Hilfe mein Baum ist krank !
Re: Hilfe mein Baum ist krank !
Hallo
Nun ist Mitte August und die Wachstumssaison nähert sich Ihrem Ende.
Bäumchen die Mitte Juni zurückgeschnitten wurden treiben kaum noch
und nur mit höheren Stickstoffgaben kann man noch viel Zuwachs erreichen.
Jetzt zeigt sich auch mehr oder weniger vereinzelt Rost auf den Blättern
und auch der Mehltau ist verbreiteter.
Man sollte sich überlegen ob es wirklich nötig ist jetzt noch Fungizide zu spritzen.
Bei einem leichten Befall ist die Photosynthese nur leicht eingeschränkt
und die Nebenwirkungen des Fungizids können wir alle nicht beurteilen.
Es ist ein absoluter Irrglaube das Fungizide oder Insektizide keine negativen Nebenwirkungen hat.
Alleine wenn Ihr auf dem Beipackzettel die Liste der Pilze lest,
müsste Euch klar werden das es Gifte mit Breitbandwirkung sind
die (im besten und schlechtesten Fall) Feind und Freund bekämpfen.
mfG Dieter
Nun ist Mitte August und die Wachstumssaison nähert sich Ihrem Ende.
Bäumchen die Mitte Juni zurückgeschnitten wurden treiben kaum noch
und nur mit höheren Stickstoffgaben kann man noch viel Zuwachs erreichen.
Jetzt zeigt sich auch mehr oder weniger vereinzelt Rost auf den Blättern
und auch der Mehltau ist verbreiteter.
Man sollte sich überlegen ob es wirklich nötig ist jetzt noch Fungizide zu spritzen.
Bei einem leichten Befall ist die Photosynthese nur leicht eingeschränkt
und die Nebenwirkungen des Fungizids können wir alle nicht beurteilen.
Es ist ein absoluter Irrglaube das Fungizide oder Insektizide keine negativen Nebenwirkungen hat.
Alleine wenn Ihr auf dem Beipackzettel die Liste der Pilze lest,
müsste Euch klar werden das es Gifte mit Breitbandwirkung sind
die (im besten und schlechtesten Fall) Feind und Freund bekämpfen.
mfG Dieter
cogito ergo pups
Re: Hilfe mein Baum ist krank !
Hallo
Dann bleiben noch die kleinen Krabbelviecher.
Läuse , Milben und "Laubfresser"
Milben sind eigentlich nicht weiter schlimm,
( Ausnahme Wacholder, aber dann läuft bei der Pflege sehr, sehr viel falsch)
Bei einer Buche habe ich jedes Frühjahr "Randmilben",
nach dem Rück- und Blattschnitt im Juni ist davon nichts mehr zu sehen.
Auch sonst tummelt sich das ein oder andere Milbenpärchen vereinzelt auf einem Bäumchen,
aber es stört nur das Auge.
Läuse, ja die kennen wir alle sehr gut und ohne hinzusehen,
wissen wir das Sie sich breit machen.
Auch hier haben wir den Ansturm im Frühling, der von überwinternden Eiern am Baum stammen
und dann noch die späteren Generationen.
Gegen den ersten Ansturm von Milben und Läusen hilft die 2 malige Winterspritzung mit Winteröl,
aber die zweite und die darauf folgenden Generationen, wenn´s Zuviel wird sollte man eingreifen.
Aber hier braucht man nicht zu spritzen, Lizetan-Stäbchen wirken recht gut und Ihr habt einen 2-3 Monatigen Schutz.
Wenn Ihr keine Insektizide spritzt und nur nötigenfalls eingreift,
schont Ihr nicht nur die Umwelt, sondern lasst Eure treuen Freunde im Kampf gegen die Läuse am Leben.
Es geht mal wieder um ein "System".
Pflanzen und Läuse leben schon hunderte Millionen von Jahren in einem "System",
das es Beiden erlaubt zu überleben.
Viele Läuse ergibt viele Fraßfeinde (andere Insekten, Vögel),
ergibt weniger Läuse, dann weniger Fraßfeinde, dann mehr Läuse, dann mehr.....
Diese Spiel geht immer unentschieden aus, aber je mehr Ihr eingreift,
je mehr bringt Ihr diese System in´s Ungleichgewicht
und verhelft letztendlich den Läusen zu Sieg.
Dann gibt´s noch die Knabberer, erkennbar an Löchern im Blatt, am Blattrand
oder Minierer (z.B. die kleine Lindenblattwespe, die oft Unsere Eichen besucht).
Einfach das Bäumchen auf den Tisch stellen, geduldig die Blätter von oben und unten untersuchen
und die Raupen und Larven entfernen.
Jetzt habe ich viel geschrieben, es gibt kaum Resonanz
und die Meisten werden unzufrieden sein,
weil Sie wohl eher was wie Tante Google erwartet haben.
"Hilfe ich habe..."
