Der gerettete alte rote Fächerahorn
Der gerettete alte rote Fächerahorn
Er stand auf einem Grundstück das ich wegen seinem super gepflegten Pflegezustand jedesmal im Auge hatte, ich bin dort 30 Jahre lang zur Arbeit vorbeigefahren. Vor drei Wochen bin ich durch Zufall wieder dort vorbeigekommen, das Grundstück war geräumt und verkommen. Der Ahorn ist mir natürlich sofort aufgefallen, einmal das es ein ordentlicher Kaliber ist und das der Baum schon mehrmals zurückgeschnitten wurde. Der Ahorn ließ mir die ganzen Tage keine Ruhe. Also in der Nachbarschaft rumgefragt wer da jetzt Eigentümer ist. Schnell hatte ich die gewünschte Adresse und Telefonnummer. Alles kommt unter den Bagger, wird alles platt gemacht, ein großer Gebäudekomplex soll dort entstehen.
Im Januar soll es losgehen, ich durfte den Baum haben und konnte letzte Nacht nicht mehr ruhig schlafen, Sorgen machte mir die Größe des Ballens den ich stechen musste, ich wusste ja nicht wie es unter der Erde aussah. Mit meinem Rodespaten ging es aber letztendlich recht flott, der Transport über einen Rasen der schon Wiesencharakter hatte ging so einigermaßen mit meiner geländegängigen Sackkarre mit Einzelradaufhängung. Durchgeschwitzt rein ins Auto und das gute Stück durch den Elbtunnel nach Hause in die Lüneburger Heide gebracht.
Ja, und hier ist er nun. Ob es Bonsaipotenzial hat oder ein großer Gartenbonsai wird werde ich mir über den Winter überlegen, ich hoffe ich bekomme von euch ein paar Entscheidungshilfen. Jetzt steht er erst mal in der Pflegestation frostsicher im Boden versenkt. Das Substrat besteht aus Gartenboden, Laub und Mauersandgemisch.
Hier die Baummaße...
Höhe z.Zt. ab Wurzelhals 120cm
Stamdurchmesser am Wurzelhals ca. 17cm
Gruß, Gerd
Im Januar soll es losgehen, ich durfte den Baum haben und konnte letzte Nacht nicht mehr ruhig schlafen, Sorgen machte mir die Größe des Ballens den ich stechen musste, ich wusste ja nicht wie es unter der Erde aussah. Mit meinem Rodespaten ging es aber letztendlich recht flott, der Transport über einen Rasen der schon Wiesencharakter hatte ging so einigermaßen mit meiner geländegängigen Sackkarre mit Einzelradaufhängung. Durchgeschwitzt rein ins Auto und das gute Stück durch den Elbtunnel nach Hause in die Lüneburger Heide gebracht.
Ja, und hier ist er nun. Ob es Bonsaipotenzial hat oder ein großer Gartenbonsai wird werde ich mir über den Winter überlegen, ich hoffe ich bekomme von euch ein paar Entscheidungshilfen. Jetzt steht er erst mal in der Pflegestation frostsicher im Boden versenkt. Das Substrat besteht aus Gartenboden, Laub und Mauersandgemisch.
Hier die Baummaße...
Höhe z.Zt. ab Wurzelhals 120cm
Stamdurchmesser am Wurzelhals ca. 17cm
Gruß, Gerd
Zuletzt geändert von Gerd1959 am 08.11.2021, 21:40, insgesamt 1-mal geändert.
Alle denken nur an sich, nur ich denk an mich...
Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn
gratulation zum fundstück
und viiiieeeelll glück und geduld auf dem weiteren weg
ich hätte auch nicht nein gesagt, obwohl er deutlichst über der klassischen bonsaigröße ist
und gestalterische auf jeden fall eine herausforderung darstellt
jetzt ist erst mal anwachsen angesagt
und dann ein gutes auge und eine glückliche hand bei der gestaltung und pflege
ps.:
solange er noch nicht nagewachsen ist ... versuch mal an den wurzelansatz ran zu kommen
davon ist auf den fotos gar nichts zu sehen
und viiiieeeelll glück und geduld auf dem weiteren weg
ich hätte auch nicht nein gesagt, obwohl er deutlichst über der klassischen bonsaigröße ist
und gestalterische auf jeden fall eine herausforderung darstellt
jetzt ist erst mal anwachsen angesagt
und dann ein gutes auge und eine glückliche hand bei der gestaltung und pflege
ps.:
solange er noch nicht nagewachsen ist ... versuch mal an den wurzelansatz ran zu kommen
davon ist auf den fotos gar nichts zu sehen
gruß + frohes gelingen
der frank aus stuttgart
Nichi nichi kore kōjitsu
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn
Stimmt da war ich wiedermal viel zu schnell, habe ein Foto machen vergessen. Freigelegt hatte ich die Wurzeln aber, und die sahen top aus, waren gleichmäßig um den Stamm verteilt.
