Danke für die Richtigstellung, Ania! Für ein "Fachforum" wird hier erstaunlich viel Schmarrn verzapft ...
Abmoosungen fange ich immer schon im Frühjahr vor oder beim Blattaustrieb an, und zwar aus dem simplen Grund, weil es einfacher ist, eine Abmoosung an einer Pflanze anzubringen, wenn sie nicht voller Blätter ist. Außerdem nutzt man dann tatsächlich die gesamte Vegetationsperiode, nämlich vom ersten Tag weg. Macht zwar gerade an kalten/nebligen Frühlingstagen höchstwahrscheinlich nicht den gravierenden Unterschied, aber es ist auch komplett wurscht, ob man im März oder im Mai anfängt, denn das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass sich halt in den ersten zwei Monaten noch nichts tut, das Beste, dass man im Mai schon Kallus oder gar erste Würzelchen hat.
Und Japan hat alleine bei den Hauptinseln eine Nord-Süd-Ausdehnung, die in etwa jener von Wien nach Tripolis entspricht, dementsprechend divers ist dort auch das Klima.
Kurzgesagt: Es ist egal, ob du jetzt anfängst oder erst im April/Mai. Wenn es klappt, klappt es zu jeder Zeit, und wenn es fehlschlägt, dann sicher nicht deswegen, weil du zu früh begonnen hättest.
LG Reinhold!
Abmooszeitpunkt Fächerahorn
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Re: Abmooszeitpunkt Fächerahorn
Das ist so auch meine bisherige Erfahrung.sauwoidman hat geschrieben: ↑07.03.2023, 21:31 Kurzgesagt: Es ist egal, ob du jetzt anfängst oder erst im April/Mai. Wenn es klappt, klappt es zu jeder Zeit, und wenn es fehlschlägt, dann sicher nicht deswegen, weil du zu früh begonnen hättest.
LG Reinhold!
Gruß
Rüdiger
Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
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Re: Abmooszeitpunkt Fächerahorn
Reinhold. Bei Bonsaitechniken geht vieles. Aber leider nicht immer gut. Wenn man so früh abmoost, geht das zu 90% gut obwohl der Baum an der Schnittstelle eine ungeschützte Wunde hat. Die Energie um Kallus zu bilden und Wurzeln zu treiben kann nur von oben (Blättern) kommen, weil der Saftstrom von unten nur mehr im Splintholz verläuft. Je länger die Zeit ohne Wundheilung, umso größer die Möglichkeit einer Infektion.sauwoidman hat geschrieben: ↑07.03.2023, 21:31 aber es ist auch komplett wurscht, ob man im März oder im Mai anfängt, denn das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass sich halt in den ersten zwei Monaten noch nichts tut, das Beste, dass man im Mai schon Kallus oder gar erste Würzelchen hat.
Meine Abmoosungen im Hochgebirge mache ich auch von Juni bis Oktober. Bei ca 100 Abmoosungen habe ich allerdings an 4 Bäumen eine Pilzinfektion oder was auch immer beobachten können. Es bildete sich eine schleimige Masse an der Schnittstelle. Wurzeln haben diese Bäume keine mehr gemacht.
Bei Bonsai geht wie gesagt vieles, aber um Risiken zu minimieren gibt es immer einen perfekten Zeitpunkt.
lg
Herbert
Das BFF ist mein persönliches Bonsaitagebuch. Vielen Dank dass ihr das seit vielen Jahren ermöglicht.
Info: www.bonsaisalzburg.net
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Re: Abmooszeitpunkt Fächerahorn
Ja, so wie es auch den perfekten Zeitpunkt für's Rasenmähen oder Unkraut zupfen gibt .... wenn man dran glaubt. Oder für's Schneiden, Drahten oder Umtopfen. Frag 5 Leute und du bekommst 10 Meinungen, von denen zumeist mindestens 8 Müll ab Werk sind.
Dieses schleimige Verfaulen hatte ich auch schon manchmal, allerdings konnte ich dabei noch keinen Zusammenhang mit dem Abmoos-Zeitpunkt feststellen. Wahrscheinlich eher unsauberes Arbeiten und/oder zu nasses Moos/Substrat. Wäre mal ein Thema für eine Dissertation.