"Nimm die "Tablette" und …
Aber so geht Bonsai nicht,
und auch wenn es 10, 20 oder 30 Jahre dauern wird,
irgendwann werdet Ihr …
mfG Dieter
Dann bleiben noch die kleinen Krabbelviecher.
Läuse , Milben und "Laubfresser"
Milben sind eigentlich nicht weiter schlimm,
( Ausnahme Wacholder, aber dann läuft bei der Pflege sehr, sehr viel falsch)
Bei einer Buche habe ich jedes Frühjahr "Randmilben",
nach dem Rück- und Blattschnitt im Juni ist davon nichts mehr zu sehen.
Auch sonst tummelt sich das ein oder andere Milbenpärchen vereinzelt auf einem Bäumchen,
aber es stört nur das Auge.
Läuse, ja die kennen wir alle sehr gut und ohne hinzusehen,
wissen wir das Sie sich breit machen.
Auch hier haben wir den Ansturm im Frühling, der von überwinternden Eiern am Baum stammen
und dann noch die späteren Generationen.
Gegen den ersten Ansturm von Milben und Läusen hilft die 2 malige Winterspritzung mit Winteröl,
aber die zweite und die darauf folgenden Generationen, wenn´s Zuviel wird sollte man eingreifen.
Aber hier braucht man nicht zu spritzen, Lizetan-Stäbchen wirken recht gut und Ihr habt einen 2-3 Monatigen Schutz.
Wenn Ihr keine Insektizide spritzt und nur nötigenfalls eingreift,
schont Ihr nicht nur die Umwelt, sondern lasst Eure treuen Freunde im Kampf gegen die Läuse am Leben.
Es geht mal wieder um ein "System".
Pflanzen und Läuse leben schon hunderte Millionen von Jahren in einem "System",
das es Beiden erlaubt zu überleben.
Viele Läuse ergibt viele Fraßfeinde (andere Insekten, Vögel),
ergibt weniger Läuse, dann weniger Fraßfeinde, dann mehr Läuse, dann mehr.....
Diese Spiel geht immer unentschieden aus, aber je mehr Ihr eingreift,
je mehr bringt Ihr diese System in´s Ungleichgewicht
und verhelft letztendlich den Läusen zu Sieg.
Dann gibt´s noch die Knabberer, erkennbar an Löchern im Blatt, am Blattrand
oder Minierer (z.B. die kleine Lindenblattwespe, die oft Unsere Eichen besucht).
Einfach das Bäumchen auf den Tisch stellen, geduldig die Blätter von oben und unten untersuchen
und die Raupen und Larven entfernen.
Jetzt habe ich viel geschrieben, es gibt kaum Resonanz
und die Meisten werden unzufrieden sein,
weil Sie wohl eher was wie Tante Google erwartet haben.
"Hilfe ich habe..."
"Nimm die "Tablette" und …
Aber so geht Bonsai nicht,
und auch wenn es 10, 20 oder 30 Jahre dauern wird,
irgendwann werdet Ihr …
mfG Dieter
cogito ergo pups
Re: Hilfe mein Baum ist krank !
Hallo Dieter,
Du schreibst das hervorragend, das lese auch ich gerne!
Dieses Jahr wurde meine Kastanie von interessanten Wesen angefressen, denen ich es nicht übelnehmen konnte und die ich auch nicht daran hindern mochte.
Es war faszinierend, Blattschneidebienen bei ihrer Arbeit zu zusehen, wie sie mehr oder minder halbkreisförmige Stücke aus den Blättern bissen und mit diesen dann abflogen.
Liebe Grüße,
Heike
Du schreibst das hervorragend, das lese auch ich gerne!
Dieses Jahr wurde meine Kastanie von interessanten Wesen angefressen, denen ich es nicht übelnehmen konnte und die ich auch nicht daran hindern mochte.
Es war faszinierend, Blattschneidebienen bei ihrer Arbeit zu zusehen, wie sie mehr oder minder halbkreisförmige Stücke aus den Blättern bissen und mit diesen dann abflogen.
Liebe Grüße,
Heike
Re: Hilfe mein Baum ist krank !
Einfach Top
Gut zusammen gefasst, DANKE!



Gut zusammen gefasst, DANKE!
Re: Hilfe mein Baum ist krank !
Wer seine Bäumchen täglich pflegt, erkennt 90% der Schädlinge rechtzeitig und kann händisch diese vernichten. Vorausgesetzt der Gesundheitszustand der Pfleglinge ist gut.
Gruß
Rüdiger
Gruß
Rüdiger
Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !
Hi,
auch wenn ich Dieter bei den meisten Punkten zustimme, einfach weil die aus Erfahrung kommen und gut durchdacht sind, kommt ein Punkt mir immer zu kurz. Er weist gerne auf ein "System" hin. Finde ich richtig. Mit der Einschränkung dass es "ein" System ist und nicht "das" System.
