grüner Fächerahorn (16): von der Kübelpflanze zum Bonsai?

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mydear
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grüner Fächerahorn (16): von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von mydear »

Hallo zusammen,

ein quer wachsender Ast meines Garten-Fächerahorn wurde 2014 abgemoost und seitdem als Kübelpflanze gezogen, die letzten 6 Jahre im Teichpflanzkorb (TPK). Wurzelwachstum und Nebari haben davon extrem profitiert. Nach 2 Jahren war erneut Umtopfen angesagt. Bis ich alle Wurzeln sauber ausgekämmt und entwirrt hatte sind eineinhalb Stunden vergangen. Würde wieder in den TPK gesetzt, wiederholt sich das ganze in zwei Jahren erneut. Hmmmm - vielleicht doch mal eine Schale probieren. Gar nicht so einfach, bei knapp 100 cm Gesamthöhe. Sie paßt zwar farblich nicht, doch in der Not frisst der ….
Schade, dass ich nach der Abmoosung nicht konsequent die Mehrfach-Verzweigungen aus dem Stamm reduziert habe. Egal, es soll weniger ein regelkonformer Bonsai, sondern ein eleganter Ahorn mit natürlichem Erscheinungsbild sein. Für mich als Liebhaber der U25-Größe sind die 100 schon hart an der Grenze. Aber ok - ist halt Super-Shohin :lol:

Meinungen, Kommentare, Kritik sehr gerne. Was würdest du machen, wenn es dein Ahorn wäre?

Grüße
Rainer
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durchgewurzelter TPK März 2018, kurz danach wurde umgetopft
durchgewurzelter TPK März 2018, kurz danach wurde umgetopft
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Herbstfärbung als Kübelpflanze Oktober 2021
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der Wurzelansatz 19. März 2022
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19. März 2022, Höhe knapp 100 cm
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Hippo
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Re: grüner Fächerahorn: von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von Hippo »

Salü Rainer,
mydear hat geschrieben: 26.03.2022, 23:43 Was würdest du machen, wenn es dein Ahorn wäre?
Ich würde mich freuen! :lol: :lol: :lol:
Grumpy old fat Kiboko.
ChrisHil

Re: grüner Fächerahorn: von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von ChrisHil »

Hallo Rainer, das ist doch ein schöner Baum mit sehr schönen Laub. Ich würde dann einen Ast verjüngen.
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mydear
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Re: grüner Fächerahorn: von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von mydear »

Hippo hat geschrieben: 27.03.2022, 00:50 Ich würde mich freuen! :lol: :lol: :lol:
Danke George,
das war die beste Einstimmung für diesen herrlichen Sonntag 8)

Grüße
Rainer

ChrisHil hat geschrieben: 27.03.2022, 00:54 das ist doch ein schöner Baum mit sehr schönen Laub. Ich würde dann einen Ast verjüngen.
Hallo Chris,
vor allem dieser Ast stört mich auch. Mal sehen ob der Palmatum nach dem Frühsommerschnitt dort Rückknospung anbietet.

Grüße
Rainer
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ania
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Re: grüner Fächerahorn: von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von ania »

Du könntest den gelb markierten komplett raustun. Um den entstandenen Leerraum zu füllen, den Ast darunter hochziehen und einen kleinen Substamm draus machen.
Schöner Baum, die Herbstfärbung ist ein Knaller.
sauwoidman
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Re: grüner Fächerahorn: von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von sauwoidman »

Hallo Rainer!

Ich würde ebenfalls den bereits mehrfach erwähnten Ast entfernen, und zwar nach Möglichkeit direkt am Ansatz. Wenn du ihn nur zurücknimmst und einen Teil davon stehen lässt, wird dieser von der Stärke her später nie zur restlichen Krone dazupassen und immer herausstechen.
Und hat der kleine Ast ganz unten einen Zweck, Stammverdickung oder ähnliches? Weil wenn nicht, würde ich auch bei dem überlegen, ihn wegzunehmen. Der passt nicht ganz ins Bild, der sitzt für einen Nebenstamm zu hoch, aber für einen richtigen Ast zu tief ....

Ansonsten ist das ein sehr nettes Bäumchen (oder darf man dazu schon Baum sagen? :lol: ), besonders das Herbstbild ist unglaublich, fast wie mit einer rosaroten Lackdose besprüht!

