Lottes Wald - Ulmus japonica
Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
Danke Monika und Sanne für die Infos zur Schale. Je länger ich mich für Schalen interessiere, desto mehr fasziniert mich die perfekte Formensprache der traditionellen Tokoname-Schalen. Den Töpfer kannte ich noch nicht.
Ergänzung zum schönen Wald: was mich irritiert ist die gedrängte Versammlung von 4 Stämmen, die mir den Zugang in den Wald versperren. Als ob ich vor einem Zaun stehen würde. Links und rechts dagegen ist sowohl Platz als auch unterschiedlicher Abstand der Bäume zueinander. Ich hoffe du verstehst was ich meine.
Grüße
Rainer
Ergänzung zum schönen Wald: was mich irritiert ist die gedrängte Versammlung von 4 Stämmen, die mir den Zugang in den Wald versperren. Als ob ich vor einem Zaun stehen würde. Links und rechts dagegen ist sowohl Platz als auch unterschiedlicher Abstand der Bäume zueinander. Ich hoffe du verstehst was ich meine.
Grüße
Rainer
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“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
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Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
Diese waagerecht abstrebenden Äste des Hauptbaums.
Hallo Andreas!
Entschuldige bitte, aber ich sehe nur einen waagerecht abstehenden Ast von dem links daneben stehenden kleineren Stamm und in der Krone ganz oben einen winzig kleinen abstrebenden Seitenast des Hauptbaumes auf dem Deine Aussage zutrifft. Sämtliche andere Äste streben stets etwas nach oben. Das kann man doch akzeptieren. Deine angedeutete Kritik empfinde ich als zu streng. Nicht übel nehmen.
Liebe Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Eva Warthemann
Hallo Andreas!
Entschuldige bitte, aber ich sehe nur einen waagerecht abstehenden Ast von dem links daneben stehenden kleineren Stamm und in der Krone ganz oben einen winzig kleinen abstrebenden Seitenast des Hauptbaumes auf dem Deine Aussage zutrifft. Sämtliche andere Äste streben stets etwas nach oben. Das kann man doch akzeptieren. Deine angedeutete Kritik empfinde ich als zu streng. Nicht übel nehmen.
Liebe Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Eva Warthemann
An Mitgift ist noch keiner gestorben
Mitglied im BCD
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Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
Offtopic:
Hallo Rainer,
Du lagst mit Deiner Vermutung ja nicht verkehrt.
Allerdings weiß ich nicht genau, ob Reiho der Künstlername von dem japanischen Töpfer Kataoka Katsushi (gebürtiger Name) ist oder die Töpferei, in der er arbeitet, gemeint ist. Jedenfalls sind beide Siegel identisch.
Grüße, Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
(Zitat von Gisela V.)
Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
Danke Sanne, die Form kam mir schon sehr typisch für diese Töpferei vor.Sanne hat geschrieben: ↑31.12.2022, 16:37Du lagst mit Deiner Vermutung ja nicht verkehrt.
Allerdings weiß ich nicht genau, ob Reiho der Künstlername von dem japanischen Töpfer Kataoka Katsushi (gebürtiger Name) ist oder die Töpferei, in der er arbeitet, gemeint ist. Jedenfalls sind beide Siegel identisch.
Aus welcher Quelle hast du gezeigtes Bild und Töpfer? Da würde ich gerne mal etwas schmökern.
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
Hallo Monika,
ein wirklich wunderbarer Wald den du uns hier präsentierst. Schön, dass er zu dir gefunden hat. Einhellig sind hier alle der Meinung, dass die Ursprungsgestaltung den Wald am eindrucksvollsten gezeigt hat. Meister hin oder her, die Umgestaltung hat bei vielen nicht mehr die Imagination wecken mögen, an ein uns bekanntes Waldbild.
Ich habe den Wald auch auf mich wirken lassen und mir dabei einige Gedanken zur weiteren Entwicklung gemacht - rein formal, und aufgrund der Fotos im 2D. Für mich war vor allem die oft angesprochene Dichte nicht mehr bei jedem der Einzelbäumen nachvollziehbar/ stimmig und ich habe dann virtuell einen etwas gröberen Schritt vollzogen und einen der dickeren Bäume eliminiert. Das Ziel war ein neues Verhältnis von Dichte und Leere zu erhalten, das wieder Spannung erzeugt. Es ist eine ganz persönliche Empfindung und mehr Bauchgefühl. Ob es dem allgemeinen Geschmack hier entspricht? Ich werfe meine Idee hier einfach mal ein.