Gruß, Gerd
Zuletzt geändert von Gerd1959 am 08.11.2021, 15:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn
dann lohnt sich die mühe
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der frank aus stuttgart
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn
Na du Verrückter!
Dann hats ja geklappt
Die beiden fast gleichdicken Stämme sind die Herausforderung. Was damit tun?
Am ehesten würde ich jetzt noch unterhalb der ehem. Astquirle Kappen, damit sich der Neuaustrieb nicht auf diese konzentriert. Den geraderen länger lassen als den seitlichen. ALLE Wunden verschließen weil Ahorn und Pilzgefahr.
Und dann drei Jahre warten.
Viel Glűck du Maulwurf und dicken Respekt!
Heinrich
Dann hats ja geklappt
Die beiden fast gleichdicken Stämme sind die Herausforderung. Was damit tun?
Am ehesten würde ich jetzt noch unterhalb der ehem. Astquirle Kappen, damit sich der Neuaustrieb nicht auf diese konzentriert. Den geraderen länger lassen als den seitlichen. ALLE Wunden verschließen weil Ahorn und Pilzgefahr.
Und dann drei Jahre warten.
Viel Glűck du Maulwurf und dicken Respekt!
Heinrich
Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn
Jo, das ging heute schneller als erwartet, zuerst habe ich gedacht das ich den Burschen wegen seiner Ballengröße gar nicht aus dem Erdloch bekomme,
da war der Ballen nämlich noch etwas fülliger und hat sich erst durch den Transport auf dem Anhänger ein wenig verkleinert.
Thema Wundverschluss, da ich noch nichts anderes da habe, musste ich auf die Schnelle Lac Balsam nehmen, da ich die Stämme aber noch nachschneiden werde
habe ich natürlich an diese jap. Knete für Laubbäume gedacht. Da ich aber in der Wachs Industrie arbeite, werde ich es versuchsweise mit einem weichen u. klebrigen Wachs probieren,
das lässt sich gut modellieren. Sobald das letzte Laub gefallen ist werde ich vorbeugend mit Jin Lösung spritzen, bei meinem Hainbuchen Klopper vom letzten Jahr hat das auch gut geholfen.
Gruß, Gerd
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn
Hallo Gerd
Du kannst ja erst mal beides machen. Setze ihn in den Garten und schneide ihn wie gewünscht, gelegentlich umstechen, und wenn das Ergebnis deinen Vorstellungen entspricht, machst du einen Bonsai draus.
Es gibt auch große löchrige Kisten (Obst- und Gemüsekisten, Lagerkisten, Ordnungssysteme) in die du den Fächerahorn setzen kannst. Das wirkt wie ein Teichpflanzkorb. GGf mit einem Netz o.Ä. auslegen.
Ich finde es immer toll, wenn sich die Gelegenheit bietet, eine totgeweihte Pflanze zu retten.
17cm Durchmesser ist schon was. Da sind grobe Rückschnitte leider unausweichlich.
Auf den ersten Blick sind die Stämme sehr gerade und unverjüngt. Ob man da noch mit Opferästen ran kommt, denk ich nicht. Eher mit starkem Rückschnitt.
Alternativ lebt man halt einfach damit, und macht das bestmögliche draus. Ab etwa der ersten Hälfte scheinen sich dicke Kronenäste gebildet zu haben. Evtl wäre es eine Option, diese als neuen Stamm zu nutzen. Allerdings Macht dann der "fertige" Baum in der Hälfte einen Knick, der dann auch mMn in die gleiche Richtung zeigen müsste. GGf drehen und die optimale Position suchen und überhaupt prüfen, ob das wirklich Sinn macht.