MfG Reinhold!
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-Michi-
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Re: grüner Fächerahorn: von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von -Michi- »

Die Herbstfärbung ist echt der Knaller. Und schöner flacher Wurzelansatz - da merkt man, dass du viel zeit investiert hast ;)
Wenn Du für ein Jahr planst,
dann säe Korn.
Wenn du für ein Jahrhundert planst,
dann pflanze Bäume!
(chinesisches Sprichwort)
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mydear
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Re: grüner Fächerahorn: von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von mydear »

-Michi- hat geschrieben: 28.03.2022, 21:38 Die Herbstfärbung ist echt der Knaller. Und schöner flacher Wurzelansatz - da merkt man, dass du viel zeit investiert hast ;)
Ja Michi, das ist bei mir schon Automatismus, jedes Nebari möglichst perfekt zu entwickeln. Sogar bei nicht für Bonsai geplanten Bäumchen. Jeder hat einfach seine Macke, das ist meine...

Grüße
Rainer
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mydear
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Re: grüner Fächerahorn: von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von mydear »

ania hat geschrieben: 27.03.2022, 11:16 Du könntest den gelb markierten komplett raustun. Um den entstandenen Leerraum zu füllen, den Ast darunter hochziehen und einen kleinen Substamm draus machen.
Hallo Ania,
das wollte ich an sich vermeiden. Da muss ich noch in mich gehen...

Grüße
Rainer
sauwoidman hat geschrieben: 28.03.2022, 21:18 Ich würde ebenfalls den bereits mehrfach erwähnten Ast entfernen, und zwar nach Möglichkeit direkt am Ansatz. Wenn du ihn nur zurücknimmst und einen Teil davon stehen lässt, wird dieser von der Stärke her später nie zur restlichen Krone dazupassen und immer herausstechen.
Und hat der kleine Ast ganz unten einen Zweck, Stammverdickung oder ähnliches? Weil wenn nicht, würde ich auch bei dem überlegen, ihn wegzunehmen. Der passt nicht ganz ins Bild, der sitzt für einen Nebenstamm zu hoch, aber für einen richtigen Ast zu tief ....

Ansonsten ist das ein sehr nettes Bäumchen (oder darf man dazu schon Baum sagen? :lol: ), besonders das Herbstbild ist unglaublich, fast wie mit einer rosaroten Lackdose besprüht!
Hallo Reinhold,
2021 war ein Ausnahmejahr mit der Herbstfärbung. Der war noch nie so extrem rot.

Mit der Dicke des Astes kannst du recht haben, das könnte später ein Problem werden.

Den unteren Ast habe ich dran gelassen, weil er den optisch hohen Stamm verkürzt. Ich finde ich gar nicht schlecht. Da scheine ich einer von nur wenigen zu sein mit dieser Einschätzung.

Grüße
Rainer
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Köhler Rudolf
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Re: grüner Fächerahorn: von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von Köhler Rudolf »

Hallo Rainer,

ohne drahten bekommst du aus meiner Sicht keine Ordnung in den Baum.
Ich würde die wichtigsten Äste drahten und in die gewünschte Form bringen.

Wenn du den gelb markierten Ast entfernst, entsteht erst einmal eine große Lücke.
Versuche ihn doch abzusetzen. Wachsen lassen darfst du ihn aber auch nicht, sonst wird er im Stammansatz noch dicker.

Die unteren Äste müssen an Dicke zunehmen. Also wachsen lassen.
Oben kannst du noch etwas besser sauber machen.
Grüße
Rudi K.
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Georg
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Re: grüner Fächerahorn: von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von Georg »

Du kennst doch Deinen Baum am besten. Zeigt er im Sommer nach seinem Rückschnitt viele neue Knospen auch in diesem Bereich, so könntest Du den Ast rausnehmen. Sonst würde ich den Ast zurückgeschnitten erst mal dran lassen und diese Seite richtig sonnenexponiert aufstellen.
Dann kannst Du immer noch schneiden, wenn neue Knospen kommen.
Gruß
Rüdiger
Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
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mydear
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Re: grüner Fächerahorn: von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von mydear »

Köhler Rudolf hat geschrieben: 29.03.2022, 08:56 ohne drahten bekommst du aus meiner Sicht keine Ordnung in den Baum.
Ich würde die wichtigsten Äste drahten und in die gewünschte Form bringen.

Wenn du den gelb markierten Ast entfernst, entsteht erst einmal eine große Lücke.
Versuche ihn doch abzusetzen. Wachsen lassen darfst du ihn aber auch nicht, sonst wird er im Stammansatz noch dicker.