Das Bild ist mehr schlecht als recht, soll einfach der Ansatz zeigen, den ich für mich aufgrund der vorliegenden Bilder überlegt hatte.
Weiterhin viel Erfolg mit der Weitergestaltung.
Gruss, roro
ein wirklich wunderbarer Wald den du uns hier präsentierst. Schön, dass er zu dir gefunden hat. Einhellig sind hier alle der Meinung, dass die Ursprungsgestaltung den Wald am eindrucksvollsten gezeigt hat. Meister hin oder her, die Umgestaltung hat bei vielen nicht mehr die Imagination wecken mögen, an ein uns bekanntes Waldbild.
Ich habe den Wald auch auf mich wirken lassen und mir dabei einige Gedanken zur weiteren Entwicklung gemacht - rein formal, und aufgrund der Fotos im 2D. Für mich war vor allem die oft angesprochene Dichte nicht mehr bei jedem der Einzelbäumen nachvollziehbar/ stimmig und ich habe dann virtuell einen etwas gröberen Schritt vollzogen und einen der dickeren Bäume eliminiert. Das Ziel war ein neues Verhältnis von Dichte und Leere zu erhalten, das wieder Spannung erzeugt. Es ist eine ganz persönliche Empfindung und mehr Bauchgefühl. Ob es dem allgemeinen Geschmack hier entspricht? Ich werfe meine Idee hier einfach mal ein.
Das Bild ist mehr schlecht als recht, soll einfach der Ansatz zeigen, den ich für mich aufgrund der vorliegenden Bilder überlegt hatte.
Weiterhin viel Erfolg mit der Weitergestaltung.
Gruss, roro
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- Baum rechts entfernt und zustätzlich rechts etwas aufgerichtet
- Ulme14_2022-roro.jpg (356.7 KiB) 1221 mal betrachtet
Sind diese Blumen künstlich? - Natürlich.
Also natürlich oder künstlich? - Natürlich künstlich!
Also natürlich oder künstlich? - Natürlich künstlich!
Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
Vielen Dank für eure rege Beteiligung, Sanne, Andres, Rainer, Eva und roro!
Offenbar ist der Wald sehr anregend.
@ Sanne:
Danke für die weitere Info zur Schale, dass Kataoka Katasushi und Reiho das gleiche Siegel haben!
@ Andreas:
Deinen erster Beitrag finde ich insofern interessant, da er zwei Themen anspricht:
1. Umgang mit dem Erbe
2. Stilfragen im weiteren Sinn
Zu 1.: Umgang mit dem Erbe
Du hast ja schon selbst beschrieben:
Es ist ein wenig wie mit Yamadori, manches ist änderbar, anderes nicht. Und ob Änderungen auch Verbesserungen werden und nicht einfach nur „anders“, bleibt auch abzuwarten. Und es liegt, wie immer, im Auge des Betrachters.
In diesem Sinne habe ich auch über mein vorsichtiges Herantasten an die Pflege und Gestaltung geschrieben. Die waagerecht abstehen Äste haben auch mich zunächst irritiert und erscheinen mir etwas unnatürlich oder, wie du schriebst, stilisiert. Als ich dann nach den Frühjahrfotos ans Schneiden ging (ich wollte erstmal sehen, wo es überhaupt Austrieb gibt, nur außen oder auch innen) habe ich viele lange und gerade durchgehende Ästchen und Zweige auf innenliegenden Austrieb gekürzt, um Verzweigung weiter innen zu erreichen. Und während ich das tat, durchzuckte mich plötzlich der Gedanke, dass die Äste und Zweige vielleicht deswegen so aussehen, weil die Zweiglein nur so überleben und Kurzes weiter innen vielleicht abstirbt oder zumindest nicht weiter wächst. Plötzlich hatte ich das Gefühl, Lotte würde mir den Kopf abreißen, wenn sie mich dabei sehen würde, wie ich ein nach dem anderen mühsam herangepäppeltes Ästchen zerstöre. Jetzt nach einer Wachstumsperiode kann ich am kahlen Wald schauen, ob ich die Folgen meines Schnitts bereits erkennen kann und daraus lerne. Das ist erste Voraussetzung, die Qualität überhaupt zu halten. Und das ist auch Umgang mit dem Erbe.