Das hat aber Zeit. Erstmal ein Jahr frei wachsen lassen, zurück schneiden, und dann schauen, wo er nach 2 Jahren überall ausgetrieben hat evtl sogar ersteres wiederholen. So würde ich das angehen, denke ich. Dickere Stämme abzusetzen, ohne dass genug Äste um die Schnittstelle verteilt sind, kann beim Ahorn (und anderen Bäumen) zu starker Rücktrocknung nicht mehr benötigter Saftbahnen führen.
Danach bist du dann etwa so weit wie ich jetzt.
viewtopic.php?p=526868#p526868
Ich habe dazu noch den Stamm abgemoost, weil ich kein gutes Nebari vorfand und das sollte schon stimmen.
Leider kann ich wegen vieler Blätter noch keine neuen Fotos zeigen, aber ich bin der Meinung, dass sich viele neue Äste gebildet haben. Vorm Austrieb werde ich zurechtstutzen und schauen wo er erneut austreibt, in der Hoffnung es geschieht genug Rückknospung. GGf lasse ich auch ein paar Triebe stehen um Bohrpfropfungen zu machen, um das Ergebnis zu verbessern. Auch dieser hier hat eine starke Wunde durch Rücktrocknung (geschehen im Verkauf).
Ich wünsche dir (und dem Ahorn) viel Spaß und Erfolg, egal was du draus machst.
Du kannst ja erst mal beides machen. Setze ihn in den Garten und schneide ihn wie gewünscht, gelegentlich umstechen, und wenn das Ergebnis deinen Vorstellungen entspricht, machst du einen Bonsai draus.
Es gibt auch große löchrige Kisten (Obst- und Gemüsekisten, Lagerkisten, Ordnungssysteme) in die du den Fächerahorn setzen kannst. Das wirkt wie ein Teichpflanzkorb. GGf mit einem Netz o.Ä. auslegen.
Ich finde es immer toll, wenn sich die Gelegenheit bietet, eine totgeweihte Pflanze zu retten.
17cm Durchmesser ist schon was. Da sind grobe Rückschnitte leider unausweichlich.
Auf den ersten Blick sind die Stämme sehr gerade und unverjüngt. Ob man da noch mit Opferästen ran kommt, denk ich nicht. Eher mit starkem Rückschnitt.
Alternativ lebt man halt einfach damit, und macht das bestmögliche draus. Ab etwa der ersten Hälfte scheinen sich dicke Kronenäste gebildet zu haben. Evtl wäre es eine Option, diese als neuen Stamm zu nutzen. Allerdings Macht dann der "fertige" Baum in der Hälfte einen Knick, der dann auch mMn in die gleiche Richtung zeigen müsste. GGf drehen und die optimale Position suchen und überhaupt prüfen, ob das wirklich Sinn macht.
Das hat aber Zeit. Erstmal ein Jahr frei wachsen lassen, zurück schneiden, und dann schauen, wo er nach 2 Jahren überall ausgetrieben hat evtl sogar ersteres wiederholen. So würde ich das angehen, denke ich. Dickere Stämme abzusetzen, ohne dass genug Äste um die Schnittstelle verteilt sind, kann beim Ahorn (und anderen Bäumen) zu starker Rücktrocknung nicht mehr benötigter Saftbahnen führen.
Danach bist du dann etwa so weit wie ich jetzt.
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Ich habe dazu noch den Stamm abgemoost, weil ich kein gutes Nebari vorfand und das sollte schon stimmen.
Leider kann ich wegen vieler Blätter noch keine neuen Fotos zeigen, aber ich bin der Meinung, dass sich viele neue Äste gebildet haben. Vorm Austrieb werde ich zurechtstutzen und schauen wo er erneut austreibt, in der Hoffnung es geschieht genug Rückknospung. GGf lasse ich auch ein paar Triebe stehen um Bohrpfropfungen zu machen, um das Ergebnis zu verbessern. Auch dieser hier hat eine starke Wunde durch Rücktrocknung (geschehen im Verkauf).
Ich wünsche dir (und dem Ahorn) viel Spaß und Erfolg, egal was du draus machst.
Grüße Michael
Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn
Gruß, GerdMichael 86 hat geschrieben: ↑09.11.2021, 08:48 Hallo Gerd
Du kannst ja erst mal beides machen. Setze ihn in den Garten und schneide ihn wie gewünscht, gelegentlich umstechen, und wenn das Ergebnis deinen Vorstellungen entspricht, machst du einen Bonsai draus.