Und nein, die Energie für die Kallusbildung und das Wurzelwachstum kommt keineswegs nur von den Blättern (wenn doch auch zu einem großen Teil), denn ansonsten wäre es unmöglich, bei einem unbelaubten Wintersteckling im Frühjahr vor Laubaustrieb bereits Kalluswachstum feststellen zu können.
Dieses Wundheilungs-Gefasel wird wohl auch nie ein Ende finden. Diese "Wunde" bleibt so oder so offen, egal ob man im Jänner oder im Juli beginnt. Diese "Wunde" soll auch offen bleiben, da sich sonst eine Kallusbrücke bildet und alles umsonst wäre. Und diese "Wunde" bleibt auch erhalten, nachdem man die Abmoosung getrennt hat, und zwar je nach Dicke des abgemoosten Teils über Monate, Jahre oder gar für immer. Was nun?
Ich bleib dabei - es ist komplett wurscht, wann man mit einer Abmoosung anfängt. Soll aber gerne jeder machen, wann es ihm/ihr am besten passt.
Dieses schleimige Verfaulen hatte ich auch schon manchmal, allerdings konnte ich dabei noch keinen Zusammenhang mit dem Abmoos-Zeitpunkt feststellen. Wahrscheinlich eher unsauberes Arbeiten und/oder zu nasses Moos/Substrat. Wäre mal ein Thema für eine Dissertation.
Und nein, die Energie für die Kallusbildung und das Wurzelwachstum kommt keineswegs nur von den Blättern (wenn doch auch zu einem großen Teil), denn ansonsten wäre es unmöglich, bei einem unbelaubten Wintersteckling im Frühjahr vor Laubaustrieb bereits Kalluswachstum feststellen zu können.
Dieses Wundheilungs-Gefasel wird wohl auch nie ein Ende finden. Diese "Wunde" bleibt so oder so offen, egal ob man im Jänner oder im Juli beginnt. Diese "Wunde" soll auch offen bleiben, da sich sonst eine Kallusbrücke bildet und alles umsonst wäre. Und diese "Wunde" bleibt auch erhalten, nachdem man die Abmoosung getrennt hat, und zwar je nach Dicke des abgemoosten Teils über Monate, Jahre oder gar für immer. Was nun?
Ich bleib dabei - es ist komplett wurscht, wann man mit einer Abmoosung anfängt. Soll aber gerne jeder machen, wann es ihm/ihr am besten passt.
Re: Abmooszeitpunkt Fächerahorn
Hallo zusammen,
Danke Herbert, genauso ist es.Herbert A hat geschrieben: ↑08.03.2023, 15:37Reinhold. Bei Bonsaitechniken geht vieles. Aber leider nicht immer gut. Wenn man so früh abmoost, geht das zu 90% gut obwohl der Baum an der Schnittstelle eine ungeschützte Wunde hat. Die Energie um Kallus zu bilden und Wurzeln zu treiben kann nur von oben (Blättern) kommen, weil der Saftstrom von unten nur mehr im Splintholz verläuft. Je länger die Zeit ohne Wundheilung, umso größer die Möglichkeit einer Infektion.sauwoidman hat geschrieben: ↑07.03.2023, 21:31 aber es ist auch komplett wurscht, ob man im März oder im Mai anfängt, denn das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass sich halt in den ersten zwei Monaten noch nichts tut, das Beste, dass man im Mai schon Kallus oder gar erste Würzelchen hat.
Meine Abmoosungen im Hochgebirge mache ich auch von Juni bis Oktober. Bei ca 100 Abmoosungen habe ich allerdings an 4 Bäumen eine Pilzinfektion oder was auch immer beobachten können. Es bildete sich eine schleimige Masse an der Schnittstelle. Wurzeln haben diese Bäume keine mehr gemacht.
Bei Bonsai geht wie gesagt vieles, aber um Risiken zu minimieren gibt es immer einen perfekten Zeitpunkt.
lg
Herbert
Viele Grüße,
Moya
******************************
- Arbeitskreis Aichtal
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Re: Abmooszeitpunkt Fächerahorn
Hier ist vielleicht ein weiteres Argument für eher früheres abmoosen (allerdings von einer Anfängerin):
ich habe letzten Sommer drei Abmoosungen bei einem japanischen Fächerahorn gemacht und Mitte Juni begonnen.
