Wüstenrose Anzucht

Erfahrungsaustauscht und Dokumentation von Sämerein und Stecklingsanzucht von Gehölzen auf dem Weg zur Bonsai tauglichen Rohpflanze.
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Marlies.S
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von Marlies.S »

Es kommt immer auf den Stand an. Meine Sämlinge stehen im Gewächshaus und müssen da Temperaturen zwischen 10-50°C ertragen. Im Moment gieße ich da täglich. Aber generell brauchen Wüstenrosen im Sommer ausreichend Wasser.
Hippo
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von Hippo »

Marlies.S hat geschrieben: 16.06.2022, 10:08 Im Moment gieße ich da täglich. Aber generell brauchen Wüstenrosen im Sommer ausreichend Wasser.
Leider ist das keine Antwort auf meine Frage.

Hat vielleicht doch jemand einen Indikator wonach er/sie die Giessinterwalle bei mineralischem Substrat richtet?
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mydear
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von mydear »

Hippo hat geschrieben: 16.06.2022, 12:50 Hat vielleicht doch jemand einen Indikator wonach er/sie die Giessinterwalle bei mineralischem Substrat richtet?
Na George, du machst das doch nicht erst seit gestern.
Es gibt bei Trockenheit leichten Farbwechsel bei Bims, Lava und deutlich stärker bei Akadama & Co. Daran erkennst du wenn es zeit zum Gießen wird.
Außerdem gibt es noch die Zahnstocher-Methode: 10 min in das Substrat stecken. Wenn er beim Herausziehen trocken ist wird es Zeit zu Gießen.

Grüße
Rainer
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Hippo
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von Hippo »

Danke Rainer, ja schon, aber bei den Adenium Sämlingen soll man anscheinend noch weiter zuwarten mit Wässern, nachdem das Substrat schon furztrocken ist. Mich hätte eben interessiert ob jemand da einen Anhaltspunkt hat, wie lange man zuwarten soll.
Ich mache es halt nach Bauchgefühl aber habe immer etwas Bammel, dass ich zu früh oder zu viel wässere und dann die Schweinchen Matsch werden, oder eben das Gegenteil, dass sie auf einmal an der Sonne verschrumpeln und so hopps gehen.
Im Substrat mit der 50 % Erde glaube ich ein besseres Gefühl für die Feuchte zu haben aber beim körnigen Zeug muss ich immer raten; darum suche ich eben ein Rezept resp. einen Indikator.

Gruss George
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Heiner B.
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von Heiner B. »

Hallo George,

da Wüstenrosen ja zu den Sukkulenten gehören, macht es denen nicht viel aus, wenn die doch mal etwas zu trocken stehen und eventuell sogar ein paar Blättchen durch zu wenig Gießen verlieren sollten. Die treiben willig wieder aus. Nur zu feucht dürfen die auf keinen Fall stehen, dann werden die schnell matschig.

Ich hatte mir ja vor knapp 2 Jahren 3 einjährige Jungpflanzen davon gekauft, bei denen ich die Pfahlwurzeln entfernte und dann als Steckling bewurzelt hatte. Bin dabei nach dem in einem früheren Post von mir verlinkten Video vorgegangen. Das funktionierte auch einwandfrei. Nur eine Pflanze hatte es nicht geschafft, die anderen beiden wachsen sehr kräftig. Habe immer recht wenig gegossen. Und da ich die mal ein "paar Tage vergessen" (das können auch 2 Wochen oder so gewesen sein :oops: ) hatte, sind wirklich mal bei einer fast alle Blätter vertrocknet. Nach dem Gießen kamen die jedoch nach einiger Zeit wieder.

