Lärche umtopfen, richtiger Zeitpunkt

[koi]

Guten Tag zusammen,
Lärchen umtopfen, viele Meinungen, unterschiedliche Erfahrungen, Was ist wirklich richtig?
Ich "hatte" einige recht ordentliche europäische Lärchen in meiner Sammlung.
Mitte September 2019 habe ich vier davon umgetopft, wie immer.
Die Bäume waren vital, das Laub war saftig grün, die Wurzelspitzen weiß.

Wenig, bis kein Rückschnitt, teilweise neu gedrahtet.
Mäßiger Wurzelrückschnitt, altes Substrat vorsichtig aber nicht vollständig entfernt.
Substrat: Bimskies, Lava, Fruhsdorfer Erde 2:2:1

In meinem Bonsai-Haus - hell, belüftet, frostfrei überwintert.
Alle vier haben im Frühjahr nicht mehr ausgetrieben.

Im Bonsai-Haus stehen noch ca. 20 weitere Laub und Nadelbäume.

Als einzige Erklärung habe ich, dass die Bäume zu nass hatten.

Ich hoffe auf regen Erfahrungsaustausch.
Vielen Dank Karl

[maexart]

Hallo Karl,
Ich habe bisher die besten Erfahrungen mit umtopfen gemacht während sich die Knospen grün färben, zumindest bei den decidua.
Letztes Jahr im Januar hab ich 10 kaempferi in einer Baumschule bestellt, 120-150cm hoch. Die kamen wurzelnackt ohne eine weisse Wurzelspitze und haben alle ausgetrieben.
Ich topfe zwar grundsätzlich auch gerne im Herbst aber bei Lärchen bleibt's beim zeitigen Frühjahr.
VG Max

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[Herbert A]

Servus Karl

Ich muss vorausschicken dass ich Lärchen noch nie im Herbst umgetopft habe.

Für meine klimatischen Gegebenheiten in Salzburg topfe ich relativ spät im Frühjahr um. Meistens so ab Mitte März bis Mitte April.
Abhängig mache ich das vom Entwicklungsstand der Knospen. Wenn sich die Nadeln wie auf dem Bild aus der Knospenhülle schieben topfe ich um. Das kann sich von Jahr zu Jahr natürlich verschieben.

15. März

Larix 15.03.11.jpg (51.7 KiB) 1121 mal betrachtet

Als Substrat verwende ich ausschließlich Akadama und Bims 50:50.
Die Beimischung von Fruhstorfer Erde wie du es machst wäre bei mir problematisch, da wir in Salzburg relativ viel Jahresniederschlag haben und da würde der Baum zu nass stehen. Das kann ein paar Jahre gut gehen, aber irgendwann kann es nicht mehr funktionieren.
Die sicherere Variante ist meines Erachtens ein rein mineralisches Substrat.

Beim umtopfen von Lärchen unterscheide ich außerdem zwischen Yamadorilärchen die noch in der Muttererde stehen und bereits mehrmals umgetopften Lärchen.

Bei Yamadorilärchen entferne ich die Muttererde frühestens 2 Jahre nach dem ausgraben nur halbseitig. Also entweder rechts oder links vom Stamm.
Dabei wasche ich den Wurzelballen auf der gewählten Seite auch vollständig aus um alle Anteile der Muttererde aus dem Ballen zu entfernen. Die andere Seite bleibt weitgehend unangetastet. Im Folgejahr wird dann die andere Seite saniert.

Seitdem ich das so mache ist mir keine Lärche mehr eingegangen.

Bei bereits mehrmals umgetopften Lärchen gehe ich vom Zeitpunkt gleich vor. Allerdings bearbeite ich dann den gesamten Wurzelballen ohne diesen auszuwaschen.

lg
Herbert

[migo]

Hallo Karl,

hier im Ruhrgebiet ist ja meist recht mildes Klima, aber trotzdem topfe ich meist erst im März - genau wie von Herbert gezeigt, wenn die Knospen gerade so das erste frische Grün zeigen.
Ich habe meine Lärche bestimmt schon über 25 Jahre, aber sie reagiert immer noch empfindlich beim Wurelschnitt. Deshalb immer mit Vorsicht und vor Spätfrösten geschützt.
Als Substrat habe ich eine mineralische Mischung. Statt irgendwelcher Erden mische ich immer so gut ein Viertel an Akadama unter. Funktioniert gut.

[koi]

Vielen herzlichen Dank Max, Herbert und Michael für eure schnellen und offensichtlich fundierten Antworten.
Sehr interessant sind deine Erfahrungen Herbert bzgl. der 50:50% Wurzelbehandlung.
Dann werde ich den Austrieb genau beobachten und im März die Lärchen in Bims und Akadama umtopfen.
Grüße Karl