Aber wir sind uns doch ganz sicher darüber einig, dass solche völlig isolierten Bemerkungen mit Espannas Thread nun gar nichts mehr zu tun haben!
Also:
Aber wir sind uns doch ganz sicher darüber einig, dass solche völlig isolierten Bemerkungen mit Espannas Thread nun gar nichts mehr zu tun haben!
Dazu dies: Man muss sich wohl vorstellen, dass zwei eigentlich «fremde» Handwerke sich trafen: Hier die Gärtner, die Behälter wünschten, da die Töpfer, die bis dahin ganz andere Behälter herstellten. So entstanden in China und später Japan Formen, wie wir sie bis heute kennen. Vieles davon ist «gegeben» und wurde wohl kaum hinterfragt. Das kennen wir aus jedem Handwerk – man macht es «so», weil es immer so gemacht wurde. Einiges davon liesse sich untersuchen, etwa, ob ganz einfach die verfügbaren Mittel die Form ergeben haben. Stelle mal einer in Schmiedekunst ein 5-Millimeter-Locheisen her. In Basel gibt es eine «Drahtzugstrasse», das mag Hinweis genug darauf sein, wie kompliziert früher Handwerk eben war. Da hat man Draht gezogen - heute ein völlig unspektakulärer industrieller Vorgang im «Kilometer/Minute-Bereich», früher ein Wahnsinnsaufwand.Fabian R hat geschrieben: ↑07.01.2022, 18:52 Zum Thema Ablaufen des Wassers:
Ist jemandem bekannt, ob die großen "klassischen" Löcher der Bonsaischalen, tatsächlich das beste Ablaufen des Wassers ermöglichen?
Ich dachte immer, dass hat auch ästhetische Gründe.
Viele kleine Löcher, gleichmäßig verteilt, wären nach meiner Vorstellung die optimale Lösung.
Das Wasser-Haltevermögen vom Substrat wird ja durch Kapilarkräfte zwischen den einzelnen Körnern erzeugt.
Im Endefekt ist eher die Wölbung und Neigung des Schalenbodens wichtiger!
Wenn zu den Löchern hin auch die tiefsten Punkte der Schale sind läuft das Wasser gut ab. Wenn zu den Schalenwandkanten hin der tiefste Punkt ist staut sich Wasser, es entsteht eine Pfütze IN der Schale.
Hallo Andreas,Andreas Ludwig hat geschrieben: ↑08.01.2022, 01:24Dazu dies: Man muss sich wohl vorstellen, dass zwei eigentlich «fremde» Handwerke sich trafen: Hier die Gärtner, die Behälter wünschten, da die Töpfer, die bis dahin ganz andere Behälter herstellten. So entstanden in China und später Japan Formen, wie wir sie bis heute kennen. Vieles davon ist «gegeben» und wurde wohl kaum hinterfragt. Das kennen wir aus jedem Handwerk – man macht es «so», weil es immer so gemacht wurde. Einiges davon liesse sich untersuchen, etwa, ob ganz einfach die verfügbaren Mittel die Form ergeben haben. Stelle mal einer in Schmiedekunst ein 5-Millimeter-Locheisen her. In Basel gibt es eine «Drahtzugstrasse», das mag Hinweis genug darauf sein, wie kompliziert früher Handwerk eben war. Da hat man Draht gezogen - heute ein völlig unspektakulärer industrieller Vorgang im «Kilometer/Minute-Bereich», früher ein Wahnsinnsaufwand.Fabian R hat geschrieben: ↑07.01.2022, 18:52 Zum Thema Ablaufen des Wassers:
Ist jemandem bekannt, ob die großen "klassischen" Löcher der Bonsaischalen, tatsächlich das beste Ablaufen des Wassers ermöglichen?
Ich dachte immer, dass hat auch ästhetische Gründe.
Viele kleine Löcher, gleichmäßig verteilt, wären nach meiner Vorstellung die optimale Lösung.
Das Wasser-Haltevermögen vom Substrat wird ja durch Kapilarkräfte zwischen den einzelnen Körnern erzeugt.
Im Endefekt ist eher die Wölbung und Neigung des Schalenbodens wichtiger!
Wenn zu den Löchern hin auch die tiefsten Punkte der Schale sind läuft das Wasser gut ab. Wenn zu den Schalenwandkanten hin der tiefste Punkt ist staut sich Wasser, es entsteht eine Pfütze IN der Schale.
Die Töpfer implementierten die (für mich unsinnige) Vorstellung, der Boden einer idealen Schale habe flach zu sein. Hat sich aber so gehalten – ich erstand von Walter Pall mal eine bemerkenswerte Schale, die ich günstiger kriegte, weil der Boden eben durchhängt. In Bezug auf das Abfliessen des Wassers ist das gar nicht so blöd, aber töpfertechnisch halt ein Makel. Nein, die grossen Löcher sind objektiv kein Vorteil. Die kleinen, seriell angebrachten Löcher sind durchaus eine Verbesserung (weil nämlich partielle Staus verhindert werden). Aber es war lange handwerklich keine Option, nicht vorstellbar, nicht nach den Regeln der Kunst.
Womit ich zu den oben erwähnten Winzschalen komme: Ich hatte da mal eine, von einem sehr kreativen Hobbytöpfer hergestellt (der genau drei Bonsaischalen gemacht hat, keine mehr, es wurde ihm zu blöd). Die hatte einen «Gitterboden» aus einer Metalllegierung, ich denke, es war Messing. Die hat der Töpfer da eingesetzt und die war wunderbar. Bloss hätte ich sie nicht einem Kind in die Hand geben sollen. Allerdings ist dem Kind nichts passiert, worüber ich froh bin.