Problem Pinus mugo
Problem Pinus mugo
Hilfe irgendwas stimmt nicht mit meiner Kiefer!
Heute bin ich in den Garten gegangen um nach meinen kleinen Schützlingen zu schauen, da stellte ich fest irgendwas stimmt mit meiner Pinus mugo nicht, sie hat völlig lang angetriebene nadeln an den Ast enden bekommen Kann mir jemand helfen und sagen was das ist und was ich dagegen tun kann? Ich habe schon das ganze Netz durchforstet und finde nichts dazu. Ich bin sehr dankbar über er jede Hilfe!!!
Es sind Bilder im Anhang um zu verdeutlichen was ich meine, das obere Bild ist von heute wo mir das mit den ausgegeilten nadeln aufgefallen ist und das andere vom Sommer wo alles normal war.
Könnte ich die langen nadel aus pinzieren oder ist das eher schlecht?
Heute bin ich in den Garten gegangen um nach meinen kleinen Schützlingen zu schauen, da stellte ich fest irgendwas stimmt mit meiner Pinus mugo nicht, sie hat völlig lang angetriebene nadeln an den Ast enden bekommen Kann mir jemand helfen und sagen was das ist und was ich dagegen tun kann? Ich habe schon das ganze Netz durchforstet und finde nichts dazu. Ich bin sehr dankbar über er jede Hilfe!!!
Es sind Bilder im Anhang um zu verdeutlichen was ich meine, das obere Bild ist von heute wo mir das mit den ausgegeilten nadeln aufgefallen ist und das andere vom Sommer wo alles normal war.
Könnte ich die langen nadel aus pinzieren oder ist das eher schlecht?
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Re: Problem Pinus mugo
Salü Timm,
Deiner Föhre geht es gut. ....Sehr gut. ....Eventuell zu gut.
Die langen Nadeln zeugen von einer fetten Saison. Viel Wasser und vermutlich viel Dünger oder mastige Erde.
Meine Taktik gegen lange Nadeln war, erst mit Düngen einsetzen wenn sich die neuen Nadeln schön entwickelt haben. Kann sein, dass das erst im August der Fall ist, dann bekommt er halt erst im August die erste Düngergabe.
Aber wenn ich richtig sehe hast Du keinen Rückschnitt nach dem Austrieb gemacht um Rückknospung und Kompaktheit zu fördern.
Tja, wenn Du die Terminalknospen einfach auswachsen lässt, ist der Baum in 2 Jahren aus der Form und es kann ein paar Jahre dauern ihn wieder in eine kompakte Form zu reduzieren. Schade drum.
Wenn Du dich hier im Forum einliest, kommst Du bestimmt an viele Infos wie Du deinen Baum kurznadlig und kompakt halten kannst. Ich möchte dir das Vergnügen nicht verderben selbst nachzulesen.
Gruss George
Deiner Föhre geht es gut. ....Sehr gut. ....Eventuell zu gut.
Die langen Nadeln zeugen von einer fetten Saison. Viel Wasser und vermutlich viel Dünger oder mastige Erde.
Meine Taktik gegen lange Nadeln war, erst mit Düngen einsetzen wenn sich die neuen Nadeln schön entwickelt haben. Kann sein, dass das erst im August der Fall ist, dann bekommt er halt erst im August die erste Düngergabe.
Aber wenn ich richtig sehe hast Du keinen Rückschnitt nach dem Austrieb gemacht um Rückknospung und Kompaktheit zu fördern.
Tja, wenn Du die Terminalknospen einfach auswachsen lässt, ist der Baum in 2 Jahren aus der Form und es kann ein paar Jahre dauern ihn wieder in eine kompakte Form zu reduzieren. Schade drum.
Wenn Du dich hier im Forum einliest, kommst Du bestimmt an viele Infos wie Du deinen Baum kurznadlig und kompakt halten kannst. Ich möchte dir das Vergnügen nicht verderben selbst nachzulesen.
Gruss George
Grumpy old fat Kiboko.
Re: Problem Pinus mugo
Hallo George,
Erstmal vielen Dank für die ausgiebigen Tipps und Ratschläge. Dann werde ich das mit dem düngen mal ein wenig reduzieren, ich habe alle 8 Wochen von Frühjahr bis August mit biogold gedüngt, was wahrscheinlich zu viel war. ich habe im Frühjahr die Kerzen nur pinziert da hätte ich wahrscheinlich schon ein bisschen mehr weg nehmen müssen. Aber aus Fehlern lernt man ja.