Deine ganz kleinen Wüstenröschen würde ich aber noch nicht allzu trocken halten, aber doch so, dass die auf keinen Fall nasse Füße bekommen. Also ruhig mal 2-4 Tage abtrocknen lassen und beobachten, ob die Blättchen hängen.
Liebe Grüße
Heiner
Hippo
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von Hippo »

Salü Heiner,

Danke für deine Ausführungen.
Da ich beruflich oft mit dem Ein- und Verkauf von u.A. Sukkulenten und Kakteen zu tun hatte, mochte ich mich in meiner Freizeit nur bedingt auch noch damit beschäftigen.
Bei mehrjährigen Sukkulenten fällt es mir nicht schwer sie mal ein paar Tage trocken stehenzulassen aber bei den Babys sorge ich mich etwas mehr.
Heiner B. hat geschrieben: 16.06.2022, 17:36 Also ruhig mal 2-4 Tage abtrocknen lassen ...
Ja, das mach ich so in etwa. Allerdings an sonnigen Tagen warte ich keine 4 Tage.
Heiner B. hat geschrieben: 16.06.2022, 17:36 ...und beobachten, ob die Blättchen hängen.
So lange habe ich noch nie zugewartet. Ich habe bisher immer wieder vorsichtig an den kleinen Dickbäuchen rumgedrückt ob sie etwa wegen Trockenheit erweichen würden, aber richtig weich wurde noch keines.

Gruss George
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Buschfix
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von Buschfix »

Kauf Dir von Lechutsa die kleinsten Selbstbewässerungstöpfe und gut ist es!
Da ist dann auch noch Pon dabei!
Eintopfen Wassertank auffüllen und gut ist es !
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von Hippo »

Buschfix hat geschrieben: 17.06.2022, 16:08 Kauf Dir von Lechutsa die kleinsten Selbstbewässerungstöpfe
Salü Klaus,

Danke für dein Feedback aber das ist wohl eines der Dinge wo ich noch gewisse Vorbehalte habe.
Irgendwie bin ich noch jemand aus der alten Schule und mag etwas Dreck und handdosierte Pflege.

Gruss George
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Buschfix
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von Buschfix »

Am Natürlichen Standort finden die Adenium auch keine großartig Humose Erde vor!
Es kommt ihr also entgegen stark Mineralisches Substrat zu verwenden!
Es kann schon etwas z.b. Kakteenerde so 15-20% beigemischt werden! Aber dann gute Abflussöfnungen bereit stellen!

Klaus
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Silke
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von Silke »

Hallo zusammen!

Beim Lesen in diesem Thread bekam ich Lust daran die Aussaat und Anzucht von Wüstenrosen auch zu probieren und habe darum dann online ein Tütchen Samen bestellt.

Am 17. Juni wurde folgendes Substrat gemischt:
Akadama fein, Quarzsand, Kokoserde. 1/1/1

In das Minigewächshaus gab ich am Boden eine Drainage aus Zeolith, da ich diesen noch übrig hatte.

Die 8 Samen sahen augenscheinlich allesamt gut aus.
Im gleichen Abstand gesät und dann sehr dünn mit Substrat bedeckt.
Ein bisschen vorsichtig angegossen und im Haus auf die sonnige Fensterbank gestellt.

Am 22. Juni (nach nur 5 Tagen) kam ein Sämling aus der Erde! *lieb*
Meine Hoffnung, dass alle anderen Samenkörner dann nacheinander herauskommen habe ich nun nach 9 Tagen leider beinahe verloren, warte aber noch etwas ab.

Diesen einen Sämling möchte ich nun aus dem Gewächshaus herausholen, in ein eigenes Gefäß pflanzen und ganz behutsam an die Sonne draußen gewöhnen.

Um ein gleichmäßiges Nebari zu erzielen soll man ja recht früh die Keimwurzel kappen.
Bei nur einem einzigen gekeimten Sämling habe ich allerdings etwas Bammel davor und mag ihn nicht verlieren.

Bin gespannt, wie sich unsere Sämlinge hier in diesem Thread weiterhin entwickeln!

Lieben Gruß in die Runde und allen einen schönen Sonntag!
Silke
Dateianhänge
Substrat: Akadama fein, Quarzsand, Kokoserde, Drainage: Zeolith
Substrat: Akadama fein, Quarzsand, Kokoserde, Drainage: Zeolith
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Wüstenrosensaatkörner
Wüstenrosensaatkörner
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Wüstenrose: 9 Tage jung
Wüstenrose: 9 Tage jung
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Hippo
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von Hippo »

Salü Silke,

Freut mich riesig, dass Du dich anstecken liessest.
Tut mir Leid für deine magere "Ausbeute".