Zum 2.: Stilfragen
Der Wald entstand Ende der 1980er Jahre nach den Leitbildern und Vorstellungen, die zu der Zeit in Deutschland gängig waren. Viele Bäume wurden zu der Zeit so gestaltet: durchgehender Leittrieb mit vorzugsweise herunter weisenden Ästen oder wenigstens waagerecht im oberen Bereich. Das ist Nadelbaum- oder genauer: Kiefernhabitus. Zu der Zeit wurde oft noch nicht so differenziert in der Baumgestaltung sondern man folgte oft eher Anleitungen zur Gestaltung von „Bonsai“. Auch die Literatur aus dieser Zeit schrieb: So macht man das!
Ich persönlich habe mich inzwischen in vielerlei Hinsicht von solchen Vorgaben befreit und beziehe in meinen Bonsai-Lern-Prozess mehr meine eigene Sicht (wörtlich!) und persönlichen Vorlieben ein. Zum Glück gibt es inzwischen sooo viele Gestaltungen und Bilder zu sehen, dass man immer Vorbilder finden kann. Ob dabei ein bestimmter Stil regelrecht eingehalten wurde, ob es ein Mix aus unterschiedlichen Ansätzen ist, ist dabei für mein Empfinden nachrangig. Da mögen sich japanische Stilisierung und Romantik gern beißen, wenn sie wollen, ich nehme das so nicht wahr.
Im Übrigen ist mir inzwischen auch eingefallen, das es sogar für diese Wuchsform, wie sie der Hauptbaum zeigt, ein natürliches Laubbaum-Vorbild gibt, nämlich Schwarzerlen, die nicht mehr ganz jung, aber auch noch nicht voll ausgewachsen sind. Die haben auch so dichte, fein verzweigte, fast gerade, fast waagerecht abstehende Äste. Ich versuch mal Bilder davon aufzutreiben…
@ Rainer:
Du hast dir genau das Bild ausgesucht, bei dem der hintere Abschluss der Gestaltung „dicht“ aussieht, auf den anderen Fotos kann man erkennen, dass überall genug Platz ist, dass man „durchkommt“. Es ist mal wieder das Problem der Zweidimensionalität von Fotos. Also, bevor hier weiter mit Photoshop oder anderem „schweren Gerät“ Problem behoben werden, die gar nicht existieren, schaut gerne noch mal die Fotos an, deshalb habe ich ja so viel Ansichten gepostet.
@roro:
Vielen Dank für das sehr gut gemacht Virtual von einem Foto nach meinen Eingriffen!
Da der Wald ja in meinen Augen gar kein Enge-Problem hat, werde ich auch keinen Baum entfernen (müssen). Dennoch finde ich dein Virtual interessant, weil es eine Variante zeigt, die mir selber niemals in den Sinn gekommen wäre. Das erweitert den Horizont!
Ansichtssache :
Über Weihnachten war mein Sohn zu Besuch und ich habe ihn voller Stolz dazu verpflichtet, sich meinen neuen Wald anzusehen. Es saß dann einige Zeit davor und sagte dann, ihm gefiele, dass man nicht alle Bäume gleichzeitig sehen kann sondern mit dem Blich durch den Wald wandern muss, um alles zu entdecken. Das hat mich dazu gebracht, meinen ursprünglichen Plan, den Wald beim nächsten Umtopfen so in der Schale zu drehen, dass man alle Stämme gleichzeitig sieht, noch einmal zu überdenken.
Leider kann ich euch hier im Forum mit Fotos diesen 3-D-Einduck nicht liefern, aber gerne werde ich mal eine Gelegenheit nutzen, den Wald in Natura zu zeigen. (Vielleicht unterstützt ihr mich und andere Freiwillige darin, bald wieder mal ein BFF-Sommerfest zu veranstalten!? )
Offenbar ist der Wald sehr anregend.