Könnte ich jetzt noch die neuen zu langen nadeln raus nehmen oder schade ich dem Baum damit. Ich habe mich hier auch schon viel belesen, weiß aber leider nicht so richtig weiter. Könnte ich einen Tipp bekommen was ich jetzt noch machen kann um den Baum zu retten.
Gruß Timm
Erstmal vielen Dank für die ausgiebigen Tipps und Ratschläge. Dann werde ich das mit dem düngen mal ein wenig reduzieren, ich habe alle 8 Wochen von Frühjahr bis August mit biogold gedüngt, was wahrscheinlich zu viel war. ich habe im Frühjahr die Kerzen nur pinziert da hätte ich wahrscheinlich schon ein bisschen mehr weg nehmen müssen. Aber aus Fehlern lernt man ja.
Könnte ich jetzt noch die neuen zu langen nadeln raus nehmen oder schade ich dem Baum damit. Ich habe mich hier auch schon viel belesen, weiß aber leider nicht so richtig weiter. Könnte ich einen Tipp bekommen was ich jetzt noch machen kann um den Baum zu retten.
Gruß Timm
Re: Problem Pinus mugo
Hallo Timm, im Verhältnis hast du ja einen recht großen oder voluminösen Topf, also mit relativ viel Erdreich,(..so wähle ich meine Töpfe im übrigen auch aus..) vielleicht hat der letzte Wurzelschnitt schon lange auf sich warten lassen und Erdreich steht bei dem Volumen trotzdem noch zur Verfügung ?! Ich muß aber gestehen von Nadelbonsai habe ich keine Ahnung !!
Zuletzt geändert von dax100 am 23.12.2021, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Problem Pinus mugo
Hallo Timm,
die grundsätzliche Frage ist ja, was hast du mit dem Baum eigentlich vor?
Aktuell ist das kein Bonsai, sondern einfach eine ungestaltete Baumschulpflanze.
Als solches solltest du nicht "Hilfe" schreien, sondern "Hurra", weil der Baum als Rohmaterial zur Gestaltung in einem optimalen Gesundheitszustand ist.
Also gehört der jetzt gestaltet und dazu gehört auch ein gewisser Fahrplan. Der Fahrplan beinhaltet auch, dass während der Gestaltungsphase der Baum mal eine Zeit lang schei...e aussieht, um später dann gut auszusehen. Also wie aktuell lange Nadeln. Macht gar nix, wenn der später mal kompakt und reich verzweigt in einer kleinen Bonsaischale steht, werden die Nadeln automatisch kurz. Und dafür hat er die Voraussetzungen.
Konkreter Tipp/Fahrplan für das weitere Vorgehen:
Jetzt alle Hauptäste drahten und die Ansätze nach unten biegen und gleich etwas 3-D- Bewegung in die Äste bringen. Der Baum wird dann noch schlimmer aussehen.
Nächstes Jahr den Austrieb wieder durchtreiben lassen und dann im August den neuen Austrieb komplett abschneiden. Das macht der Bergkiefer nichts, weil die noch die alten Nadeljahrgänge dran hat. Der Baum wird mit einer Unzahl an neuen Knospen auch im alten Holz reagieren. Im Jahr darauf das gleich Spiel nochmal (Draht wechseln in der Zwischenzeit nicht vergessen, der wird sonst richtig einwachsen). Jetzt hast du einen sehr kompakten bereits gut verzweigten Baum und kannst mit der endgültigen Auswahl der Äste die konkrete Gestaltung (am besten mit entsprechender Hilfe vielleicht) in Angriff nehmen. In ca 5 Jahren hast du dann einen wirklich ansehendlichen Bonsai. Mit so einem Zeitraum mußt du leben können, sonst wirds nichts.
Grüße,
Marco
die grundsätzliche Frage ist ja, was hast du mit dem Baum eigentlich vor?
Aktuell ist das kein Bonsai, sondern einfach eine ungestaltete Baumschulpflanze.
Als solches solltest du nicht "Hilfe" schreien, sondern "Hurra", weil der Baum als Rohmaterial zur Gestaltung in einem optimalen Gesundheitszustand ist.