Bei meinem Misserfolg des Nichtgekeimten gab ich der fehlenden Wärme die Schuld.
Die ersten 12 Samen habe ich noch über der Heizung "ausgebrütet". Dass 11 davon gekeimt sind, ist offenbar kein schlechter Schnitt.
Den einen Nichtgekeimten wollte ich ersetzen aber da war die Heizung schon abgestellt und zuweilen unter 20°C. Das war vielleicht zuwenig. Im Internet werden optimale Temperaturen, über 20°C, eher gegen 30°C empfohlen. Das heisst für mich, entweder im Hochsommer in der grössten Hitze draussen resp. im Treibhaus aussäen oder dann im Frühjahr Drinnen solange die Heizung noch läuft. ..... So lernt man dazu. :lol:

Ich habe übrigens immer noch drei Stück in der rein organischen Aussaaterde weil mir noch 3 Stück 10-er Töpfchen fehlen zum umtopfen. Gibt es bei mir oben auf dem Hügel nicht. Interessanterweise sind diese drei die dicksten Schweinchen im Stall. Vermutlich weil ich denen das Pfahlwürzelchen noch nicht abgezwickt habe und vielleicht auch weil die Dinger ev. doch ganz gerne im organischen Substrat stehen. Keine Ahnung. *kopfkratz* *schulter zuck*

Jedenfalls wünsche ich dir weitere erfolgreiche Versuche für eine schöne Auswahl an Jungpflänzchen. Ich werde wahrscheinlich auch höchstens die Hälfte behalten und was nicht frühzeitig eingeht gelegentlich veräussern.

Schönen Gruss
George
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von Hippo »

So, jetzt habe ich nach 60 Tagen auch die letzten drei Sämlinge in durchlässiges Substrat umgetopft.
Habe wieder die Pfahlwurzeln gekappt und die längsten Würzelchen etwas zurückgenommen.
Diesmal habe ich 11-er Plastiktöpfchen genommen und noch etwas mehr Blumenerde und Osmocote ins Substrat gemischt. Ich denke, dass es so genügen wird einmal pro Woche zu wässern. Die Anderen im 9-er Tontöpfchen wässere ich aktuell zwei mal pro Woche.
Es ist eine Freude wie die Babys immer pummeliger und belaubter werden. Langsam strecken sie auch die Spitzen und deuten an, ein Stämmchen treiben zu wollen.
Die frisch Umgetopften bleiben erstmal ein paar Tage im Halbschatten mit Kunstlicht und die Anderen erfreuen sich des Sonnenscheins auf dem Balkon.
.
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Buschfix
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von Buschfix »

Ja das gefällt schon sehr,

Nicht vergessen Adenium ist ein Starkzehrer! So fern du kein Pon zum beimischen genommen hast kannst du nach 1 Monat schon ein wenig was von Kakteen Dünger zugeben!

Klaus
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von Hippo »

Salü Klaus,

Danke für dein Feedback. Pon ist mir unbekannt aber ich habe bisher Osmocote ins Substrat gemischt und gebe ab und zu etwas Wuxal ins Giesswasser.
Bisher benehmen sich die Babys ganz ordentlich und ich hoffe, dass das so bleibt.

Gruss George
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Heiner B.
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Re: Wüstenrose Anzucht

Beitrag von Heiner B. »

Hallo Gerorge,

Pon ist einfach nur ein mineralisches Substratgemisch mit u.a. Zeolith und einem Langzeitdünger, also nichts anderes, was die meisten hier eh als sogenanntem modernen Substrat, nur mit teilweise unterschiedlichen Zusammensetzungen und meist auch deutlich günstigeren Komponenten, verwenden.

Im Spätsommer werde ich meine zwei Wüstenrosen (inzwischen gute 20 cm groß und knapp 4 Jahre alt) mal umtopfen und dann mal schauen, wie sie sich entwickelt haben. Ich hatte diese ja, wie in einem youtube-Video beschrieben, komplett entwurzelt und den Caudex durchtrennt, sodass wirklich keine Wurzeln mehr übrigblieben und dann eingepflanzt. Bei 2 von 3 hat das problemlos funktioniert und die treiben ziemlich kräftig. Die dritte ist wohl wegen zuviel Gießen eingegangen. Inzwischen gieße ich die nur recht sparsam aber regelmäßig und im Sommer natürlich deutlich öfter wie im Winter.
Liebe Grüße
Heiner
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