Was hat mein Wacholder? - Schildlaus-Befall

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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mydear
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Re: Was hat mein Wacholder? - Schildlaus-Befall

Beitrag von mydear »

*updated*
Ich hatte seit 2020 Ruhe, es gab keinen weiteren Schildlaus-Befall.

Bei einer Routinekontrolle entdeckte ich heute wieder weiße Deckel-Schildläuse. Daraufhin wurden alle Wacholder komplett mit 2%iger-Weißöl-Mischung gespritzt. Jetzt strahlen sie wieder…

Grüße
Rainer
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rechts gespritzt, links noch nicht
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der linke Gipfel ist noch unbehandelt
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Holger
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Re: Was hat mein Wacholder? - Schildlaus-Befall

Beitrag von Holger »

Schildläuse sind heftig und neigen dazu wiederzukommen, wenn man gerade glaubt, es geschafft zu haben. Ich weiß leider, wovon ich rede, aber mit einem prüfenden Blick kann man Probleme schnell erkennen und handeln.

Ich drücke dir die Daumen.

Gruß Holger
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mydear
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Re: Was hat mein Wacholder? - Schildlaus-Befall

Beitrag von mydear »

Danke Holger,
Flucht nach vorne und sofort behandeln sehe ich auch als einzige Lösung.

Diese Schildläuse schwächen den Wacholder. Anfangs werden die Polster dünner, mit der Zeit wird das Laub mattgrün, verliert seinen dichten, kompakten Charakter. Beim Anfühlen wirkt das Laub leicht schmierig. Da liegt dann schon massiver Befall vor.

Grüße
Rainer
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Holger
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Re: Was hat mein Wacholder? - Schildlaus-Befall

Beitrag von Holger »

Am Wacholder hatte ich noch keine, aber an einigen Anderen. Teilweise wurde es verdächtig, wenn es etwas klebrig wird, meine Sorte sondern wohl so etwas wie die normalen Läuse ab, dadurch merkte ich es jetzt Teilweise früh, nachdem ich zwei Bonsai leider verloren habe, weil es mir es spät auffiel und durch den massiven Befall die Bonsai stark geschwächt waren. Die sahen auf den neuen Austrieben netterweise so aus, wie eine beginnende Verholzung und ließen sich nicht auf Blättern nieder, wo sie besser aufgefallen wären.

Aber mit Geduld und Vorsorge bekommt man es in den Griff.

Gruß Holger
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Gerold1
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Re: Was hat mein Wacholder? - Schildlaus-Befall

Beitrag von Gerold1 »

Kann Dir nur raten, den oder die Bäume in einer sachkundige Baumschule oder Gärtnerei mit Decis forte / 1ml auf 2L.zu spritzen. Und das in diesem Jahr nur einmal.
Denke daran die Schalen-Oberfläche abzudecken.
Grund dafür Decis darf Nur : "Dieses Pflanzenschutzmittel ist ausschließlich für den beruflichen Anwender!
Der Besitz und die Vorlage eines gültigen Sachkundenachweises Pflanzenschutz und des Personalausweises ist zum Erwerb und zur Anwendung des Pflanzenschutzmittels notwendig." Gegen die in den Schreiben genannten Substanzen sind die Schildläuse bereits resistent.
Wünsche Dir viel Erfolg
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mydear
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Re: Was hat mein Wacholder? - Schildlaus-Befall

Beitrag von mydear »

Gerold1 hat geschrieben: 04.05.2022, 17:37 Kann Dir nur raten, den oder die Bäume in einer sachkundige Baumschule oder Gärtnerei mit Decis forte / 1ml auf 2L.zu spritzen. Und das in diesem Jahr nur einmal.

Der Besitz und die Vorlage eines gültigen Sachkundenachweises Pflanzenschutz und des Personalausweises ist zum Erwerb und zur Anwendung des Pflanzenschutzmittels notwendig." Gegen die in den Schreiben genannten Substanzen sind die Schildläuse bereits resistent.
Danke Gerold für deine Hilfe.
Ja, ich habe gelesen, dass die Neonicotinoide wie Careo bei Befall nur einmal pro Jahr gespritzt werden sollen. Mittel für Sachkundenachweis haben meist deutlich höhere Konzentrationen, die für den Hobbygärtner gesundheitliche Schäden anrichten könnten. Ich würde auch an diese Mittel über einen Bekannten herankommen. Doch es besteht kein Bedarf, weil gegen Weißölspritzungen keine Resistenz eintreten wird. Die Schildläuse ersticken durch den öligen Überzug und verhinderter Hautatmung. Vermutlich beziehst du dich auf den ersten Teil dieses Threads wo ich meine Gift-Mittelchen inflationär eingesetzt habe.