Es hat es sehr lange gedauert, bis sich Wurzeln gebildet hatten.
Als ich das Projekt notgedrungen abbrach, weil im Herbst die ersten Fröste drohten, waren die Moos-Säckchen noch nicht mal annähernd durchwurzelt.
Einer der Zweige hatte sogar erst Kallus gebildet!
Ich hatte Glück und (mindestens) zwei der abgemoosten Zweige haben den Winter trotzdem überlebt. Trotzdem hätte ich mir diese Zitterpartie erspart, wenn ich früher angefangen hätte.
Liebe Grüße
Ulla
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ich habe letzten Sommer drei Abmoosungen bei einem japanischen Fächerahorn gemacht und Mitte Juni begonnen.
Es hat es sehr lange gedauert, bis sich Wurzeln gebildet hatten.
Als ich das Projekt notgedrungen abbrach, weil im Herbst die ersten Fröste drohten, waren die Moos-Säckchen noch nicht mal annähernd durchwurzelt.
Einer der Zweige hatte sogar erst Kallus gebildet!
Ich hatte Glück und (mindestens) zwei der abgemoosten Zweige haben den Winter trotzdem überlebt. Trotzdem hätte ich mir diese Zitterpartie erspart, wenn ich früher angefangen hätte.
Liebe Grüße
Ulla
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Re: Abmooszeitpunkt Fächerahorn
hallo ulla, neben dem zeitpunkt spielen natürlich noch andere faktoren eine rolle wie:
- klima in dem zeitraum (wurzeln brauchen wärme zum wachsen)
- pflege während der abmoosung (gewährleistung gleichmäßiger feuchtigkeit, regelmäßiges drehen etc.)
- richtige tiefe des rindenschnittes
insofern gibt es auch andere erfahrungsberichte, bei denen innerhalb von 3 monaten eine vollständige bewurzelung stattgefunden hat.
gerade bei ahornen ist das in der regel unproblematisch.
- klima in dem zeitraum (wurzeln brauchen wärme zum wachsen)
- pflege während der abmoosung (gewährleistung gleichmäßiger feuchtigkeit, regelmäßiges drehen etc.)
- richtige tiefe des rindenschnittes
insofern gibt es auch andere erfahrungsberichte, bei denen innerhalb von 3 monaten eine vollständige bewurzelung stattgefunden hat.
gerade bei ahornen ist das in der regel unproblematisch.
Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
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Re: Abmooszeitpunkt Fächerahorn
Hallo Achim,
vielen Dank für Deine Ergänzungen, sowas in der Art hatte ich schon vermutet (LOL).
Na was ein Glück, dass es überhaupt geklappt hat :-)
Die Abmoosungen hab ich bei meiner Oma im Garten gemacht und sie wurden so gut wie ÜBERHAUPT nicht überwacht….nur ab und an befeuchtet.
Von „drehen“ hör ich grad übrigens zum ersten Mal. Kannst du kurz erklären, was Du damit meinst? (Falls es hier nicht hingehört auch gerne per PN)
Liebe Grüße
Ulla
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vielen Dank für Deine Ergänzungen, sowas in der Art hatte ich schon vermutet (LOL).
Na was ein Glück, dass es überhaupt geklappt hat :-)
Die Abmoosungen hab ich bei meiner Oma im Garten gemacht und sie wurden so gut wie ÜBERHAUPT nicht überwacht….nur ab und an befeuchtet.
Von „drehen“ hör ich grad übrigens zum ersten Mal. Kannst du kurz erklären, was Du damit meinst? (Falls es hier nicht hingehört auch gerne per PN)
Liebe Grüße
Ulla
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Re: Abmooszeitpunkt Fächerahorn
ja, sorry, hätte dazu schreiben sollen, dass das natürlich nur für bäume in schalen, containern etc. gilt.
hintergrund ist die erreichung eines möglichst gleichmäßigen wurzelkranzes.
hintergrund ist die erreichung eines möglichst gleichmäßigen wurzelkranzes.
Gruss, Achim
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