Der gerettete alte rote Fächerahorn

Allgemeine Philosophie, Stilarten, Techniken, Vorstellung und Besprechung von Rohmaterial sowie lose Sammlung von Entwicklungs-Dokus
Benutzeravatar
Gerd1959
Beiträge: 285
Registriert: 27.09.2020, 20:58
Wohnort: Schneverdingen
Kontaktdaten:

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Gerd1959 »

BenBonsai hat geschrieben: 14.11.2021, 17:55 Ein toller Fund. Die Bergung war sicher anspruchsvoll. Sie ist Dir gut gelungen.

Danke Dir, mein Rodespaten und ich sind ein über Jahre eingespieltes Team...

Der herbe Wurzelschnitt, der bei einem Baum solcher Ausmaße notwendig wird, ist mittelfristig eine große, mitunter existenzgefährdende Belastung, zumal es sich vermutlich nicht um den wuchskräftigen und im Vergleich zu vielen anderen Ahornsorten deutlich resilienteren grünen Acer Palmatum handelt.

Der genaue Sortenname ist mir leider nicht bekannt, es ist aber sicher einen Versuch wert, da er spätestens im Januar das Zeitliche gesegnet hätte.

Dieses Projekt erinnert mich doch sehr an Deines. viewtopic.php?t=31299

Das habe ich sehr interessiert gelesen, ich bin sehr traurig das es diesen Baum nicht mehr gibt.


Aus meiner Sicht kannst Du das Überleben des Baumes mit vier Massnahmen sichern.

1. Pflanzen in gut durchlässiges Substrat, Auskämmen/-waschen der Muttererde (April)
2. Wachsenlassen! (Mindestens eine Saison, besser zwei, keine großen Schnitte)
3. Teilschattieren (besonders im Sommer und Mittags)
4. Präventiv-Pilzbehandlung mit Aliette (nierdrigdosiert im Wasser)

Vielen Dank für Deine Ratschläge, Gruß Gerd!
bock hat geschrieben: 14.11.2021, 18:12
BenBonsai hat geschrieben: 14.11.2021, 17:55 ... Die großen Schnitte, die danach auf Dich warten, würde ich im Mai durchführen, auf keinen Fall im Winter.
...
Nur würde ich mit der Aliette-Dosierung nicht zu weit herunter gehen. Die Konzentration muss schon im therapeutischen Bereich liegen. Keine Ahnung, ob Welkepilze und Konsorten auch Resistenzen entwickeln können, aber das würde ich nicht riskieren wollen.

Die erste Dusche hat der Ahorn und alle anderen Bäume mit Alliette gerade bekommen, in der auf der Packung angegebenen Konzentration.

Der neue Name des Präparates ist Alitis®.

Vielen Dank für diesen Hinweis!
Gruß, Gerd


BenBonsai hat geschrieben: 14.11.2021, 18:43
Vielleicht noch ein Hinweis: Sphagnum-Moos hat sich bei mir als Beigabe zum Substrat als heilsam erwiesen, gerade beim Ahorn.

Man mag mich jetzt für verrückt oder leichtsinnig erklären, aber das habe ich heute nachgeholt. Ich habe den Baum noch einmal rausgehoben und ihn mit
Sphagnum Moos unterfüttert, auch bis in die Zwischenräume der Wurzeln und rundherum. Obendrauf dann wieder die Erdmischung.
Harrybo hat geschrieben: 14.11.2021, 22:56 Hallo Gerd,
auch ich habe ein ähnliches Projekt am Laufen.
Ich habe damals einen Acer purpureum gerettet, der auch noch vom Pilz befallen war.
Anschließend habe ich diese dick mit Lac -Balsam bestrichen ,was ich heute für einen Fehler halte.
Denn so entzieht sich die Wunde der Kontrolle und man ist auf gut Glück angewiesen.
Nach etwa einem Jahr, musste ich feststellen, dass sich unter der Lac -Balsamschicht der Fäulnisprozess
erheblich ausgeweitet hatte und ich nochmals reichlich Fräsen musste.
Deshalb ließ ich einen erneuten Verschluss weg und behandle die Wunde mehrmals im Jahr mit Jin-Mittel.
So habe ich die Wunde immer im Blick und kann ständig Nacharbeiten.