Grüße
Rainer
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HeinrichI
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Re: Was hat mein Wacholder? - Schildlaus-Befall

Beitrag von HeinrichI »

Hallo,
ich bin froh diesen Artikel gefunden zu haben. Bereits im vorigen Jahr habe ich bereits einen alten Wacholder verloren.
Genau so war es bei meinen anderen Wacholdern in diesem Jahr, dass ich nicht wusste, was das für ein Problem war.
Der Artikel war sehr aufschlussreich, aber was ich nicht verstanden habe, war, dass niemand den Populationszyklus dieser Fiecher erwähnt hatte, was von einer entscheidende Bedeutung für seine Vernichtung ist.
Was nützt es, wenn in unsystematischen Abständen "Gift" versprüht wird, aber der Zeitpunkt für die Bekämpfung der neu geschlüpften Ungeziefer verpasst wird. Ich kenne jedoch den Populationszyklus von Schildläusen auch nicht.
Also würde ich es erst einmal genauso handhaben wie bei Blattläusen, dass bei einem Befall 3 mal in Folge von längstens 6 Tagen Abständen eine Spritzung erfolgen muss, um auch den "Nachwuchs" zu eliminieren.
So habe ich dass mit den Blattläusen an meinen Lärchen in den Griff bekommen und habe seit dem keine Probleme mehr (ich klopfe auf Holz).
Danke aber für die vielen Kommentare, woraus ich meine Lehren ziehen konnte.
Übrigens, ein Schuss Spiritus in den Weissöl-Ansatz erhöht wesentlich die Homogenität der Emulsion und was ganz wichtig ist, die Benetzungsfähigkeit auf dem Grün. Es kriecht somit weitestgehend in jede Ritze und benetzt auch besser die unangenehmen Fiecher.
Gruß Heiner
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HeinrichI
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Re: Was hat mein Wacholder? - Schildlaus-Befall

Beitrag von HeinrichI »

Hallo,
gegenüber meiner Aussage in meinem Kommentar muss ich mich korrigieren.
Ich habe eine Publikation über die Wacholder-Schildlaus (Carulaspis juniperi) gefunden. Dort wird, was die Population betrifft, berichtet, dass unter mitteleuropäischen Klimaverhältnissen nur eine Generation pro Jahr von Schildläusen zu erwarten ist; in wärmeren Länder Südeuropas auch mit 2 Genrationen zu rechnen ist. Das könnte bei den hiesigen Temperaturen vielleicht auch schon für unsere Breitengrade zutreffend sein.
In der Publikation wird erwähnt, dass die begatteten Weibchen überwintern und im Frühjahr jeweils bis zu 40 Eier legen. Die dann nach ca. 14 Tagen schlüpfenden Larven sich an der Wirtspflanze verteilen und durchaus vom Wind im ersten leichten Larvenstadium auf andere Pflanzen übertragen werden können.
Also ist ein Spritzen vor dem Winter und vielleicht sogar mehrmals im Frühjahr notwendig, denn für das Frühjahr gibt es keinen eindeutigen Zeitpunkt für das Schlüpfen der Larven, weil das sicher vom Wetter abhängig ist.
So, nun kann sich jeder seinen Raim draus machen.
Gute Nacht, Gruß Heiner
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mydear
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Re: Was hat mein Wacholder? - Schildlaus-Befall

Beitrag von mydear »

Heiner ich bleibe bei Holgers Tipp: einmal mit Weißöl sprühen und die Sache ist vorbei, ansonsten weiterhin regelmäßig kontrollieren

Grüße
Rainer
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HeinrichI
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Re: Was hat mein Wacholder? - Schildlaus-Befall

Beitrag von HeinrichI »

Hallo Rainer,
also nach meinem Verständnis ist nicht "igendwann-spritzen" die generelle Lösung des Problems, sondern der richtige Zeitpunkt entscheidend.
Hier noch mal zum Nachlesen der Publikation die Webseite der Bayrischen Landesanstalt...
https://www.lwf.bayern.de/waldschutz/fo ... /index.php
mit der Publikation:
https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/wal ... holder.pdf
Einen schönen Sonntag, Gruß Heiner
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