Der gerettete alte rote Fächerahorn

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Gerd1959
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Gerd1959 »

BenBonsai hat geschrieben: 23.03.2022, 10:54 Ich habe mit dem Moos die beste Erfahrung gemacht, wenn es gesiebt gleichmäßig in das Substrat eingearbeitet wird. Direkt nach dem Ausgraben ist eine wurzelfördernde Schicht unten auch gut - so Du es gemacht hast. Du kannst aus meiner Sicht täglich gießen, Staunässe ist ja aufgrund des hohen Anteils an durchlässigem Substrat zu vernachlässigen. Besser als die Lehmpampe ist das allemal.

Am besten ist es, den Baum schrittweise vorzubereiten, sodass immer nur solche Schnitte gemacht werden, die der Baum auch verkraftet. Das dauert dann mehrere Jahre. Dein Vorgehen war radikal, war zwar aufgrund der Umstände nicht anders möglich, riskiert aber das Überleben des Baumes.

Jetzt nichts mehr verändern, nur wachsen lassen. Ab und zu mit dem Pilzmittel behandeln und düngen, wenn der Baum gut im Saft ist.
Hallo Ben,

als ich den Baum aus der Erde genommen habe, war das Spaghnum Moss von der Feuchte her so wie ich es frisch aus der Packung genommen habe,
trotz des sehr nassen Wetters in diesem Winter war davon im Pflanzloch nichts zu merken, ich habe hier zwischen den Birken einen Boden der wenn er erst einmal trocken ist kaum noch Wasser aufnimmt.

Mir ist natürlich klar das ich dem Ahorn eine Rosskur verpasst habe, bin aber trotzdem guter Hoffnung, und die stirbt zuletzt...
Ich werde jetzt bis auf Wässern und düngen (nach dem Austrieb) nichts mehr an dem Ahorn machen.

Gruß, Gerd

zwanziger hat geschrieben: 23.03.2022, 21:10
ein Punkt ist mir noch eingefallen.
Im Zusammenhang zwischen großen Schnittstellen, ungünstigen Zeiten und Ahornen, denke ich unter anderem an Pilzbefall.
Ich weiß jetzt nicht, wie schnell der Baum in Ruhephasen solche Eintrittstellen abschirmen kann.
Also bis er voll im Blattwerk steht, wäre es optimal, bei anstehenden Regenperioden, dem Baum ein Zelt zu bauen.
Diese Möglichkeit hätte ich an seinem Standort, danke für diesen Hinweis!
Ich hoffe das es nur zu Rücktrocknung kommt, und nicht zu Pilzbefall...

Gruß, Gerd
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Harrybo
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Harrybo »

Hallo Gerd,
Ich hätte überhaupt kein Moss benutzt, es hat für mich mehr Risiken als Nutzen.
Im gesiebten Akadama plus, Lavagranulat entwickeln sich neue Wurzeln genau so schnell und
gut! Hier kannst du dann Gießen, so oft du es für nötig hältst. Hier rauscht das Wasser nur so durch und beim
Abtrocknen wird Luft nachgezogen was für die Wurzelbildung wichtig ist.
Natürlich braucht der Baum jetzt erstmal Ruhe und Schutz, deshalb würde ich mich auf den Sonnenschutz der Birken, jetzt noch
nicht verlassen und den Baum mit einem weißen Gartenvlies locker abdecken.
Dann hat der Baum ein luftiges Microklima und die Sonne kann den Stamm nicht austrocknen!
Denn bis deine Birken dichtes Laub haben ,kann es noch etwas dauern und dein Baum braucht jetzt den Schutz!
So, nachdem ich jetzt auch noch meinen Senf dazu gegeben habe, wünsche ich dir viel Erfolg
und Grüße
Harrybo
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Gerd1959
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Gerd1959 »

Moin Harribo,
Sonnenschutz? Kein Thema, da ist er...
Keine Morgen und Mittagssonne, sollte erst mal ausreichen.
Danke für den Hinweis, Schattiernetz hatte ich noch rumliegen😎

Gruß, Gerd
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zwanziger
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von zwanziger »

