Balkon frostfrei und Schattiger bekommen

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
Green temples
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Re: Balkon frostfrei und Schattiger bekommen

Beitrag von Green temples »

achim73 hat geschrieben: 04.06.2023, 18:34
Und Heizung habe ich persönlich nie erwähnt damit fing wer anderes an das ist für mich keine Option und auch nicht nötig , da mein Balkon recht hell ist.
ehh...jetzt steh ich auf dem schlauch...was hat "heizung" mit "hell" zu tun ? *kopfkratz*

es ist hat so:
mit isolierungen aller art kannst du den temperaturabfall verzögern, aber nicht begrenzen.
wenn es lange genug kalt bleibt, ist es in der box /folienzelt etc. irgendwann genau so kalt wie in der umgebung. zusätzlich gibt es einen wind- und ggfls. sonnenschutz, was gut gegen austrocknung ist.

aaaber: der schutz ist begrenzt. ich hatte mir mal ein kleines foliengewächshaus für meinen balkon gekauft. in meiner gegend sind die winter in der regel mild. aber ausnahmen bestätigen diese.

es kam der winter 2011, und trotz zusätzlicher beheizung durch grablichter (elektrische heizung ging nicht) sind mir dann nach 2 wochen strengem frost bis -12° die meisten bäume dort erfroren, darunter der beste buchen-rohling, den ich je hatte.

die 2wöchige frostperiode im jahr 2021 habe ich glücklicherweise die möglichkeit gehabt, die bäume temporär in einer tiefgarage aufzustellen.

und ich rede hier von einheimischen arten, nicht mal oliven, pistazien, azaleen, china-ulmen oder sonstiges subtropisches zeugs.
Danke für deine Erfahrung , mit hell meinte ich Sonne (deshalb Schattierung ) bei meinem Balkon geht zum Glück bisher die Temperatur nicht unter -6 Grad (war bei -10 grad die Messung) weshalb ich guter Dinge bin , dass es durch Isolierung und einem Gewächshäuschen ausreicht durch die Nacht zu kommen und Tagsüber durch die Sonne es sich wieder etwas aufheizt :) Ich habe ein Neuronales Problem und drücke mich manchmal komisch aus Entschuldigung dafür :)
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Andreas Ludwig
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Re: Balkon frostfrei und Schattiger bekommen

Beitrag von Andreas Ludwig »

Vergiss nicht, dass es einen zentralen Unterschied zwischen Gartensträuchern oder Bäumen und Topfpflanzen gibt: Erstere stehen in einem weit gedehnten Zusammenhang, auch bei einer Woche akuten Minustemperaturen geht der Frost selten weiter als eine Handbreit unter den Boden, was gerade mal die Deckschicht ist. Der Rest steht im «Rübenkeller», der meist und sehr lange über dem Nullpunkt bleibt.

Letztere stehen in isolierten, winzigen Substratkammern, gewissermassen freischwebend und können durchaus komplett durchfrieren, auch wenn man das verzögert. Darum die «Heizung», die nicht im Sinne einer menschlichen Behausung gedacht ist, sondern bloss dienen soll, die ungefähre Temperatur natürlicher Böden zu simulieren.

– 6 Grad Celsius ist bereits für eine Rotbuche (ich nehme mal den gewöhnlichsten aller heimischen Bäume) durchaus bedrohlich, dauert es zu lange, was ich auf etwa 7 bis 14 Tage veranschlage. – 12 Grad sind nicht selten tödlich, wie es achim beschrieben hat. Dazu kommt: Steht die Sonne tief, reichen die wenigen Stunden Besonnung keineswegs, um die Temperatur massgeblich anzuheben. Wenn doch, schadet das mehr, als es nützt – die meisten Bäume mögen (wenigstens winters) ruhige Konstanz der Bedingungen. Das hektische auf und ab können sie physiologisch nicht nachvollziehen, geraten in Stress und leiden.

Meine Hinweise waren gedacht, Konstanz zu schaffen. Tag und Nacht sind im Winter nur für die hyperaktiven höheren Wirbeltiere von Belang. Bäumen tut man damit keinen Gefallen. Die möchten einfach in Ruhe durchschlafen.
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
Green temples
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Re: Balkon frostfrei und Schattiger bekommen

Beitrag von Green temples »

Andreas Ludwig hat geschrieben: 06.06.2023, 12:58 Vergiss nicht, dass es einen zentralen Unterschied zwischen Gartensträuchern oder Bäumen und Topfpflanzen gibt: Erstere stehen in einem weit gedehnten Zusammenhang, auch bei einer Woche akuten Minustemperaturen geht der Frost selten weiter als eine Handbreit unter den Boden, was gerade mal die Deckschicht ist. Der Rest steht im «Rübenkeller», der meist und sehr lange über dem Nullpunkt bleibt.

Letztere stehen in isolierten, winzigen Substratkammern, gewissermassen freischwebend und können durchaus komplett durchfrieren, auch wenn man das verzögert. Darum die «Heizung», die nicht im Sinne einer menschlichen Behausung gedacht ist, sondern bloss dienen soll, die ungefähre Temperatur natürlicher Böden zu simulieren.

– 6 Grad Celsius ist bereits für eine Rotbuche (ich nehme mal den gewöhnlichsten aller heimischen Bäume) durchaus bedrohlich, dauert es zu lange, was ich auf etwa 7 bis 14 Tage veranschlage. – 12 Grad sind nicht selten tödlich, wie es achim beschrieben hat. Dazu kommt: Steht die Sonne tief, reichen die wenigen Stunden Besonnung keineswegs, um die Temperatur massgeblich anzuheben. Wenn doch, schadet das mehr, als es nützt – die meisten Bäume mögen (wenigstens winters) ruhige Konstanz der Bedingungen. Das hektische auf und ab können sie physiologisch nicht nachvollziehen, geraten in Stress und leiden.

Meine Hinweise waren gedacht, Konstanz zu schaffen. Tag und Nacht sind im Winter nur für die hyperaktiven höheren Wirbeltiere von Belang. Bäumen tut man damit keinen Gefallen. Die möchten einfach in Ruhe durchschlafen.
Alles klar danke für die Erläuterung auch die botanischen Erklärungen :) ich schaue mal was ich tun kann um es Konstant zu halten für den Winter aber eben auch zu berücksichtigen den Baum möglichst nicht zu stören mit Temperaturschwankungen etc.
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