@ Sanne:
Danke für die weitere Info zur Schale, dass Kataoka Katasushi und Reiho das gleiche Siegel haben!
@ Andreas:
Deinen erster Beitrag finde ich insofern interessant, da er zwei Themen anspricht:
1. Umgang mit dem Erbe
2. Stilfragen im weiteren Sinn
Zu 1.: Umgang mit dem Erbe
Du hast ja schon selbst beschrieben:
Der Wald ist nun ein Jahr bei mir, aber ich habe erst jetzt die Doku erstellt – aus gutem Grund. Die Zeit habe ich genutzt, um über verschiedene praktische und grundsätzliche Fragen nachzudenken und eben auch über Verbindlichkeit zum Erbe. Da stimme ich mit dir insofern überein, dass man bestimmte Dinge als gegeben akzeptieren muss. Andererseits ist es nun mein Wald und grundsätzlich denke ich, dass ich ihn so gestalten „darf“, wie er mir gefällt. Aber ich habe ihn ja genommen, weil er mir so wie er ist so gut gefällt!Andreas Ludwig hat geschrieben: ↑30.12.2022, 12:59 ... Naürlich könnte «man» den einen Stamm etwas mehr da oder etwas mehr so – aber «man» hat das eben nicht gemacht, diese Geduld nicht «geleistet». Das anzuerkennen bedeutet dann, Kleinigkeiten zu akzeptieren als «so gemacht» von der Künstlerin und den Mund zu halten.
....
Es ist ein wenig wie mit Yamadori, manches ist änderbar, anderes nicht. Und ob Änderungen auch Verbesserungen werden und nicht einfach nur „anders“, bleibt auch abzuwarten. Und es liegt, wie immer, im Auge des Betrachters.
In diesem Sinne habe ich auch über mein vorsichtiges Herantasten an die Pflege und Gestaltung geschrieben. Die waagerecht abstehen Äste haben auch mich zunächst irritiert und erscheinen mir etwas unnatürlich oder, wie du schriebst, stilisiert. Als ich dann nach den Frühjahrfotos ans Schneiden ging (ich wollte erstmal sehen, wo es überhaupt Austrieb gibt, nur außen oder auch innen) habe ich viele lange und gerade durchgehende Ästchen und Zweige auf innenliegenden Austrieb gekürzt, um Verzweigung weiter innen zu erreichen. Und während ich das tat, durchzuckte mich plötzlich der Gedanke, dass die Äste und Zweige vielleicht deswegen so aussehen, weil die Zweiglein nur so überleben und Kurzes weiter innen vielleicht abstirbt oder zumindest nicht weiter wächst. Plötzlich hatte ich das Gefühl, Lotte würde mir den Kopf abreißen, wenn sie mich dabei sehen würde, wie ich ein nach dem anderen mühsam herangepäppeltes Ästchen zerstöre. Jetzt nach einer Wachstumsperiode kann ich am kahlen Wald schauen, ob ich die Folgen meines Schnitts bereits erkennen kann und daraus lerne. Das ist erste Voraussetzung, die Qualität überhaupt zu halten. Und das ist auch Umgang mit dem Erbe.
Zum 2.: Stilfragen
Der Wald entstand Ende der 1980er Jahre nach den Leitbildern und Vorstellungen, die zu der Zeit in Deutschland gängig waren. Viele Bäume wurden zu der Zeit so gestaltet: durchgehender Leittrieb mit vorzugsweise herunter weisenden Ästen oder wenigstens waagerecht im oberen Bereich. Das ist Nadelbaum- oder genauer: Kiefernhabitus. Zu der Zeit wurde oft noch nicht so differenziert in der Baumgestaltung sondern man folgte oft eher Anleitungen zur Gestaltung von „Bonsai“. Auch die Literatur aus dieser Zeit schrieb: So macht man das!
Ich persönlich habe mich inzwischen in vielerlei Hinsicht von solchen Vorgaben befreit und beziehe in meinen Bonsai-Lern-Prozess mehr meine eigene Sicht (wörtlich!) und persönlichen Vorlieben ein. Zum Glück gibt es inzwischen sooo viele Gestaltungen und Bilder zu sehen, dass man immer Vorbilder finden kann. Ob dabei ein bestimmter Stil regelrecht eingehalten wurde, ob es ein Mix aus unterschiedlichen Ansätzen ist, ist dabei für mein Empfinden nachrangig. Da mögen sich japanische Stilisierung und Romantik gern beißen, wenn sie wollen, ich nehme das so nicht wahr.