Genau, so sehe ich es auch. Schade das die Stämme so gerade sind und keine Verjüngung haben.
17cm Durchmesser ist schon was. Da sind grobe Rückschnitte leider unausweichlich.
Das würde mich noch nicht mal stören, wenn er sich vom Umzug erholt hat werde ich ihn etwas zurücksetzen und auf Neuaustrieb im unteren Bereich hoffen.
Danach bist du dann etwa so weit wie ich jetzt.
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Sehr schöner Bericht, werde ich sicherlich noch einmal in Ruhe durchlesen, danke für diesen Link!
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn
... von Benbonsai. Hier zb. ...
Sorry Link vergessen
viewtopic.php?t=48233&sid=fecfd7e400c3d ... bc2268e982
sogar frisch aktualisiert
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Grüße Michael
Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn
Hallo an alle.
Wenn die Stämme an diesem Ahorn nicht so stark wären, würde ich mir auch einen stärkeren Rückschnitt zutrauen,
da ich aber nicht weiß wie weit vom angesetzten Rückschnitt die Rücktrocknung stattfindet, erst mal nur so weit. Auch bei dem besten Zeitpunkt
für meinen geplanten Rückschnitt bin ich mir nicht sicher. Normal würde ich sagen jetzt, wegen Ruhephase, andererseits liest man auch bei Ahornen
den Zeitpunkt Sommer wegen Saftfluss und schnellerer Überwallung. Bin verunsichert...
Hier habe ich mal den Baum nach möglichem Rückschnitt bearbeitet, der mittlere dicke gerade Stamm ist weg und soll durch den dünneren in der Mitte ersetzt werden,
er ist noch länger, nur auf dem Bild nicht zu erkennen. Die eingekreisten Bereiche wollte ich noch lassen und nach dem Neuaustrieb einkürzen.
Sollte der Neuaustrieb besser als erhofft ausfallen würde ich ihn in ein zwei Jahren noch stärker zurücksetzen. Aber seht selbst. Ich bin für jede Hilfe dankbar!
Gruß, Gerd
Wenn die Stämme an diesem Ahorn nicht so stark wären, würde ich mir auch einen stärkeren Rückschnitt zutrauen,
da ich aber nicht weiß wie weit vom angesetzten Rückschnitt die Rücktrocknung stattfindet, erst mal nur so weit. Auch bei dem besten Zeitpunkt
für meinen geplanten Rückschnitt bin ich mir nicht sicher. Normal würde ich sagen jetzt, wegen Ruhephase, andererseits liest man auch bei Ahornen
den Zeitpunkt Sommer wegen Saftfluss und schnellerer Überwallung. Bin verunsichert...
Hier habe ich mal den Baum nach möglichem Rückschnitt bearbeitet, der mittlere dicke gerade Stamm ist weg und soll durch den dünneren in der Mitte ersetzt werden,
er ist noch länger, nur auf dem Bild nicht zu erkennen. Die eingekreisten Bereiche wollte ich noch lassen und nach dem Neuaustrieb einkürzen.
Sollte der Neuaustrieb besser als erhofft ausfallen würde ich ihn in ein zwei Jahren noch stärker zurücksetzen. Aber seht selbst. Ich bin für jede Hilfe dankbar!
Gruß, Gerd
Alle denken nur an sich, nur ich denk an mich...
Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn
Hallo Gerd
Ein toller Fund. Die Bergung war sicher anspruchsvoll. Sie ist Dir gut gelungen.
Der herbe Wurzelschnitt, der bei einem Baum solcher Ausmaße notwendig wird, ist mittelfristig eine große, mitunter existenzgefährdende Belastung, zumal es sich vermutlich nicht um den wuchskräftigen und im Vergleich zu vielen anderen Ahornsorten deutlich resilienteren grünen Acer Palmatum handelt.
Ich habe Bäume verloren, weil ich aus Unkenntnis/aus Ungeduld ... zu früh ... zu viel ... zum falschen Zeitpunkt ... ohne Miteinbezug der jeweiligen Art ... gemacht habe. Ich wusste einfach nicht, was man beim (manchmal tückischen) Ahorn beachten muss und ich habe Lehrgeld bezahlt.