Den Sinn eines konkreten praktischen Systems (nimm genau das Substrat, schütze durch das hier und dann ist gut) kann ich nicht erkennen. Jeder hat andere Vorraussetzungen, ein anderes Verhalten (beim Giessen, Düngen, Schneiden und überwintern und manches Verhalten lässt sich eben auch nicht ändern), eine andere Umgebung und ein anderes Kleinklima. Es gibt also viele Systeme. Manche funktionieren schlecht, manche an vielen Orten und manche eben nur bei einem Pfleger an seinem Standort.
Wenn wir das "Fach" im Forum Ernst nehmen würden, würden wir versuchen zu ermitteln, welche Grundprinzipien den gut funktionieren Systemen gemeinsam sind, um einen Basis zu schaffen. Um das Auge zu trainieren, um schlechte Teile eines Systems zu erkennen, das System leicht zu verändern und zu optimieren. Um daraus auch andere Systeme für andere Gegebenheiten ableiten zu können, die auch wieder gut sind. Damit jeder das Handwerkzeug bekommt, sein eigenes System zu finden oder zu optimieren.
Das ist zum Glück in dem Thread hier genügend passiert.
Es wurde aber m.M.n. immer wieder durch konkrete Handlungsanweisungen verwässert.
auch wenn ich Dieter bei den meisten Punkten zustimme, einfach weil die aus Erfahrung kommen und gut durchdacht sind, kommt ein Punkt mir immer zu kurz. Er weist gerne auf ein "System" hin. Finde ich richtig. Mit der Einschränkung dass es "ein" System ist und nicht "das" System.
Den Sinn eines konkreten praktischen Systems (nimm genau das Substrat, schütze durch das hier und dann ist gut) kann ich nicht erkennen. Jeder hat andere Vorraussetzungen, ein anderes Verhalten (beim Giessen, Düngen, Schneiden und überwintern und manches Verhalten lässt sich eben auch nicht ändern), eine andere Umgebung und ein anderes Kleinklima. Es gibt also viele Systeme. Manche funktionieren schlecht, manche an vielen Orten und manche eben nur bei einem Pfleger an seinem Standort.
Wenn wir das "Fach" im Forum Ernst nehmen würden, würden wir versuchen zu ermitteln, welche Grundprinzipien den gut funktionieren Systemen gemeinsam sind, um einen Basis zu schaffen. Um das Auge zu trainieren, um schlechte Teile eines Systems zu erkennen, das System leicht zu verändern und zu optimieren. Um daraus auch andere Systeme für andere Gegebenheiten ableiten zu können, die auch wieder gut sind. Damit jeder das Handwerkzeug bekommt, sein eigenes System zu finden oder zu optimieren.
Das ist zum Glück in dem Thread hier genügend passiert.
Es wurde aber m.M.n. immer wieder durch konkrete Handlungsanweisungen verwässert.
Re: Hilfe mein Baum ist krank !
Hallo
Du hast vollkommen recht, das ist nur ein System,
einfach aus dem Grund, das der größte Systemfehler wir selbst sind.
Geh in Gedanken zurück als Du in die Schule gingst, eine Lehre, ein Studium machtest.
Da saß oder stand Einer vor Dir, der gesagt hat wie es geht,
das Lesen, das Schreiben, das Rechnen....
Wir haben mehr oder weniger unwillig diese Regeln gelernt,
am Anfang widerstandslos, später vielleicht mit leichtem Aufbegehren,
aber wir haben gelernt.
Und heute, heute kann man wohl ohne zu wissen, ohne zu können, ohne zu verstehen,
kurzum ohne gelernt zu haben...
mfG Dieter
Du hast vollkommen recht, das ist nur ein System,
einfach aus dem Grund, das der größte Systemfehler wir selbst sind.
Geh in Gedanken zurück als Du in die Schule gingst, eine Lehre, ein Studium machtest.
Da saß oder stand Einer vor Dir, der gesagt hat wie es geht,
das Lesen, das Schreiben, das Rechnen....
Wir haben mehr oder weniger unwillig diese Regeln gelernt,
am Anfang widerstandslos, später vielleicht mit leichtem Aufbegehren,
aber wir haben gelernt.
Und heute, heute kann man wohl ohne zu wissen, ohne zu können, ohne zu verstehen,
kurzum ohne gelernt zu haben...
mfG Dieter
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !
Exakt. Heute sind Fakten überall. Nur weiss keiner die zu deuten, weil das Wissen fehlt.
In manchen Fächern haben wir nur Fakten auswendig gelernt. Wenn man Glück hatte, hatte man einen Lehrer, der einem beigebracht hat, wie man lernt. Wie man Wissen findet, einordnet und selber forscht.
Beispiele sind sinnvoll, um die Anwendung von Wissen nachvollziehen zu können. Sind aber selbst kein Wissen.
In manchen Fächern haben wir nur Fakten auswendig gelernt. Wenn man Glück hatte, hatte man einen Lehrer, der einem beigebracht hat, wie man lernt. Wie man Wissen findet, einordnet und selber forscht.
Beispiele sind sinnvoll, um die Anwendung von Wissen nachvollziehen zu können. Sind aber selbst kein Wissen.