Umtopfen von Wacholder

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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Sanne
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Umtopfen von Wacholder

Beitrag von Sanne »

Ich habe vor ca. 10 Jahren meiner Cousine einen chinesischen Wacholder vermacht.

Nun habe ich zwei Fragen zum Umtopfen:
1) Kann der Wacholder auch im Spätsommer umgetopft werden? (Kein Gewächshaus vorhanden).
2) Der Baum wurde zuletzt vor ca. 10 Jahren von mir umgetopft. Ist ein radikaler Wurzelschnitt möglich oder lieber schrittweise vorgehen?

Grüße, Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
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HeinrichI
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Re: Umtopfen von Wacholder

Beitrag von HeinrichI »

Na Sanne, mit Dir redet wohl keiner.
Ich persönlich würde bis zum Frühjahr warten, die paar Monate kann er auch noch warten.
Für mich ist immer das Frühjahr die passende Zeit zum Umtopfen; sicher sind die "Experten" zu jedem beliebigen Zeitpunkt in der Lage umzutopfen. Ich weis auch, dass es im Spätsommer gerade bei Koniferen möglich ist. So können sich im selben Jahr die Wurzeln noch etablieren.
Dann viel Glück, Gruß Heiner
Berndbonsai
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Re: Umtopfen von Wacholder

Beitrag von Berndbonsai »

Hallo Sanne
Spät aber doch eine Antwort.
Topfst Du den Baum um? Dann hast Du ja die nötige Erfahrung. Wacholder verträgt umtopfen im Herbst sehr gut und ich schütze meine auch dann im Winter nicht. Der Wurzelschnitt kann deutlich sein ist aber, logischerweise, das ist ja für Dich nichts neues, vom Gesamtzustand des Baumes abhängig. ICH würde aber auf versuchen den Ballen aufzulösen und neues Substrat einzubringen.
Gruß Bernd
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Sanne
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Re: Umtopfen von Wacholder

Beitrag von Sanne »

Hallo Bernd,

vielen Dank für Deine hilfreiche Antwort.
So werde ich es machen.

Grüße, Sanne
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Hippo
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Re: Umtopfen von Wacholder

Beitrag von Hippo »

Salü Sanne,

Falls ich das richtig verstanden habe, sollte bei diesem Umtopfen der Wurzelballen eher saniert werden als nur äusserlich etwas gelockert zu werden und ein wenig frisches Substrat zu bekommen.
Wäre es ein normales Umtopfen mit wenigen Eingriffen im Ballen, würde ich nichts gegen einen Termin im Frühherbst haben. Aber da der Ballen wahrscheinlich nach zehn Jahren recht kompakt ist, wird es ziemlich viele Verletzungen und Reduktionen geben. Da Wachholder recht langsam regenerierend sind, würde ICH auf jeden Fall den Frühling bevorzugen.

Gruss George
Grumpy old fat Kiboko.
Berndbonsai
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Re: Umtopfen von Wacholder

Beitrag von Berndbonsai »

Hippo hat geschrieben: 03.08.2022, 18:52 Da Wachholder recht langsam regenerierend sind, würde ICH auf jeden Fall den Frühling bevorzugen.

Gruss George
Ja George, wenn meine Erfahrungen mit Bonsai auf dem Stand vom Jahr 2000 geblieben wären würde ich das auch tun.
Gruß Bernd
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Hippo
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Re: Umtopfen von Wacholder

Beitrag von Hippo »

Berndbonsai hat geschrieben: 03.08.2022, 19:42 ... wenn meine Erfahrungen mit Bonsai auf dem Stand vom Jahr 2000 geblieben wären würde ich das auch tun.
Ja, da waren wir noch beide jung und knackig, wa? :lol:
Bestimmt hast Du aus deinem Sichtwinkel Recht Bernd, erstaunt bin ich dann allerdings über die rasch erfolgte Evolution von Wachholdern.

Spass beiseite, für ein "normales" Umtopfen mit überschaubaren Eingriffen mag der Herbst durchaus angebracht sein. Jedoch für das Sanieren eines zehnjährigen, kompakten Wurzelballens würde ICH es nicht riskieren, deshalb würde ich auf Nummer Sicher gehen.

Gruss George
Grumpy old fat Kiboko.
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ania
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Re: Umtopfen von Wacholder

Beitrag von ania »

Der hatte doch zig Millionen Jahre oder mehr Evolutionszeit, um auf die geniale Idee zu kommen, günstige Spätsommer/Frühherbst-Bedingungen für Wurzelwachstum zu nutzen. Das gleiche gilt fürs Frühjahr. Im heißen Sommer verlagert er das Wurzelwachstum in tiefere Erdschichten, die ihm allerdings im Bonsaitopf verwehrt sind, und im Winter lässt er es bleiben.
Evolutionstechnisch sind ihm 1000 Jahre Bonsaigeschichte genauso egal wie die letzten 20.
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Andreas Ludwig
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Re: Umtopfen von Wacholder

Beitrag von Andreas Ludwig »

Nicht, um die Schreibtisch-Theoretiker allzu sehr zu embetieren, aber ich möchte Sanne fragen, ob sie ein Bild dieses Wacholders hat, vielleicht auch des Wurzelstocks. Ungestraft rausnehmen, knipsen und wieder reinstopfen ist möglich, auch jetzt. Ein sauberer Befund ist immer hilfreich, wenn man individuelle Therapien erarbeiten will.
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Re: Umtopfen von Wacholder

Beitrag von Sanne »

Leider habe ich vom Wacholder noch keine aktuellen Bilder von meiner Cousine bekommen, Andreas.

Grüße, Sanne
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Re: Umtopfen von Wacholder

Beitrag von Sanne »

Falls es noch von Interesse ist: heute wurde der chinesische Wacholder meiner Cousine nach ca. 10 Jahren! umgetopft.
Das größte Problem war, den Baum überhaupt aus der Schale raus zu bekommen. Danach wurde versucht, den stark verwurzelten Ballen mit einem Bambusstäbchen aufzulockern sowie mit einem harten Wasserstrahl die alte Erde zu entfernen. Anschließend wurden noch „Tortenstücke“ vom Ballen geschnitten und der Baum in dieselbe Schale mit frischem Substrat getopft.

Das war ja wirklich ein Kraftakt. *schwitz*

Grüße, Sanne
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der Wurzelballen vor dem Umtopfen
der Wurzelballen vor dem Umtopfen
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nach dem Ausspülen und Wurzelschnitt
nach dem Ausspülen und Wurzelschnitt
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der Wacholder nach dem Umtopfen
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mydear
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Re: Umtopfen von Wacholder

Beitrag von mydear »

Hallo Sanne,
solch verfilzte Wacholderwurzeln kenne ich. Ich wäre ähnlich wie du vorgegangen. Wichtig ist vor allem gutes Fixieren, dass der Wacholder nachher in der Schale nicht wackelt.

Grüße
Rainer
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Sanne
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Re: Umtopfen von Wacholder

Beitrag von Sanne »

Danke für Deine Rückmeldung, Rainer.
Ach ja, das Grün hatte ich nur ganz grob zurück geschnitten und ein paar Stecklinge davon gemacht. Mal sehen, ob sie anwachsen.

Grüße. Sanne
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Stecklinge
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mydear
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Re: Umtopfen von Wacholder

Beitrag von mydear »

Heuer habe ich auch erstmals Wacholder-Stecklinge gesetzt. Ich hoffe dass es uns beiden gelingen möge.

Grüße
Rainer
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