflanzwinkels wäre m.E. eher kontraproduktiv.
für den betriebenen Aufwand kannst Du Dich sicherlich nicht über das derzeitige Erscheinungsbild der Hainbuche beschweren.
Vielleicht könntest Du nach dem Blattfall noch mal vier Fotos in 90°-Schritten machen, ziemlich waagrecht fotografiert, vor neutralem Hintergrund. Die gezeigten Fotos sind leider oft ungünstig für eine Beurteilung.
Der obere "Schrägteil" dominiert allmählich und muss sicherlich gekürzt werden, eine Veränderung des Pflanzwinkels wäre m.E. eher kontraproduktiv.
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary
Arbeitskreis Karlsruhe im BCD
Gary
Arbeitskreis Karlsruhe im BCD
Re: Hainbuche - das häßliche Entlein
Hallo Gary,
ja, endlich mal vernünftige Fotos habe ich auch vor.
Ist mir erst jetzt bewußt geworden, dass sich die Lady immer vor Fotos gedrückt hat
Grüße
Rainer
ja, endlich mal vernünftige Fotos habe ich auch vor.
Ist mir erst jetzt bewußt geworden, dass sich die Lady immer vor Fotos gedrückt hat
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Hainbuche - das häßliche Entlein
Update:
hier noch aktuelle Winterbilder von allen Seiten. Den Linksausleger entfernen würde 2 große Schnittstellen auf fast gleicher Höhe ergeben, Einkürzen auf halber Höhe und einen Rechtsschwung einleiten erscheint mir am sinnvollsten.
Reizvoll wäre auch den Gipfel als Shohin abzumoosen, der könnte ganz nett werden.
Naja, ich denke ich suche einen neuen Gipfel mit Rechtskick, lasse ihn 2018 gut durchtreiben. Dazu die alten Wunden nachschneiden und auf bessere Überwallung hinarbeiten.
Grüße
Rainer
hier noch aktuelle Winterbilder von allen Seiten. Den Linksausleger entfernen würde 2 große Schnittstellen auf fast gleicher Höhe ergeben, Einkürzen auf halber Höhe und einen Rechtsschwung einleiten erscheint mir am sinnvollsten.
Reizvoll wäre auch den Gipfel als Shohin abzumoosen, der könnte ganz nett werden.
Naja, ich denke ich suche einen neuen Gipfel mit Rechtskick, lasse ihn 2018 gut durchtreiben. Dazu die alten Wunden nachschneiden und auf bessere Überwallung hinarbeiten.
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Hainbuche - das häßliche Entlein
Hallo Rainer,
so richtig will der Funke nicht über springen.....
Ich würde ev den "Linksabbieger" abmoosen.
Ergibt jetzt schon einen besseren Baum als der untere Teil.
Dann würde ich mich im unteren Bereich auf einen schönen Stammverlauf konzentrieren.
Abgesehen von allen Ästen die da sind.
Dann die Vorderseite neu definieren und alle Ästen radikal abnehmen.
Dann neue "Äste bauen" und eine neuen und besseren Baum aufbauen.
LG Reiner
so richtig will der Funke nicht über springen.....
Ich würde ev den "Linksabbieger" abmoosen.
Ergibt jetzt schon einen besseren Baum als der untere Teil.
Dann würde ich mich im unteren Bereich auf einen schönen Stammverlauf konzentrieren.
Abgesehen von allen Ästen die da sind.
Dann die Vorderseite neu definieren und alle Ästen radikal abnehmen.
Dann neue "Äste bauen" und eine neuen und besseren Baum aufbauen.
LG Reiner
Re: Hainbuche - das häßliche Entlein
Hallo Reiner,
ja, genau so denke ich momentan auch. Nur die langen Äste werde ich nicht komplett abschneiden, sondern einkürzen um eine bessere Verjüngung zu erreichen.
Vom Nebari wäre 1 eine mögliche Vorderseite wie schon bisher verfolgt.
Auch 3 kann ich mir als neue Front vorstellen. Dort stört bisher der dominante Mittelast: er kommt anfangs nach vorne auf den Betrachter zu. Das Abmoosen des Gipfels bleibt ein Ziel (logisch für einen Shohin-Liebhaber). Auch der untere Teil verdient es -den Baum habe ich schließlich schon über 20 Jahre- weitere 10 Jahre konsequent weiterentwickelt zu werden. Ich gebe die Hoffnung auf einen künftigen Schwan nicht auf, soviel Romantik muss sein
Grüße
Rainer
ja, genau so denke ich momentan auch. Nur die langen Äste werde ich nicht komplett abschneiden, sondern einkürzen um eine bessere Verjüngung zu erreichen.
Vom Nebari wäre 1 eine mögliche Vorderseite wie schon bisher verfolgt.