Im Übrigen ist mir inzwischen auch eingefallen, das es sogar für diese Wuchsform, wie sie der Hauptbaum zeigt, ein natürliches Laubbaum-Vorbild gibt, nämlich Schwarzerlen, die nicht mehr ganz jung, aber auch noch nicht voll ausgewachsen sind. Die haben auch so dichte, fein verzweigte, fast gerade, fast waagerecht abstehende Äste. Ich versuch mal Bilder davon aufzutreiben…
@ Rainer:
Du hast dir genau das Bild ausgesucht, bei dem der hintere Abschluss der Gestaltung „dicht“ aussieht, auf den anderen Fotos kann man erkennen, dass überall genug Platz ist, dass man „durchkommt“. Es ist mal wieder das Problem der Zweidimensionalität von Fotos. Also, bevor hier weiter mit Photoshop oder anderem „schweren Gerät“ Problem behoben werden, die gar nicht existieren, schaut gerne noch mal die Fotos an, deshalb habe ich ja so viel Ansichten gepostet.
@roro:
Vielen Dank für das sehr gut gemacht Virtual von einem Foto nach meinen Eingriffen!
Da der Wald ja in meinen Augen gar kein Enge-Problem hat, werde ich auch keinen Baum entfernen (müssen). Dennoch finde ich dein Virtual interessant, weil es eine Variante zeigt, die mir selber niemals in den Sinn gekommen wäre. Das erweitert den Horizont!
Ansichtssache :
Über Weihnachten war mein Sohn zu Besuch und ich habe ihn voller Stolz dazu verpflichtet, sich meinen neuen Wald anzusehen. Es saß dann einige Zeit davor und sagte dann, ihm gefiele, dass man nicht alle Bäume gleichzeitig sehen kann sondern mit dem Blich durch den Wald wandern muss, um alles zu entdecken. Das hat mich dazu gebracht, meinen ursprünglichen Plan, den Wald beim nächsten Umtopfen so in der Schale zu drehen, dass man alle Stämme gleichzeitig sieht, noch einmal zu überdenken.
Leider kann ich euch hier im Forum mit Fotos diesen 3-D-Einduck nicht liefern, aber gerne werde ich mal eine Gelegenheit nutzen, den Wald in Natura zu zeigen. (Vielleicht unterstützt ihr mich und andere Freiwillige darin, bald wieder mal ein BFF-Sommerfest zu veranstalten!? )
Grüße
Monika
Monika
Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
Liebe Monika
Deinen Beitrag habe ich ausgesprochen gerne gelesen.
Über das Gefühl einen Baum oder Wald, den man Jahrzehnte gepflegt und entwickelt hat, in andere Hände zu geben, habe ich an anderer Stelle ja schon geschrieben.
So etwas macht man nicht unüberlegt und zumindest bei mir waren zwei Komponenten ausschlaggebend. Zum einen das sichere Gefühl die richtigen Hände für die Zukunft des Baumes gefunden zu haben und zum anderen die Erkenntnis, dass ich alles von mir - mein Wissen und meine Vorstellungen - in diese Gestaltung habe einfließen lassen. Die nächsten Schritte können/müssen dann durch ein anderes Auge, andere Hände, andere Gedanken in den Baum hineingetragen werden. Eine für eine Generationen übergreifende Entwicklung unserer Pfleglinge eigentlich unentbehrlich.
Wenn wir nichts oder nur wenig falsch machen, überleben uns die Bäume natürlich und sie kommen so oder so in neue pflegende Hände.
Warum also sich selbst nicht die Freude bereiten, die weitere Entwicklung als Beobachter aus Entfernung zu verfolgen?!
Als Konsequenz daraus ist dann auch keine zu große Hemmung zur Veränderung angebracht, sie ist erwarteter Teil der Weitergabe.
Viel, viel Freude bei der weiteren gestalterischen Pflege dieses Schmuckstücks.
Deinen Beitrag habe ich ausgesprochen gerne gelesen.