Dieses Projekt erinnert mich doch sehr an Deines. viewtopic.php?t=31299
Aus meiner Sicht kannst Du das Überleben des Baumes mit vier Massnahmen sichern.
1. Pflanzen in gut durchlässiges Substrat, Auskämmen/-waschen der Muttererde (April)
2. Wachsenlassen! (Mindestens eine Saison, besser zwei, keine großen Schnitte)
3. Teilschattieren (besonders im Sommer und Mittags)
4. Präventiv-Pilzbehandlung mit Aliette (nierdrigdosiert im Wasser)
Momentan würde ich mich ausschließlich auf die erhaltende Pflege konzentrieren. Die großen Schnitte, die danach auf Dich warten, würde ich im Mai durchführen, auf keinen Fall im Winter.
Viel Erfolg, ich drücke die Daumen!
Liebe Grüsse Ben
Ein toller Fund. Die Bergung war sicher anspruchsvoll. Sie ist Dir gut gelungen.
Der herbe Wurzelschnitt, der bei einem Baum solcher Ausmaße notwendig wird, ist mittelfristig eine große, mitunter existenzgefährdende Belastung, zumal es sich vermutlich nicht um den wuchskräftigen und im Vergleich zu vielen anderen Ahornsorten deutlich resilienteren grünen Acer Palmatum handelt.
Ich habe Bäume verloren, weil ich aus Unkenntnis/aus Ungeduld ... zu früh ... zu viel ... zum falschen Zeitpunkt ... ohne Miteinbezug der jeweiligen Art ... gemacht habe. Ich wusste einfach nicht, was man beim (manchmal tückischen) Ahorn beachten muss und ich habe Lehrgeld bezahlt.
Dieses Projekt erinnert mich doch sehr an Deines. viewtopic.php?t=31299
Aus meiner Sicht kannst Du das Überleben des Baumes mit vier Massnahmen sichern.
1. Pflanzen in gut durchlässiges Substrat, Auskämmen/-waschen der Muttererde (April)
2. Wachsenlassen! (Mindestens eine Saison, besser zwei, keine großen Schnitte)
3. Teilschattieren (besonders im Sommer und Mittags)
4. Präventiv-Pilzbehandlung mit Aliette (nierdrigdosiert im Wasser)
Momentan würde ich mich ausschließlich auf die erhaltende Pflege konzentrieren. Die großen Schnitte, die danach auf Dich warten, würde ich im Mai durchführen, auf keinen Fall im Winter.
Viel Erfolg, ich drücke die Daumen!
Liebe Grüsse Ben
- bock
- Freundeskreis
- Beiträge: 6141
- Registriert: 25.02.2009, 14:20
- Wohnort: EU, D, S-H (z.Z. Langenhorn)
Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn
In der Schweiz im Mai, in der Norddeutschen Tiefebene vielleicht erst im Juni.
Das Überwallen der Schnittstellen ist das Eine, für wichtiger halte ich, dass der Baum ausreichend Assimilate gebildet hat um die Schnittstellen abschotten zu können. Dafür braucht es ein paar Wochen Wärme und Licht.
Pilze brauchen kein Licht - wenn sie unter günstigeren Bedingungen starten als der Baum, ergeben sich daraus möglicherweise Nachteile für die Baumgesundheit.
Ansonsten kann ich Bens Tips vorbehaltlos unterschreiben.
Nur würde ich mit der Aliette-Dosierung nicht zu weit herunter gehen. Die Konzentration muss schon im therapeutischen Bereich liegen. Keine Ahnung, ob Welkepilze und Konsorten auch Resistenzen entwickeln können, aber das würde ich nicht riskieren wollen.
Der neue Name des Präparates ist Alitis®.
Viel Erfolg!
liebe Grüße Andreas
Ein Leben ohne Bonsai ist möglich - aber völlig sinnlos!
besucht mich auf flickr
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn
In der Schweiz im Mai, in der Norddeutschen Tiefebene vielleicht erst im Juni.
Jup, da hast Du recht, meine Bäume starten standortbedingt früher, auch weil sie im Gewächshaus stehen.
Vielleicht noch ein Hinweis: Sphagnum-Moos hat sich bei mir als Beigabe zum Substrat als heilsam erwiesen, gerade beim Ahorn.
Liebe Grüsse Ben
Jup, da hast Du recht, meine Bäume starten standortbedingt früher, auch weil sie im Gewächshaus stehen.