Das hört sich sehr vernünftig an, ich hatte ja vor Wollfett auf die Flächen oder auf den Wundrand Paraffin zu legen.
Wenn ich mir aber die mehr als daumendicke Schnitte vom Vorbesitzer so ansehe, der hat die Äste nur abgerupft, die waren teilweise ausgefranst
und völlig unbehandelt, darunter hat der Baum fröhlich weiter ausgetrieben.


Ich konnte ihn sogar gut abmoosen und das bei einem Stammdurchmesser von etwa 12 cm!

Genau das habe ich im Video von Herons Bonsai gesehen, genial!

Falls Dich mehr dazu interessiert, schau Dir meinen Bericht -Hier- dazu an.
Unter: EINE HOFFNUNGSVOLLE BAUMRETTUNG

Viel Erfolg und liebe Grüße
Harrybo

Vielen Dank für diesen Tipp, werde mir ansehen
Alle denken nur an sich, nur ich denk an mich...
Benutzeravatar
Gerd1959
Beiträge: 285
Registriert: 27.09.2020, 20:58
Wohnort: Schneverdingen
Kontaktdaten:

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Gerd1959 »

Köhler Rudolf hat geschrieben: 14.11.2021, 21:11 Hallo Gerd,

ich würde den Baum in eine Holzkiste pflanzen.
Dann 2 Jahre ins Regal stellen und nur pflegen.

Gestaltung? Darüber kannst du 2 Jahre dir deine Gedanken machen. :-D

Für mich wird das ein schöner Gartenbonsai.
Hallo Rudolf,
ich habe ihn jetzt entgültig im Erdreich mit Sphagnum Moos und Erde Laub Gemisch im Boden fest gegen Bewegung gesichert.
Jetzt darf er sich erst mal komplett erholen.

Ich werde weiter berichten...

Gruß, Gerd
Alle denken nur an sich, nur ich denk an mich...
Benutzeravatar
BenBonsai
Beiträge: 718
Registriert: 19.11.2012, 22:58
Wohnort: Steckborn

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von BenBonsai »

Gerd1959 hat geschrieben: 15.11.2021, 16:33 ich habe ihn jetzt entgültig im Erdreich mit Sphagnum Moos und Erde Laub Gemisch im Boden fest gegen Bewegung gesichert.
Jetzt darf er sich erst mal komplett erholen.
Hier noch eine Randnotiz. Mir erscheint es wichtig, dass der Baum möglichst bald (frühestens im kommenden Frühjahr) in durchlässiges Substrat kommt. Eine Kultivierung im Mutterboden halte ich für suboptimal, weil i.d.R. zu viel Nässe entsteht. Das mögen Ahorne gar nicht und beginnen zu kränkeln, die ganz speziellen roten Züchtungen zuerst.

Zur Regulierung des Feuchtigkeitshaushaltes wäre ein Pflanzgefäß die bessere Variante. Im Mutterboden könnte reichliche Beigabe von Blähton zur Drainage eine akute Rettungsmaßnahme sein.

Das Nässeproblem dürfte sich im Boden mit dem Moos weiter verschärfen. Meine Empfehlung für das Sphagnummoos galt in Kombination mit einem sehr hohen Anteil an durchlässigem Substrat, z.B. Blähton gebrochen. Ich nehme für meine Ahorne - darunter alle möglichen Züchtungen - mindestens 80% durchlässiges Substrat und "fülle" dann auf mit variablen Bestandteilen aus Kanuma, Weisstorf, Akadama, Kokos und/oder Sphagnum.
Zuletzt geändert von BenBonsai am 15.11.2021, 20:27, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Harrybo
Beiträge: 313
Registriert: 29.12.2006, 19:54
Wohnort: nordöstlich von Hamburg

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Harrybo »

Mein Acer, wurde gleich nach der Bergung in Akadama und Lavagranulat gepflanzt!
Ich benutze schon seit Jahren keinen Humus mehr.
Ich habe sogar den Ballen ausgespült damit einer Wurzelfäule ,im wahrsten Sinne des Wortes, der Boden
entzogen wird. Absolut wichtig ist es, dass der Baum bombenfest im Gefäß steht!!
Harrybo
Benutzeravatar
Gerd1959
Beiträge: 285
Registriert: 27.09.2020, 20:58
Wohnort: Schneverdingen
Kontaktdaten:

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Gerd1959 »

Harrybo hat geschrieben: 14.11.2021, 22:56 Hallo Gerd,
auch ich habe ein ähnliches Projekt am Laufen.