Moin Gerd,

das schaut richtig gut aus, das Netz scheint auch hoch genug zu sein, das der Topf ausreichend warm wird.
Wunderbar, da bin ich auf die Reaktion des Baumes gespannt.
MfG André

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Thro
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Thro »

...alle fiebern mit. Das muss doch was werden! Viel Erfolg auch von mir, ich bin genauso gespannt und warte auf das Update.
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Gerd1959
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Gerd1959 »

Thro hat geschrieben: 25.03.2022, 19:41 ...alle fiebern mit. Das muss doch was werden! Viel Erfolg auch von mir, ich bin genauso gespannt und warte auf das Update.
Dankeschön, wenn die Knospen aufgehen und der Austrieb nicht steckenbleibt werde ich sofort berichten. Kann es wirklich selber kaum abwarten...

Gruß, Gerd
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Gerd1959
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Gerd1959 »

zwanziger hat geschrieben: 25.03.2022, 17:44
das schaut richtig gut aus, das Netz scheint auch hoch genug zu sein, das der Topf ausreichend warm wird.
Wunderbar, da bin ich auf die Reaktion des Baumes gespannt.
Kaum ist das Schattiernetz angebracht, gibt's hier bei uns eine Wettervorhersage mit gut einer Woche Nachtfrost zwischen -2 bis -5°. Wegen des Gesamtgewichts kann ich ihn nicht woanders unterbringen als im Garten, darum habe ich schnell einen Frostschutz gebaut, dieser könnte doch eigentlich auch nach der kalten Woche auch noch hilfreich sein um etwas die Wärme für die Wurzeln zu halten, oder?
Ohne Deckel natürlich...

Gruß, Gerd
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Harrybo
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Harrybo »

Gerd,
ich hätte das Schattierungsnetz, rings rum und oben drüber angebracht.
Das würde zu einem Microklima innerhalb führen und auch etwas vor Frost schützen.
Was natürlich heißt, den Frost kannst so nicht komplett heraushalten ,was aber auch nicht nötig ist ,wenn es kein
Dauerfrost ist. Da in dieser Jahreszeit der Frost immer erst in der zweiten Nachthälfte stärker wird und in den Vormittagsstunden wieder weg ist,
sollte das für den Kübel kein Problem sein!
Dein Kübelschutz ist zwar erstmal gut gedacht, kann aber auch kontraproduktiv sein, da er zwar erstmal die Wärme speichert und anschließend die
Nachtkälte auch!!
Also nicht vergessen ,den Schutz frühzeitig zu entfernen.
Hier kann auch eine alte Wolldecke, schon sehr hilfreich sein. Wenn du diese abends nass machst, wird beim Gefrieren Wärme freigesetzt, dass
aber nur nebenbei.
Auch will ich noch bemerken, dass der erste Austrieb zwar sehr aufregend und schön ist, aber nicht immer heißen muss, dass der Baum schon über den Berg ist! Solch alte Knaben ,zerren häufig erstmal an ihren Reserven bevor sie, Zukunft sichernde neuen Wurzeln bilden.
Also den Schutz nicht zu früh einstellen.
Dennoch glaube ich das der Baum eine gute Chance hat und drücke euch beiden die Daumen!
Harrybo
zwanziger
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von zwanziger »

Dein Kübelschutz ist zwar erstmal gut gedacht, kann aber auch kontraproduktiv sein, da er zwar erstmal die Wärme speichert und anschließend die
Nachtkälte auch!!
Nur eine kurze Anmerkung dazu, diese Platten reflektieren Wärme und können Sie schlecht ableiten.
Also, in dem Fall die Bodenwärme.
Wenn sich die Nachtkälte länger hält, dann ist das eher ein Vorteil, denn damit entsteht ein kleiner Temperaturpuffer,
denn so richtig optimal ist sind diese starken Temperaturschwankungen nicht (Gärtnertipp).
So lange du keine Platte unter denBoden stellst, ist das doch opti.
Mittlerweile kümmere ich mich auch darum, diese starken Schwankungen zu vermeiden, dann sind die auch im Sommer fitter (bilde ich mir ein).
MfG André

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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von dax100 »

Bei einem Kübel in dieser Größe, ich schätze mal 40l Volumen oder mehr, würde ich mir über ein paar Stunden leichten Frost keine großen Gedanken machen, bis der Frost überhaupt 3cm ins Substrat eingedrungen wäre , ist es schon wieder morgens halb zehn in Deutschland.
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von BenBonsai »

Hallo Gerd

Ich finde es beeindruckend wie umsichtig Du Dein Projekt verfolgst. Die Schattierung kannst Du ja noch wenn notwendig an den Sonnenstand anpassen.

