Waldschale

Schalenvorschläge, eigene Töpferversuche, Vorstellung und Besprechung eurer Schalen und Gefäße. Keine gewerblich getöpferten Schalen einstellen.
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maexart
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Waldschale

Beitrag von maexart »

Guten Abend,
Ich habe eine spezielle Frage. Ich arbeite seit heute an einer Waldschale für meinen Hainbuchenwald. Heute war ich bei Keramik Kraft um mich dort über den Brennservice zu informieren und Maximalmaße des Ofens zu erfragen. Meine Schale (oval) 60x40x5 geht gerade so in den Ofen (die 40 sind das begrenzende Maß). Die Schale fertige ich aus schwarz brennendem Ton mit 30% Schamotte 0-0.5mm. sie soll unglasiert bleiben.
Die Schale bekommt gerade Wände und 4 leicht eingerückte Füsse.
Bei der Beratung durch die dortige Verkäuferin hat sie mich darauf aufmerksam gemacht dass vor allem die dunklen Tonsorten dazu neigen durchzuhängen wenn sie nicht vollflächig aufliegen. Nun überlege ich die Füsse separat zu brennen sodass der Boden der Schale beim Brand gerade bleibt und die Füsse erst im Nachhinein darunter zu befestigen. Wie würdet ihr die Problematik angehen bzw wie würdet ihr euch entschieden?
Vielen dank schonmal
Max

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Hippo
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Re: Waldschale

Beitrag von Hippo »

Salü Max,

Das ist ganz einfach.
Du rollst einen laaaaaaaaangen Wurm aus dem Ton der gleich dick ist wie die Füsse hoch sind.
Dann machst Du eine Spirale daraus welche schön unter die Schale passt. Du kannst auch einfach nur Stäbchen machen.
Wenn die Spirale oder die Stäbchen beim Trocknen oder Transportieren zerbrechen, ist das kein Problem, Du kannst sie auch in Stückchen unter die Schale drapieren. Man schmeisst sie nach dem Brennen eh weg.
Falls Du befürchtest, dass dieser Unterbau bei Steinzeugtemperatur an der Schale anklebt, kannst Du sie mit Plattentrennmittel bestreuen.
Wenn nicht Du selbst den Ofen beschicken kannst, gib der Person klare Anweisungen. Jedoch ein erfahrener Töpfer sollte den Trick draufhaben.

Gruss George
Grumpy old fat Kiboko.
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maexart
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Re: Waldschale

Beitrag von maexart »

Danke George, das klingt nach einem guten Plan.

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Erwin
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Re: Waldschale

Beitrag von Erwin »

Hallo Max,

eine Schale mit 60 x 40 cm aus schwarzem Ton mit kaum Schamotte? Welche Temperatur soll das aushalten?
Nach meinen Erfahrungen wird das, wenn Du Glück hast, nur mächtig krumm. Oder wirft Blasen. Oder beides.

Nimm lieber roten Ton; der R4005 von Sibelco ist großartig. Der könnte das aushalten.
Auf jeden Fall eine Kachelmasse nehmen!

Viel Glück.
Erwin
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maexart
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Re: Waldschale

Beitrag von maexart »

Guten morgen Erwin,
Danke für dein know how, da hab ich mich wohl etwas vom Aktionismus davon tragen lassen. Werde mir den von dir vorgeschlagenen Ton besorgen und dann nochmal von vorne beginnen.
Vielen Dank
Max

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espanna
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Re: Waldschale

Beitrag von espanna »

Hallo Max,

probier doch beides, würde mich auch interessieren (zumal ich eine 70-er Schale 😳 mit 30% am trocknen habe :lol:
Gruß
László

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maexart
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Re: Waldschale

Beitrag von maexart »

Hallo lazslo,
Natürlich würde es mich reizen aber Erwins Expertise lässt eigentlich keinen Zweifel ob die Investition in den Brand (2,5€/kg der schrühbrand und 7,5€/kg der Steinzeug bei geschätzten 4kg) für das Experiment Sinn macht.
VG max

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Erwin
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Re: Waldschale

Beitrag von Erwin »

maexart hat geschrieben: 26.09.2020, 09:08 Guten morgen Erwin,
Danke für dein know how, da hab ich mich wohl etwas vom Aktionismus davon tragen lassen. Werde mir den von dir vorgeschlagenen Ton besorgen und dann nochmal von vorne beginnen.
Vielen Dank
Max

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Mach langsam, Max,

und mich nicht haftbar, wenn´s trotzdem nicht gelingt.... :lol: Es gibt soo viele Fehler, die man bei der Verarbeitung machen kann.

Bitte beachten: es gibt einen R4005 (Kachelmasse) und einen AR 4005 (Ateliermasse) von Sibelco. "Atelier" heißt in diesem Fall schlechter!
Und wie kommst Du auf 4,5 kg? Wie dick willst Du das arbeiten? In dieser Größe würde ich schon mit 10 mm Stärke arbeiten, alles andere halte ich für riskant. Mein Gefühl sagt mir, dass Du mit 5 kg Ton(inkl. Wasseranteil natürlich) nicht auskommen wirst. Schließlich musst Du die Schale ca. 66,5 x 44,5 cm groß bauen (Trockenschwindung 5%, Gesamtschwindung bei 1220° C ca. 11%). D.h.: Deine Schale wäre beim Einsetzen in den Ofen ca. 63,3 x 42,2 cm groß. Das solltest Du berücksichtigen. Passt das noch?

Alles nicht so einfach, wenn man nicht vorher schon etliche Schalen kaputt gebrannt hat. :roll:

Erwin
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maexart
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Re: Waldschale

Beitrag von maexart »

Natürlich würde ich dich niemals dafür haftbar machen egal in welchem Ton ist das schon ein ambitioniertes Projekt, allerdings auch ein lohnendes. Kaputt gebrannt hab ich schon etliches, sind nicht meine ersten schalen, habe mich schonmal 2 Jahre an Bonsaischalen versucht, das ist allerdings gute 5-6 Jahre her. Heute habe ich allerdings einen anderen Qualitätsanspruch und eine andere Sicht aufs Scheitern.
Daher bin ich für Expertenwissen mehr als dankbar.
VG max

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