Falls Dich mehr dazu interessiert, schau Dir meinen Bericht -Hier- dazu an.
Unter: EINE HOFFNUNGSVOLLE BAUMRETTUNG

Viel Erfolg und liebe Grüße
Harrybo
Moin Harrybo,
auch hier noch einmal danke für Deinen Link zu Deinem Ahorn, für mich ein sehr interessanter Beitrag der mir Mut macht!

Bei meinem kontrolliere ich jetzt fast täglich auf Veränderungen an den verbliebenen Knospen und der Rinde.
Bis jetzt steht er noch voll im Saft (Leichtes ankratzen der Rinde mit dem Finger) Ich weiß aber auch von einem anderen großen Ahorn in meinem Garten
den ich geschenkt bekommen habe und hier mit fast Null Feinwurzeln ankam, das er zwar aus den vielen mitgebrachten Zweigen und deren Knospen
anfangs noch leicht ausgetrieben, dann aber stecken geblieben ist, es ging nicht mehr weiter. Aus dem Stamm ist er dann aber im Laufe des Sommers doch noch ausgetrieben,
nicht viel, aber immerhin... Darum bekommt auch jetzt mein großer neuer eine Chance.

Darum frage ich mich gerade, ob ich ihn, sobald die Knospen anschwellen noch einmal aus der Erde nehmen sollte um ihn in eine große Kiste mit modernes Substrat
setzen sollte, um es den vorhandenen Wurzeln so leicht wie möglich zu machen. Zur Zeit steht er nicht nur in reiner Erde die bei mir an seinem Standort in den Sommermonaten
bis in tiefere Schichten recht trocken werden kann. Darum habe ich ihn unterwärts auf Spaghnum stehen, den Rest mit wie schon erwähnt mit lockerer Gartenerde/ Laubgemisch
und diese mit viel durchlässiges Substrat durchgemischt. Aber... reicht das, oder doch lieber in die Kiste mit ausschließlich durchlässigem Bonsaisubstrat? Ich möchte ja den Baum
nicht durch das erneute rausheben aus dem Boden unnötig oft ärgern, andersherum überleben andere Bäume den Winter über nur eingeschlagen auf dem Boden liegend und fühlen
sich dann beim einpflanzen auch nicht gestört.

Ich werde weiter berichten, dann auch mit hoffentlich ausgetriebenen Knospen.

Gruß, Gerd
Alle denken nur an sich, nur ich denk an mich...
Benutzeravatar
Gerd1959
Beiträge: 285
Registriert: 27.09.2020, 20:58
Wohnort: Schneverdingen
Kontaktdaten:

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Gerd1959 »

Hallo,
da mir mein großer Ahorn in meinem Erde/Spaghnum/Lavagemisch keine Ruhe gelassen hat, habe ich mich heute
entschieden ihn in einen Container zu setzen.
Beim rausnehmen konnte ich sehen das die eingeschlämmte Erde und das Spaghnum Moos trotz des vielen Regens während
der Winterzeit nur gut erdfeucht war, die vorhandenen Wurzeln sahen ebenfalls gut und unversehrt aus.
Also alles erneut ausgewaschen, den Container vorbereitet, nach unten wachsende Wurzeln eingekürzt, den Baum
wieder eingesetzt. Dieses mal in ein gut durchlässiges Substrat. Nun steht er wieder unter meinen Birken und wird dort
nachdem das Laub wieder dran ist beschattet.

Am Ende noch eine Frage, sollte ich diese ganzen Hirschgeweihe die sowieso ab sollen jetzt schon entfernen, oder den Baum jetzt erst mal in Ruhe lassen?
Immerhin bräuchte er mit den relativ wenigen Wurzeln ja nicht unnötig Kraft bis ganz oben vergeuden, was meint Ihr?