Also gehört der jetzt gestaltet und dazu gehört auch ein gewisser Fahrplan. Der Fahrplan beinhaltet auch, dass während der Gestaltungsphase der Baum mal eine Zeit lang schei...e aussieht, um später dann gut auszusehen. Also wie aktuell lange Nadeln. Macht gar nix, wenn der später mal kompakt und reich verzweigt in einer kleinen Bonsaischale steht, werden die Nadeln automatisch kurz. Und dafür hat er die Voraussetzungen.
Konkreter Tipp/Fahrplan für das weitere Vorgehen:
Jetzt alle Hauptäste drahten und die Ansätze nach unten biegen und gleich etwas 3-D- Bewegung in die Äste bringen. Der Baum wird dann noch schlimmer aussehen.
Nächstes Jahr den Austrieb wieder durchtreiben lassen und dann im August den neuen Austrieb komplett abschneiden. Das macht der Bergkiefer nichts, weil die noch die alten Nadeljahrgänge dran hat. Der Baum wird mit einer Unzahl an neuen Knospen auch im alten Holz reagieren. Im Jahr darauf das gleich Spiel nochmal (Draht wechseln in der Zwischenzeit nicht vergessen, der wird sonst richtig einwachsen). Jetzt hast du einen sehr kompakten bereits gut verzweigten Baum und kannst mit der endgültigen Auswahl der Äste die konkrete Gestaltung (am besten mit entsprechender Hilfe vielleicht) in Angriff nehmen. In ca 5 Jahren hast du dann einen wirklich ansehendlichen Bonsai. Mit so einem Zeitraum mußt du leben können, sonst wirds nichts.
Grüße,
Marco
Re: Problem Pinus mugo
Hallo Marco,
Erstmal vielen herzlichen Dank für deine Antwort, ich hatte mir schon echt Sorgen um den dicken gemacht, weil er auch das erste mal solche langen Nadeln geschoben hat, also schreie ich Hurra Ich muss auch ehrlich zugeben das ich sonst mit Nadelbäume auch nichts am Hut habe, sonder eher Laubbäume aus denen ich Bonsais züchte. Mal kurz zum uhrschleim zurück, ich habe das Bäumchen bei meinem Onkel aus dem Garten geholt vor ca. 3 Jahren, weil er etwas im Garten verändern wollte, also war das Bäumchen nie als bonsai gedacht, bis ich dann auf den Plan gerufen wurde und ihn gerettet habe also den Baum ich bin eigentlich positiv überrascht das er sich so entwickelt hat, und bin auch sehr glücklich das es in der "flachen Schale" gleich geklappt hat das er angewachsen ist, aber bis jetzt war ich planlos was daraus werden soll, aber mit dem Fahrplan ist mir ja schonmal ein ganzes Ende weiter geholfen. Jetzt ist nur noch meine Frage was heißt die Ansätze nach unten biegen ? Nur die letzten ca.5 cm vom Ast Richtung Boden biegen oder wie? Sorry bin bei Nadelbäume nicht so geübt.
Gruß Timm
Erstmal vielen herzlichen Dank für deine Antwort, ich hatte mir schon echt Sorgen um den dicken gemacht, weil er auch das erste mal solche langen Nadeln geschoben hat, also schreie ich Hurra Ich muss auch ehrlich zugeben das ich sonst mit Nadelbäume auch nichts am Hut habe, sonder eher Laubbäume aus denen ich Bonsais züchte. Mal kurz zum uhrschleim zurück, ich habe das Bäumchen bei meinem Onkel aus dem Garten geholt vor ca. 3 Jahren, weil er etwas im Garten verändern wollte, also war das Bäumchen nie als bonsai gedacht, bis ich dann auf den Plan gerufen wurde und ihn gerettet habe also den Baum ich bin eigentlich positiv überrascht das er sich so entwickelt hat, und bin auch sehr glücklich das es in der "flachen Schale" gleich geklappt hat das er angewachsen ist, aber bis jetzt war ich planlos was daraus werden soll, aber mit dem Fahrplan ist mir ja schonmal ein ganzes Ende weiter geholfen. Jetzt ist nur noch meine Frage was heißt die Ansätze nach unten biegen ? Nur die letzten ca.5 cm vom Ast Richtung Boden biegen oder wie? Sorry bin bei Nadelbäume nicht so geübt.