Auch 3 kann ich mir als neue Front vorstellen. Dort stört bisher der dominante Mittelast: er kommt anfangs nach vorne auf den Betrachter zu. Das Abmoosen des Gipfels bleibt ein Ziel (logisch für einen Shohin-Liebhaber). Auch der untere Teil verdient es -den Baum habe ich schließlich schon über 20 Jahre- weitere 10 Jahre konsequent weiterentwickelt zu werden. Ich gebe die Hoffnung auf einen künftigen Schwan nicht auf, soviel Romantik muss sein
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Hainbuche - das häßliche Entlein
Pass mal auf, mit der Zeit wird das ein echter Schwan...
Das Nebari auf Foto 3 erscheint am Besten. Bild 1 leicht rechts gekippt könnte vieleicht auch eine Lösung sein wenn die Wurzel dann noch dazu passt.
Gruß
Thorsten
Das Nebari auf Foto 3 erscheint am Besten. Bild 1 leicht rechts gekippt könnte vieleicht auch eine Lösung sein wenn die Wurzel dann noch dazu passt.
Gruß
Thorsten
Exercitatio artem parat (Tacitus)
Re: Hainbuche - das häßliche Entlein
Heute habe ich mich für den kleinen Shohin-Ableger entschieden. Substrat ist diesmal feines Sphagnummoos.
Hättet ihr ebenso gehandelt?
Grüße
Rainer
Hättet ihr ebenso gehandelt?
Grüße
Rainer
- Dateianhänge
-
- 0252CE49-36DF-4932-97C3-F0FB52BD24B7.jpeg (202.41 KiB) 4528 mal betrachtet
-
- F8D23B17-B5CD-4C27-B501-4B19A990C32D.jpeg (323.4 KiB) 4528 mal betrachtet
-
- BC945B38-DA38-463D-ADF2-77560A90545A.jpeg (250.94 KiB) 4528 mal betrachtet
-
- Nach wie vor mein erotischster Bonsai...
- 8DE34A6F-FA2B-4FF9-82D4-5B27EFC44336.jpeg (302.04 KiB) 4528 mal betrachtet
Zuletzt geändert von mydear am 04.02.2023, 23:25, insgesamt 1-mal geändert.
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
-
- Beiträge: 2233
- Registriert: 08.10.2016, 09:00
Re: Hainbuche - das häßliche Entlein
Hallo Rainer
Fast könnte man meinen, es wäre schon zuvor so geplant gewesen, wenn man die Bilder vor der Abmoosung betrachtet. Ob ich auch so gehandelt hätte, weiß ich nicht, aber dieser plötzliche Richtungswechsel hat mich gestört. Insofern ist es eine gute Entscheidung gewesen für mein Empfinden. Die neue Spitze wächst ja als wäre der Teil schon entfernt. Nur bei der Wundheilung verlierst du eben eine Saison. Wächst denn aus dem Kallus der Abmoosung überhaupt Wurzelmasse? Wenn nicht, wird das schwer ein radiales Nebari zu erhalten, außer man Pfropft rechtzeitig....
Fast könnte man meinen, es wäre schon zuvor so geplant gewesen, wenn man die Bilder vor der Abmoosung betrachtet. Ob ich auch so gehandelt hätte, weiß ich nicht, aber dieser plötzliche Richtungswechsel hat mich gestört. Insofern ist es eine gute Entscheidung gewesen für mein Empfinden. Die neue Spitze wächst ja als wäre der Teil schon entfernt. Nur bei der Wundheilung verlierst du eben eine Saison. Wächst denn aus dem Kallus der Abmoosung überhaupt Wurzelmasse? Wenn nicht, wird das schwer ein radiales Nebari zu erhalten, außer man Pfropft rechtzeitig....
Grüße Michael
Re: Hainbuche - das häßliche Entlein
Jetzt Schon Abmoosen??
Ich dachte immer, das man das im Mai macht, wenn es schon Blätter hat.
Bei mir zu Hause hatte es heute Morgen -1,5°C.
Aber Du wirst es bestimmt besser wissen als ich Anfänger.
Ich wünsch Dir das Beste.
… einen schönen Gruß ausm Remstal.
Andreas
Andreas
Re: Hainbuche - das häßliche Entlein
Alles halb so schlimm, weil die Hainbuche im geschützten Kalthaus steht. Da herrschen schon frühlingshafte Temperaturen.
Früher habe ich immer erst begonnen wenn die Blätter schon ausgetrieben haben. Im Forum hat Heike gezeigt, dass erfolgreich im Februar abgemoost werden kann. Das wollte ich diesmal auch ausprobieren. Ab Mitte März gibt es so viel zu tun mit dem Umpflanzen. Im Frühjahr ist die Zeit immer so knapp.
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
- Der Maddin
- Beiträge: 567
- Registriert: 02.11.2012, 20:01
Re: Hainbuche - das häßliche Entlein
Hallo,
habe im letzten Jahr Anfang Februar eine
Deshoyoabmoosung begonnen, weil er schon Blätter schob.
Danach frostfrei gestellt und konnte im Mai schon trennen!
Gruss Martin
habe im letzten Jahr Anfang Februar eine
Deshoyoabmoosung begonnen, weil er schon Blätter schob.
Danach frostfrei gestellt und konnte im Mai schon trennen!
Gruss Martin
Bonsai benötigt einen Plan und Geduld.