Über das Gefühl einen Baum oder Wald, den man Jahrzehnte gepflegt und entwickelt hat, in andere Hände zu geben, habe ich an anderer Stelle ja schon geschrieben.
So etwas macht man nicht unüberlegt und zumindest bei mir waren zwei Komponenten ausschlaggebend. Zum einen das sichere Gefühl die richtigen Hände für die Zukunft des Baumes gefunden zu haben und zum anderen die Erkenntnis, dass ich alles von mir - mein Wissen und meine Vorstellungen - in diese Gestaltung habe einfließen lassen. Die nächsten Schritte können/müssen dann durch ein anderes Auge, andere Hände, andere Gedanken in den Baum hineingetragen werden. Eine für eine Generationen übergreifende Entwicklung unserer Pfleglinge eigentlich unentbehrlich.
Wenn wir nichts oder nur wenig falsch machen, überleben uns die Bäume natürlich und sie kommen so oder so in neue pflegende Hände.
Warum also sich selbst nicht die Freude bereiten, die weitere Entwicklung als Beobachter aus Entfernung zu verfolgen?!
Als Konsequenz daraus ist dann auch keine zu große Hemmung zur Veränderung angebracht, sie ist erwarteter Teil der Weitergabe.
Viel, viel Freude bei der weiteren gestalterischen Pflege dieses Schmuckstücks.
Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
Ich habe zwar mit Lotte nur einmal sprechen können, aber ich teile nicht Deine Befürchtung, daß sie Dir den Kopf abreisen würde, solltest Du radikale Maßnahmen an dem Wäldchen vornehmen. Sie würde abwarten, was sich entwickelt. Soll aber nicht bedeuten, daß ich dies Dir empfehle.
Was ich unterstützen möchte, ist die Blickweise Deines Sohnes. Wenn das Wäldchen zu einer Begehung einlädt, dann löst es eine sehr positive Reaktion beim Betrachter aus.
Natürlich mußt Du wissen, was Du machen willst; ich würde hier dem Blickwinkel Deines Sohnes nachgeben.
Liebe Grüße und ein gesundes und erfreuliches Jahr 2023!
Rüdiger
Was ich unterstützen möchte, ist die Blickweise Deines Sohnes. Wenn das Wäldchen zu einer Begehung einlädt, dann löst es eine sehr positive Reaktion beim Betrachter aus.
Natürlich mußt Du wissen, was Du machen willst; ich würde hier dem Blickwinkel Deines Sohnes nachgeben.
Liebe Grüße und ein gesundes und erfreuliches Jahr 2023!
Rüdiger
Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
- Andreas Ludwig
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Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
Liebe Monika
vielen Dank für diese ausgesprochen reflektierte und differenzierte Antwort. Es freut mich, wenn jemand sogar zu so einer ausgeprochen reifen und behutsam gepflegten Pflanzung eine kritische Distanz behält und nicht kindlichem Besitzstolz verfällt!
Über die waagrechten Äste können wir lange diskutieren – man kann sie offenbar auch als eigentlich etwas nach oben weisend interpretieren, wie ich gelesen habe. Deine Schwarzerlen kommen mir etwas gesucht vor, um ehrlich zu sein. Ich denke nach wie vor, eine gewisse Einheit des Stils sei wünschenswert – aber ich weiss auch, dass du uns eine Momentaufnahme aus einer Geschichte gezeigt hast, die noch lange nicht endet – und natürlich kommt die Erhaltung der Pflanzung ganz zuvorderst.
Georg möchte ich auf eine kleine, aber wichtige Finesse hinweisen: Der Sohn hat offenbar nicht von einer Begehung, sondern von einer Betrachtung gesprochen. Womit er von diesem für mich etwas altbackenen Ideal der klaren Vorderseite und des richtigen Betrachtungswinkels abweicht (das auch der Idee eines «Waldweges» zugrunde liegt, wie ihn hier einige implizit erwähnt haben) und auf die meines Erachtens viel interessantere Perspektive eines «3D-Objektes» verweist, wie Monika es genannt hat. Die «Briefmarkensammlungen» des BFF und anderer Portale sind ja schon imposant, aber seine Wirkung erreicht eine gelungene Pflanzung eben gerade nicht als «Flachbild», sondern erst als Objekt im Raum. Da ist die klare Grenze der digitalen Abbildung.
vielen Dank für diese ausgesprochen reflektierte und differenzierte Antwort. Es freut mich, wenn jemand sogar zu so einer ausgeprochen reifen und behutsam gepflegten Pflanzung eine kritische Distanz behält und nicht kindlichem Besitzstolz verfällt!