Die Truhe zur Isolation dürfte den Baum über die strengen Nachtfröste bringen, zumindest wenn sie nicht lange andauern. Die Pufferwirkung verliert seine Wirkung mit ansteigender Stundenanzahl. Ideal wäre, wenn der Ballen über 0 Grad bleibt. Zur Not kannst Du ja noch ein paar Grablichter reinstellen (Abstand zum Styropor erklärt sich von selbst).

Liebe Grüsse Ben
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Gerd1959
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Gerd1959 »

BenBonsai hat geschrieben: 28.03.2022, 13:21
Ich finde es beeindruckend wie umsichtig Du Dein Projekt verfolgst. Die Schattierung kannst Du ja noch wenn notwendig an den Sonnenstand anpassen.

Die Truhe zur Isolation dürfte den Baum über die strengen Nachtfröste bringen, zumindest wenn sie nicht lange andauern. Die Pufferwirkung verliert seine Wirkung mit ansteigender Stundenanzahl. Ideal wäre, wenn der Ballen über 0 Grad bleibt. Zur Not kannst Du ja noch ein paar Grablichter reinstellen (Abstand zum Styropor erklärt sich von selbst).

Liebe Grüsse Ben
Moin Ben,
vielen Dank! Das Schattiernetz lässt sich in der Tat mit wenigen Handgriffen dem Sonnenstand anpassen. Der Kasten der nach unten hin offen ist soll ja auch nur das gröbste vorbeugend verhindern.

Wenn es in den frühen Morgenstunden tatsächlich mal sehr kalt vorhergesagt wird ist ein Grablicht eine gute Idee! Aber wie der Vorschreiber dax100 richtig geschrieben hat, die Minusgrade werden nur sehr kurz da sein, danach ist es schnell wieder im Plusbereich.

Alles wird gut👍

Viele Grüße aus der Lüneburger Heide, Gerd
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Gerd1959
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Gerd1959 »

Harrybo hat geschrieben: 27.03.2022, 21:34 Da in dieser Jahreszeit der Frost immer erst in der zweiten Nachthälfte stärker wird und in den Vormittagsstunden wieder weg ist,
sollte das für den Kübel kein Problem sein!

Der ist tagsüber immer offen.

Auch will ich noch bemerken, dass der erste Austrieb zwar sehr aufregend und schön ist, aber nicht immer heißen muss, dass der Baum schon über den Berg ist! Solch alte Knaben ,zerren häufig erstmal an ihren Reserven bevor sie, Zukunft sichernde neuen Wurzeln bilden.

Jo, die Erfahrung musste ich auch schon mal bei einem weiter oben angesprochenen Ahorn machen, nur das dies ein noch größerer Sorgenfall war.

Also den Schutz nicht zu früh einstellen.
Dennoch glaube ich das der Baum eine gute Chance hat und drücke euch beiden die Daumen!
Harrybo

Vielen Dank Harrybo!
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von Gerd1959 »

Moin liebe Gemeinde,

kurze Zwischenmeldung nach vier Wochen, und eine Frage.
Mein Ahorn hat bereits bis zu 10 cm lange Triebe, an den verbliebenen dicken Ästen hat er etliche Triebe die ihre Blätter entfalten. Selbst aus dem Stamm linsen schlafende Augen hervor, die vorher nicht zu sehen waren, es werden immer mehr.

Nun zu meiner Frage, wie lange sollte ich das Schattiernetz nutzen? Die Birken sind fast völlig belaubt.

LG. Gerd
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ania
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Re: Der gerettete alte rote Fächerahorn

Beitrag von ania »

Öffnen und beobachten ob er schlappmacht?
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