Gruß Timm
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- Registriert: 20.05.2007, 10:43
Re: Problem Pinus mugo
Timm, nee , anders rum. Der Astansatz ist da, wo der Ast dem Stamm entspringt.
Die solltest du jetzt in Form/ nach unten biegen, weil es...
1. eher dem Habitus einer alten Kiefer entspricht
2. Je dicker die Astansätze werden, also je später du damit anfängst, desto weniger lassen sie sich biegen und umso unnatürlicher wird das Ergebnis aussehen.
3. Mit dem "Nachuntenbiegen" fächerst du den Baum auf (was erst mal hässlich aussehen wird), dadurch kommt aber mehr Licht in den inneren Bereich, was dem beabsichtigten inneren Austrieb zugute kommen wird.
Grüße,
Marco
Re: Problem Pinus mugo
Hi Marco,
Erstmal vielen lieben Dank für die Infos, hatte in der letzten Zeit viel um die Ohren deshalb antworte ich jetzt erst, Sorry.
Dann werde ich mal deiner Anleitung folgen und wenn er soweit ist stelle ich mal ein paar Bilder rein.
Die zu langen Nadeln habe ich erstmal pinziert, und der Rest kommt demnächst, bin sogar am überlegen ihn im Herbst nochmal umzutopfen und ihn dann gleich ein bisschen in Schräglage zu bringen
Gruß Timm
Erstmal vielen lieben Dank für die Infos, hatte in der letzten Zeit viel um die Ohren deshalb antworte ich jetzt erst, Sorry.
Dann werde ich mal deiner Anleitung folgen und wenn er soweit ist stelle ich mal ein paar Bilder rein.
Die zu langen Nadeln habe ich erstmal pinziert, und der Rest kommt demnächst, bin sogar am überlegen ihn im Herbst nochmal umzutopfen und ihn dann gleich ein bisschen in Schräglage zu bringen
Gruß Timm
Re: Problem Pinus mugo
Hallo Timm,
bitte nicht zu viel an der Kiefer machen. Eine Gemeinheit pro Jahr bzw. Wachstumsperiode sagt man sollte man bei Kiefern nicht überschreiten. Wenn überhaupt, dann nehme die Kiefer aus dem Topf und setzte sie so wie sie ist etwas schräger wieder in den Topf, aber bitte nichts an den Wurzeln machen und nur ein wenig Erde nachfüllen, damit keine Luftpolster im Topf/Schale entstehen.
Es wird meist eh viel zu häufig umgetopft. Kiefern kann man ruhig 3-5 Jahre oder mehr in der Schale stehen lassen, ohne das es Probleme gibt.
bitte nicht zu viel an der Kiefer machen. Eine Gemeinheit pro Jahr bzw. Wachstumsperiode sagt man sollte man bei Kiefern nicht überschreiten. Wenn überhaupt, dann nehme die Kiefer aus dem Topf und setzte sie so wie sie ist etwas schräger wieder in den Topf, aber bitte nichts an den Wurzeln machen und nur ein wenig Erde nachfüllen, damit keine Luftpolster im Topf/Schale entstehen.
Es wird meist eh viel zu häufig umgetopft. Kiefern kann man ruhig 3-5 Jahre oder mehr in der Schale stehen lassen, ohne das es Probleme gibt.
Liebe Grüße
Heiner
Heiner
Re: Problem Pinus mugo
Dann hast du aber dem guten Gesundheitszustand wieder einen Dämpfer gegeben. Bitte das "Hurra" etwas leiser.
Es geht ja darum dass der Baum zur Grundgestaltung topfit ist. Bei der Gestaltung wird er noch genug Federn lassen, muss man nicht vorher schon rupfen.
Jede Nadel macht Photosynthese, macht Zucker. Alles was nicht in Wachstum geht wird als Vorrat für schlechte Zeiten gespeichert. Die letztjährigen Nadeln unterstützen direkt den diesjährigen Austrieb. Oder eben nicht, wenn sie gerupft wurden.
Was meinst du eigentlich genau mit Nadeln pinzieren, einzelne rausgenommen oder den gesamten Trieb gekürzt? "Pinzieren" kenne ich eher von jungen Triebspitzen, die haben aber noch nicht Saison.