Vielleicht noch ein Hinweis: Sphagnum-Moos hat sich bei mir als Beigabe zum Substrat als heilsam erwiesen, gerade beim Ahorn.
Liebe Grüsse Ben
- Köhler Rudolf
- Beiträge: 2148
- Registriert: 05.02.2004, 09:47
- Wohnort: bei Hanau
Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn
Hallo Gerd,
ich würde den Baum in eine Holzkiste pflanzen.
Dann 2 Jahre ins Regal stellen und nur pflegen.
Gestaltung? Darüber kannst du 2 Jahre dir deine Gedanken machen.
Für mich wird das ein schöner Gartenbonsai.
ich würde den Baum in eine Holzkiste pflanzen.
Dann 2 Jahre ins Regal stellen und nur pflegen.
Gestaltung? Darüber kannst du 2 Jahre dir deine Gedanken machen.
Für mich wird das ein schöner Gartenbonsai.
Grüße
Rudi K.
Rudi K.
Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn
Hallo Gerd,
auch ich habe ein ähnliches Projekt am Laufen.
Ich habe damals einen Acer purpureum gerettet, der auch noch vom Pilz befallen war.
Er stand dann erstmal für 3Jahre in einem Maurerkübel, wo er sich stark fixiert, erholen konnte.
Er hatte eine große Wundfläche die ich mit Fräse, Feuer und Jin, mehrfach bearbeitet habe.
Anschließend habe ich diese dick mit Lac -Balsam bestrichen ,was ich heute für einen Fehler halte.
Denn so entzieht sich die Wunde der Kontrolle und man ist auf gut Glück angewiesen.
Nach etwa einem Jahr, musste ich feststellen, dass sich unter der Lac -Balsamschicht der Fäulnisprozess
erheblich ausgeweitet hatte und ich nochmals reichlich Fräsen musste.
Deshalb ließ ich einen erneuten Verschluss weg und behandle die Wunde mehrmals im Jahr mit Jin-Mittel.
So habe ich die Wunde immer im Blick und kann ständig Nacharbeiten.
Wenn Lac-Balsam benutzt wird, sollte der Verschluss, alle 3 Monate entfernt werden um keine Überraschungen zu erleben!
Ist der Baum erst richtig angewachsen. macht er auch einiges mit.
Ich konnte ihn sogar gut abmoosen und das bei einem Stammdurchmesser von etwa 12 cm!
Falls Dich mehr dazu interessiert, schau Dir meinen Bericht -Hier- dazu an.
Unter: EINE HOFFNUNGSVOLLE BAUMRETTUNG
Viel Erfolg und liebe Grüße
Harrybo
auch ich habe ein ähnliches Projekt am Laufen.
Ich habe damals einen Acer purpureum gerettet, der auch noch vom Pilz befallen war.
Er stand dann erstmal für 3Jahre in einem Maurerkübel, wo er sich stark fixiert, erholen konnte.
Er hatte eine große Wundfläche die ich mit Fräse, Feuer und Jin, mehrfach bearbeitet habe.
Anschließend habe ich diese dick mit Lac -Balsam bestrichen ,was ich heute für einen Fehler halte.
Denn so entzieht sich die Wunde der Kontrolle und man ist auf gut Glück angewiesen.
Nach etwa einem Jahr, musste ich feststellen, dass sich unter der Lac -Balsamschicht der Fäulnisprozess
erheblich ausgeweitet hatte und ich nochmals reichlich Fräsen musste.
Deshalb ließ ich einen erneuten Verschluss weg und behandle die Wunde mehrmals im Jahr mit Jin-Mittel.
So habe ich die Wunde immer im Blick und kann ständig Nacharbeiten.
Wenn Lac-Balsam benutzt wird, sollte der Verschluss, alle 3 Monate entfernt werden um keine Überraschungen zu erleben!
Ist der Baum erst richtig angewachsen. macht er auch einiges mit.
Ich konnte ihn sogar gut abmoosen und das bei einem Stammdurchmesser von etwa 12 cm!
Falls Dich mehr dazu interessiert, schau Dir meinen Bericht -Hier- dazu an.
Unter: EINE HOFFNUNGSVOLLE BAUMRETTUNG
Viel Erfolg und liebe Grüße
Harrybo