Gruß, Gerd
IMG_20220321_145033.jpg
IMG_20220321_145033.jpg (261.52 KiB) 1355 mal betrachtet
IMG_20220321_150356.jpg
IMG_20220321_150356.jpg (267.09 KiB) 1355 mal betrachtet
IMG_20220321_160146.jpg
IMG_20220321_160146.jpg (312.51 KiB) 1355 mal betrachtet
Alle denken nur an sich, nur ich denk an mich...
Benutzeravatar
ania
Freundeskreis
Beiträge: 1260
Registriert: 27.11.2017, 09:04

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von ania »

Ich würde vor allem alle dünneren Äste dranlassen, weil da am ehesten noch aktive Knospen sind bzw. die schlafenden Augen nicht ganz so tief vergraben. Da tut er sich im Austrieb leichter.
Ich glaube es ist relativ egal ob du die dicken jetzt kappst oder später.
Reserven werden eher lokal eingesetzt, die aus den Ästen für den Austrieb, die aus den Wurzeln für Wurzelbildung, aber das dürfte hier kein Problem sein. Der Engpass wird die Wasserversorgung, da ist der schattige Platz sicher eine gute Wahl.

Schönes Material! Bin gespannt was du draus machst.
Benutzeravatar
Gerd1959
Beiträge: 285
Registriert: 27.09.2020, 20:58
Wohnort: Schneverdingen
Kontaktdaten:

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Gerd1959 »

Moin ania und alle anderen,

der nächste Schritt ist getan. Heute habe ich meinen Ahorn kräftig zurückgeschnitten, einige Stumpen
habe ich wegen der Rücktrocknung stehen lassen. Knospen die sichtbar treiben sind überall noch vorhanden.
Sollte er kräftig genug austreiben, werde ich sicher noch etwas mehr einkürzen.

Hier ein Bild vom Ganzen...

Gruß, Gerd
IMG_20220322_164523.jpg
IMG_20220322_164523.jpg (234.91 KiB) 1178 mal betrachtet
Alle denken nur an sich, nur ich denk an mich...
zwanziger
Beiträge: 1771
Registriert: 26.03.2008, 20:26
Wohnort: Hamburg

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von zwanziger »

Moin Gerd,

also wenn ich Dir mal was raten darf.
Nichts mehr machen, die Schritte bis jetzt waren schon zu viel.
MfG André

Hummel Hummel, Mors Mors
Benutzeravatar
BenBonsai
Beiträge: 718
Registriert: 19.11.2012, 22:58
Wohnort: Steckborn

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von BenBonsai »

Hallo Gerd

Den Brocken umzutopfen war sicher aufwändig. Ich kann mir vorstellen dass es schwierig war ein ausreichend großes Pflanzgefäß zu finden.

Jetzt steht er in gutem Substrat, das ist schonmal gut, aber... das waren sehr starke, ich hoffe nicht zu starke Eingriffe v.a. im Wurzelbereich.

Die Teilschattierung ist sehr gut, achte besonders darauf, dass die Mittagssonne ausgespart wird.

Die kommenden zwei Vegetationsperioden würde ich gar nichts machen und den Gestaltungswillen ganz hinten anstellen. Jetzt muss erstmal die Vitalität des Baumes gesichert werden. Auch wenn er wie wild austreibt ist das kein sicheres Zeichen, dass sich der Gesundheitszustand nicht rasch ändern kann.

Ich drücke die Daumen dass er das überlebt.

Liebe Grüsse

Ben
Zuletzt geändert von BenBonsai am 22.03.2022, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Gerd1959
Beiträge: 285
Registriert: 27.09.2020, 20:58
Wohnort: Schneverdingen
Kontaktdaten:

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Gerd1959 »

zwanziger hat geschrieben: 22.03.2022, 18:43
also wenn ich Dir mal was raten darf.
Nichts mehr machen, die Schritte bis jetzt waren schon zu viel.
Moin zwanziger,

mehr ist nach dieser Aktion auch nicht geplant, danke für deinen Rat!
Ich erhoffe mir nun einen besseren Austrieb bei reduzierter Höhe und besserem Substrat.
Mein größtes Problem wird aber sein eine richtige Balance beim wässern zu finden,
oben wird er mir trocken anzeigen und in der Mitte beim Spaghnum noch ausreichend feucht sein.
Was empfiehlst Du?

Gruß, Gerd
Alle denken nur an sich, nur ich denk an mich...
zwanziger
Beiträge: 1771
Registriert: 26.03.2008, 20:26
Wohnort: Hamburg

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von zwanziger »

Hello,

nur um das noch mal kurz zu unterstreichen.
Im Herbst ausgegraben, jetzt noch mal umsetzen und dann noch kappen.
Also die wenigen feinen Saugwurzeln die noch gewachsen sind, noch mal gestört und noch ein großer Schnitt.
Gut, ist jetzt nur meine Erfahrung, aber vll. bin ich einfach zu zaghaft.
Ich lass die min. 2-3Jahre erst mal stehen.