Über die waagrechten Äste können wir lange diskutieren – man kann sie offenbar auch als eigentlich etwas nach oben weisend interpretieren, wie ich gelesen habe. Deine Schwarzerlen kommen mir etwas gesucht vor, um ehrlich zu sein. Ich denke nach wie vor, eine gewisse Einheit des Stils sei wünschenswert – aber ich weiss auch, dass du uns eine Momentaufnahme aus einer Geschichte gezeigt hast, die noch lange nicht endet – und natürlich kommt die Erhaltung der Pflanzung ganz zuvorderst.
Georg möchte ich auf eine kleine, aber wichtige Finesse hinweisen: Der Sohn hat offenbar nicht von einer Begehung, sondern von einer Betrachtung gesprochen. Womit er von diesem für mich etwas altbackenen Ideal der klaren Vorderseite und des richtigen Betrachtungswinkels abweicht (das auch der Idee eines «Waldweges» zugrunde liegt, wie ihn hier einige implizit erwähnt haben) und auf die meines Erachtens viel interessantere Perspektive eines «3D-Objektes» verweist, wie Monika es genannt hat. Die «Briefmarkensammlungen» des BFF und anderer Portale sind ja schon imposant, aber seine Wirkung erreicht eine gelungene Pflanzung eben gerade nicht als «Flachbild», sondern erst als Objekt im Raum. Da ist die klare Grenze der digitalen Abbildung.
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
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Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
Liebe Monika,
danke Dir, den Kommentatoren und dem BFF für diesen großartigen thread.
Das Stichwort "Übergabe" ist gefallen und dazu möchte ich noch einen Gedanken beitragen, weil dieses Thema für so manchen von uns schneller aktuell werden kann als man denkt.
Werner M. Busch aus Düsseldorf, ein ganz Großer aus der Szene, antwortete vor Jahren auf die Frage aus dem Auditorium während eines Auftritts bei einem work-shop in HD, wie denn der alt-gewordene Besitzer eines
lange gepflegten Bonsai mit ihm umgehen soll sinngemäß:
"Wenn Du an Deinen Bonsai am Ende Deiner Bonsailaufbahn ein Preisschild befestigst, dann entwertest Du den Baum. Such Dir lieber einen fähigen Eleven aus Deiner Umgebung und übergebe ihm Dein lang gehegtes Stück zur Weiterpflege".
Egal, wie man darüber denkt, mich hat diese Bemerkung tief beeindruckt.
Tief beeindruckt bin ich auch von Lottes Wald.
Liebe Grüße,
Heiner
danke Dir, den Kommentatoren und dem BFF für diesen großartigen thread.
Das Stichwort "Übergabe" ist gefallen und dazu möchte ich noch einen Gedanken beitragen, weil dieses Thema für so manchen von uns schneller aktuell werden kann als man denkt.
Werner M. Busch aus Düsseldorf, ein ganz Großer aus der Szene, antwortete vor Jahren auf die Frage aus dem Auditorium während eines Auftritts bei einem work-shop in HD, wie denn der alt-gewordene Besitzer eines
lange gepflegten Bonsai mit ihm umgehen soll sinngemäß:
"Wenn Du an Deinen Bonsai am Ende Deiner Bonsailaufbahn ein Preisschild befestigst, dann entwertest Du den Baum. Such Dir lieber einen fähigen Eleven aus Deiner Umgebung und übergebe ihm Dein lang gehegtes Stück zur Weiterpflege".
Egal, wie man darüber denkt, mich hat diese Bemerkung tief beeindruckt.
Tief beeindruckt bin ich auch von Lottes Wald.