Die unteren Äste müssen an Dicke zunehmen. Also wachsen lassen.
Oben kannst du noch etwas besser sauber machen.
Hallo Rudi,
danke für deine Tipps. Dein Erfolgsrezept mit Wachsen lassen und komplett Drahten habe ich zuletzt bei einigen Rohlingen erfolgreich ausprobiert. Gut dass du erneut daran erinnerst. Dein aktueller Arakawa beweist es sehr anschaulich. Das Dilemma „Herausschneiden und Lücke“ oder „Belassen und zu dicker Ast“ war der Grund für die Anfrage was andere machen würden.

Auf den Fotos ist kaum zu erkennen, dass der Gipfel stark nach hinten wächst. Ein Handycap, doch finde ich andere Vorderseiten noch schlechter.

Grüße
Rainer
Georg hat geschrieben: 29.03.2022, 11:52 Du kennst doch Deinen Baum am besten. Zeigt er im Sommer nach seinem Rückschnitt viele neue Knospen auch in diesem Bereich, so könntest Du den Ast rausnehmen. Sonst würde ich den Ast zurückgeschnitten erst mal dran lassen und diese Seite richtig sonnenexponiert aufstellen.
Dann kannst Du immer noch schneiden, wenn neue Knospen kommen.
Hallo Rüdiger,
an dem Ahorn habe ich 2021 einen Gipfelast als Shohin abgemoost. Vorher war oben alles sehr dicht, dass keine Rückknospung erfolgt ist. Seit August 2021 steht diese Seite sonnenzugewandt. Bislang erkenne ich keine neuen Knospen im Gipfelbereich. Zumindest um die Schnittstelle oben links erwarte ich heuer neue Triebe.


Grüße
Rainer
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Vorderseite: der Gipfel flieht nach hinten
Vorderseite: der Gipfel flieht nach hinten
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Rückseite: der linke Ast sowie die beiden Äste auf gleicher Höhe stören. Die unteren Äste wachsen auf den Betrachter zu
Rückseite: der linke Ast sowie die beiden Äste auf gleicher Höhe stören. Die unteren Äste wachsen auf den Betrachter zu
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bonulli
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Re: grüner Fächerahorn: von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von bonulli »

Vielleicht könntest du am Problemast mittels Bohrablaktion eine Möglichkeit zum Absetzen schaffen?

Der Baum gefällt mir in seiner schlanken Eleganz *daumen_new*
Gruß,
Ulrike
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Gary
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Re: grüner Fächerahorn: von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von Gary »

Hallo Rainer,
dann noch eine Meinungsäußerung.
  • - Mir gefällt der kleine Austrieb nahe dem Stammfuß. Der nimmt der Höhe die Leere und macht den Baum besonders.
mydear hat geschrieben: 29.03.2022, 15:32 Auf den Fotos ist kaum zu erkennen, dass der Gipfel stark nach hinten wächst. Ein Handycap, doch finde ich andere Vorderseiten noch schlechter.
  • - Das Gefühl hatte ich schon anhand der Fotos. Gut, dass Du es thematisierst, verstehe aber nicht weshalb Du nicht gegensteuerst? Stab dran und nach vorne spannen.
bonulli hat geschrieben: 29.03.2022, 23:34 Der Baum gefällt mir in seiner schlanken Eleganz *daumen_new*
  • - Ja, mir auch und deshalb sind alle Überlegungen zu dem Problemast - außer komplett ab - aus meiner Sicht auch keine Alternativen.
Insgesamt würde der Ahorn wohl von ausgelichteten (optisch leichteren), geordneteren Aststrukturen profitieren.
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary

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mydear
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Re: grüner Fächerahorn: von der Kübelpflanze zum Bonsai?

Beitrag von mydear »

Hallo Gary,

dieser Ahorn sollte ja kein Bonsai werden. Insofern muss ich jetzt umdenken, habe ich mich bislang nicht Gestaltungsziel und konsequente Gestaltung gekümmert.

Danke für deine Anregungen, das lohnt sich umzusetzen. Und zum Problemast fällt mir ein Spruch ein, ich weiß leider nicht mehr von wem: "wenn du ein Problem an einem Baum hast, dann schneide es ab". War das Horst Krekeler oder Michael Wilhelm? Egal, der Spruch trifft hier zu.

Grüße
Rainer
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