Aber den Baum in den Kübel zu packen ist natürlich gut um Staunässe zu vermeiden,
mit dem Moos an den Wurzeln hab ich auch keine guten Erfahrungen.
In unseren Gefilden ist scheinbar Feichtigkeit das größte Thema.
Ich teste das mit den Fingern, die steck ich einfach ganz tief in das Substrat.
Als alternative, gibts auch allerlei technische Hilfe, von Feuchtigkeitsanzeiger Sub....l bis. Feuchtigkeitsmesser
MfG André

Hummel Hummel, Mors Mors
Benutzeravatar
Gerd1959
Beiträge: 285
Registriert: 27.09.2020, 20:58
Wohnort: Schneverdingen
Kontaktdaten:

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Gerd1959 »

BenBonsai hat geschrieben: 22.03.2022, 21:10
Den Brocken umzutopfen war sicher aufwändig. Ich kann mir vorstellen dass es schwierig war ein ausreichend großes Pflanzgefäß zu finden.

Jetzt steht er in gutem Substrat, das ist schonmal gut, aber... das waren sehr starke, vielleicht zu starke Eingriffe v.a. im Wurzelbereich.

Jetzt ist eines wichtig: die kommenden zwei Vegetationsperioden gar nichts machen und den Gestaltungswillen ganz hinten anstellen. Jetzt muss erstmal die Vitalität des Baumes gesichert werden. Auch wenn er wie wild austreibt ist das kein Garant, dass sich der Gesundheitszustand rasch ändern kann.

Ich drücke die Daumen dass er das überlebt.

Liebe Grüsse

Ben
Hallo Ben,

danke für`s Daumen drücken, die größeren Container liefert doch eine Baumschule zum Glück bei jedem Pflanzenkauf gleich mit.
Das Umsetzen in ein besseres Substrat war gar nicht so schlimm, benötigte nur eine Hand mehr.

Die starken Eingriffe an den Wurzeln sind bereits beim ausgraben entstanden und ließ sich nicht verhindern, sollte ja noch transportabel bleiben.
Ich lasse ihn jetzt erst mal in Ruhe wachsen...

Gruß, Gerd
Alle denken nur an sich, nur ich denk an mich...
Benutzeravatar
BenBonsai
Beiträge: 718
Registriert: 19.11.2012, 22:58
Wohnort: Steckborn

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von BenBonsai »

Ich habe mit dem Moos die beste Erfahrung gemacht, wenn es gesiebt gleichmäßig in das Substrat eingearbeitet wird. Direkt nach dem Ausgraben ist eine wurzelfördernde Schicht unten auch gut - so Du es gemacht hast. Du kannst aus meiner Sicht täglich gießen, Staunässe ist ja aufgrund des hohen Anteils an durchlässigem Substrat zu vernachlässigen. Besser als die Lehmpampe ist das allemal.

Am besten ist es, den Baum schrittweise vorzubereiten, sodass immer nur solche Schnitte gemacht werden, die der Baum auch verkraftet. Das dauert dann mehrere Jahre. Dein Vorgehen war radikal, war zwar aufgrund der Umstände nicht anders möglich, riskiert aber das Überleben des Baumes.

Jetzt nichts mehr verändern, nur wachsen lassen. Ab und zu mit dem Pilzmittel behandeln und düngen, wenn der Baum gut im Saft ist.
zwanziger
Beiträge: 1771
Registriert: 26.03.2008, 20:26
Wohnort: Hamburg

Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von zwanziger »

Moin Gerd,

ein Punkt ist mir noch eingefallen.
Im Zusammenhang zwischen großen Schnittstellen, ungünstigen Zeiten und Ahornen, denke ich unter anderem an Pilzbefall.
Ich weiß jetzt nicht, wie schnell der Baum in Ruhephasen solche Eintrittstellen abschirmen kann.
Also bis er voll im Blattwerk steht, wäre es optimal, bei anstehenden Regenperioden, dem Baum ein Zelt zu bauen.
MfG André

Hummel Hummel, Mors Mors
Antworten