Liebe Grüße,
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
Ist ja auch so...geld kann man nicht mit ins grab nehmen bzw. nützt es einem dann nichts mehr, aber ein "Lebenswerk" weiter zu geben mit dem wissen, dass es fortgesetzt wird (was an bei einem unbekannten Käufer nie weiß) ist eine befriedigende erfahrung, möchte ich meinen.
sorry für die abschweifung,
sorry für die abschweifung,
Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
- hopplamoebel
- Beiträge: 1507
- Registriert: 18.05.2014, 22:08
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Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
Moin,
ich finde man muss gar nicht soo weit gehen:
Einen meiner Bäume hat ein Profi zur Weitergestaltung gekauft. Jetzt schickt er mir jedes Jahr ein Update, wie es dem Baum geht, bzw. wie er ihn weiter entwickelt hat.
Das macht richtig Spaß, daran Anteil zu haben und zu sehen, wie der Baum unter seiner Pflege immer besser wird.
Insofern bin ich klar bei der Fraktion: Bäume in gute Hände weiter geben ist eine tolle Sache!
LG
woodman
ich finde man muss gar nicht soo weit gehen:
Einen meiner Bäume hat ein Profi zur Weitergestaltung gekauft. Jetzt schickt er mir jedes Jahr ein Update, wie es dem Baum geht, bzw. wie er ihn weiter entwickelt hat.
Das macht richtig Spaß, daran Anteil zu haben und zu sehen, wie der Baum unter seiner Pflege immer besser wird.
Insofern bin ich klar bei der Fraktion: Bäume in gute Hände weiter geben ist eine tolle Sache!
LG
woodman
So ist nun weder der etwas, der pflanzt, noch der begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.
Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
Jaja, vor Allem solange man selbst der Empfänger ist, schon. Salü Marcohopplamoebel hat geschrieben: ↑05.01.2023, 08:28 Insofern bin ich klar bei der Fraktion: Bäume in gute Hände weiter geben ist eine tolle Sache!
Andersrum gibt es neben dem eigenen Ableben auch noch andere Gründe warum man sein Hobby aufgeben muss.
Dann möchte man z.B., dass die Kollektion, wo man Jahrzehnte investiert hat, möglichst zusammenbleibt und tritt sie einem sachverständigen guten Freund ab. Nach 10 Jahren in der Diaspora trifft man diesen guten Freund wieder aber Dieser kann sich an die anvertrauten Bonsai gar nicht mehr erinnern und nicht etwa weil er Alzheimer hätte oder soo. (So geschehen mit meiner Sammlung)
Das geht jetzt keinesfalls gegen dich Marco sondern ich greife lediglich deine Äusserung als allgemeines Zitat auf.
Im Einzelfall mag das Angesprochene eine tolle Sache sein, wie man die Hingabe von Monika in diesem Fred wahrnimmt, aber leider bin ich sehr enttäuscht worden und wurde daher im Allgemeinen davon geheilt.
Ich verschenke zwar manchmal auch heute Teile aus meiner aktuellen Sammlung aber wenn ich diese Sammlung aus Gesundheitsgründen nicht mehr behalten könnte, würde ich ganz sicher nicht mehr den Fehler machen, sie einfach zu verschenken. Schon gar nicht en Bloc. Besonders hierbei gilt der Grundsatz; Was nix kost ist genausoviel Wert.
Gut, heute gibt es dank www viel mehr ansprechbare Interessenten für einen Verkauf und da das letzte Hemd wohl keine Taschen hat, würde ich mit dem Erlös bestimmt auch nicht zur Bank rennen.
Da ich weiss, dass meine künftigen Erben mit Suiseki nicht wirklich was anzufangen wissen und die Sammlung eh nur verramscht würde, hätte ich keinerlei Skrupel diesen Teil des Erbes gnadenlos zu versilbern.
Dasselbe gilt für meine Waffensammlung. Sowas sollte man nie vererben, das kann ins Auge gehen.
Gruss George
Grumpy old fat Kiboko.
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Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
Dieses Thema wird auch für mich immer aktueller. Ich finde das sollte unter * Dies und Das* weiter besprochen werden. Mich interessieren dabei Eure Gedankengänge.
Liebe Grüße
Eva Warthemann
Liebe Grüße
Eva Warthemann
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Mitglied im BCD
Re: Lottes Wald - Ulmus japonica
War wohl unpassend, ´tschuldigung
grüsse an die bewohner von melmac